Alles war angerichtet für ein Fußballfest im Deutsche-Bank-Park zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart. Doch bereits vor der Partie am Samstagabend kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern.
Eintracht-Reaktion zu Fan-Krawall
„Auf dem Stadiongelände suchten rivalisierende Fangruppen zunächst die Eskalation untereinander, gingen dann beim Einschreiten unserer Einsatzkräfte dazu über, diese vehement anzugreifen. Wir haben weitere Einsatzkräfte inkl. Wasserwerfer zur Unterstützung entsandt“, so die Frankfurter Polizei via X.
Wenig später verkündete diese, dass die Fan-Gewalt untereinander auf die Ordnungskräfte überschwappte: „Aktueller Sachstand: Ordner wurden bedrängt und angegriffen. Es folgte ein Notruf an die Polizei, zu unterstützen. Die Polizeikräfte wurden bei ihrem Eintreffen unmittelbar angegriffen und setzten sich u.a. auch mit Reizstoffen zur Wehr.“
Vorstandsmitglied Reschke gibt Statement ab
All dies habe sich im Eingangsbereich vor Block 40 abgespielt, nicht im Block. „In aller Deutlichkeit: Wir tolerieren keine Angriffe auf unsere Einsatzkräfte!“
Die Eintracht teilte mit, sie wolle sich zunächst „ein Bild über die unklare Situation“ verschaffen. Mittlerweile hat sich Vorstandsmitglied Philipp Reschke zu den Vorfällen geäußert. Er bestätigte die Vorkommnisse im Umlauf der Nordwestkurve. Die Ursache für die Eskalation konnte er jedoch nicht benennen. „Über den Anlass und Ausgangspunkt gibt es natürlich unterschiedliche Informationen und natürlich auch unterschiedliche Meinungen.“ Daher wolle der Verein „in den kommenden Stunden, möglicherweise Tagen, jeden Stein umdrehen und jedes Mosaiksteinchen zusammenfügen, um ein genaues Bild davon zu haben, wie es zu diesen Szenen kommen konnte“.
Er selbst habe das Geschehen „sozusagen live miterleben“ können. „Es gab Verletzte, dem Vernehmen nach eher Leichtverletzte aus den verschiedensten Gründen. Wir hoffen, dass das so bleibt und die Information zum aktuellen Zeitpunkt auch stimmt.“
Videos zeigen Fan-Attacken
Videos in den Sozialen Netzwerken zeigen Fans, die Bengalos und andere Dinge auf Polizisten werfen. Letztere wurden im Netz dafür kritisiert, dass angeblich auch unbeteiligte Personen Pfefferspray abbekommen hätten. Viele Fans bei X erhoben daher auch Vorwürfe gegenüber der Polizei.
Das Geschehen zog schließlich einen Fan-Protest der Heimfans nach sich. SPORT1-Reporter Christopher Michel schilderte, dass der Fanblock in der Nordwestkurve zunächst weitgehend leer blieb. „Unverhältnismäßiger Einsatz der Polizei“, lautete das Argument der Eintracht-Anhänger.
Beim Einlaufen der Mannschaften verließen die Anhänger ihre angestammten Plätze in der Nordwestkurve. Erst nach rund 20 Minuten Spielzeit nahmen sie diese wieder ein.
Die frisch ausgebaute Nordwestkurve füllte sich erst nach und nach. Der Deutsche Bank Park umfasst nach etwaigen Umbauten nun mehr 56.000 Zuschauer.
Eintracht-Fans bereits auffällig
Bereits in der Vergangenheit waren die Eintracht-Ultras vermehrt negativ aufgefallen, immer wieder kam es in Folge dessen zu Strafen.
Auf dem Feld ging es derweil munter los: Deniz Undav brachte die Gäste blitzschnell in Führung (1.), Waldemar Anton sorgte mit einem unglücklichen Eigentor für den zwischenzeitlichen Ausgleich (26.). Doch kurz vor der Pause erhöhte Undav mit seinem zweiten Treffer zur VfB-Halbzeitführung.