Bayer Leverkusen führt die Bundesliga sicher auch nach dem 10. Spieltag an – und wie! Durch einen spektakulären 3:2 (2:0)-Auswärtssieg bei der TSG Hoffenheim baut die Werkself den Startrekord der vereinseigenen Bundesliga-Geschichte aus - nie zuvor hatte Leverkusen nach 10 Spieltagen 28 Punkte auf dem Konto.
Historisch gut! Leverkusen zaubert
Florian Wirtz (9. Minute) und Alejandro Grimaldo (45.) brachten Leverkusen in Führung, Anton Stach (56.) und Wout Weghorst (58.) sorgten per Blitz-Doppelpack allerdings für den Ausgleich – bis sich Linksverteidiger Grimaldo mit seinem zweiten Treffer (70.) von der Strafraumkante zum Matchwinner machte.
Für Leverkusen ist es der sechste Bundesliga-Sieg in Folge – erstmals seit 2016! Durch erst einen Punktverlust in der Saison (2:2 in München) bleibt Leverkusen gar ungeschlagen in der laufenden Spielzeit.
Auch die 30 eigens erzielten Treffer stellen zu diesem Zeitpunkt der Saison einen vereinsinternen Rekord auf. Dabei stach insbesondere Wirtz heraus, der mit 27 Torbeteiligungen im laufenden Kalenderjahr nur von Serhou Guirassy in der Bundesliga getoppt wird.
Torschütze Wirtz freute sich nach Abpfiff bei Sky: „Wir hatten heute nicht viele gute Kombinationen, hatte ich das Gefühl. Wir mussten eher darauf gucken, die Räume zu schließen. Das war heute etwas schwerer. Am Ende haben wir aber gewonnen - trotz Zittern. Solche Siege sind auch manchmal schön.“
Bundesliga: Leverkusen sicher weiter Tabellenführer
Während Leverkusen auch nach dem Spieltag von der Spitze grüßt, weilt auch Hoffenheim weiter auf dem sechsten Rang, der zur Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigt, verpasst aber langsam den Anschluss an die Spitzengruppe.
Bei den Leverkusenern fehlte Stürmer Patrik Schick aufgrund einer neuerlichen Verletzung. Die Gastgeber mussten ohne Dennis Geiger, Marco John, Florian Grillitsch und Pavel Kaderabek auskommen. TSG-Stürmerstar Andrej Kramaric saß nach einer überstandenen Verletzung immerhin wieder auf der Bank.
Vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Sinsheimer Arena traten die Gäste in der Anfangsphase dominant auf. Die Leverkusener, die am Donnerstag in der Europa League bei Qarabag Agdam in Aserbaidschan ran müssen, ließen Ball und Gegner laufen.
Die Führung war die logische Konsequenz. Bei dem Treffer nahmen Wirtz und Vorbereiter Victor Boniface in Koproduktion die Hoffenheimer Defensive auseinander.
Das beeindruckende Offensiv-Tempo der Leverkusener war für die TSG-Abwehr meist einen Tick zu hoch. Jonas Hofmann hatte das zweite Tor für die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso auf dem Fuß (25.). Elf Minuten später zündete Jeremie Frimpong den Turbo, übersah aber die freien Mitspieler vor dem Tor.
Besser machte es Hofmann in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als er mit einer Ecken-Variante Grimaldo in Szene setzte. Das Tor per Direktabnahme war wie schon der Wirtz-Treffer äußerst sehenswert.
Hoffenheim-Doppelpack lässt Leverkusen wackeln
Zu Beginn des zweiten Durchgangs änderte sich das Bild. Die Hoffenheimer brachten die Leverkusener Defensive mehrfach in Verlegenheit. Dass Bayer-Rechtsverteidiger Kouakou Kossounou in der Pause durch Josip Stanisic ersetzt wurde, machte sich negativ bemerkbar. Senkrechtstarter Maximilian Beier vergab die Chance auf den Anschluss (50.).
Besser machte es Stach kurz darauf aus großer Entfernung. Nach einem verunglückten Pass von Hradecky hob der Mittelfeldspieler den Ball aus rund 45 Metern über den Bayer-Keeper, der im Nachgang bei Sky zugab: „Ich habe das Feuer ein bisschen angezündet durch meinen Fehler.“
„Schlimmer Pass, schlechte Entscheidung, aber meine Mannschaft hat mich heute gerettet. Zum Glück hat Feuerwehrmann Grimaldo am Ende das Feuer noch gelöscht.“ Zwei Minuten später war die Leverkusener Führung nämlich dahin. Nachdem Bülter aus der Distanz den Pfosten getroffen hatte, staubte Weghorst ab.
Kurz darauf hätte Weghorst per Kopf fast die TSG in Front gebracht (64.). Bayer verlor in dieser Phase völlig die Ordnung. Ein weiterer Geniestreich Grimaldos half Leverkusen aus der Patsche und setzte der Partie den Deckel im Stile einer Top-Mannschaft auf.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)