Schiedsrichter Dr. Felix Brych hat im Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart (Endstand 1:2) am Samstagabend den Bundesliga-Einsatzrekord eingestellt. Der 48 Jahre alte Münchner leitete sein 344. Spiel in der Eliteklasse. Damit egalisierte Brych die Bestmarke von Wolfgang Stark vom Mai 2017. Auf Platz drei liegt Markus Merk mit 338 geleiteten Partien.
Bitteres Brych-Drama in Rekordspiel
Das Rekordspiel entwickelte sich jedoch zu einem Verletzungsdrama. In der 33. Minute verdrehte sich der Unparteiische das Knie und musste auf der Frankfurter Ersatzbank behandelt werden. Danach kehrte er mit einem Verband am rechten Knie aufs Feld zurück und brachte das Spiel noch in die Halbzeit.
“Das kann doch nicht wahr sein...“
Der 48-Jährige sprach nach dem Spiel bei Sky: „Ich bin zwei Mal am Boden gelegen und dachte: Das kann doch nicht wahr sein heute. So ist es halt, und jetzt stehe ich hier - nach nur einer Halbzeit. Ich konnte es bis zur Pause durchziehen, dann haben wir genauer hingeguckt und die Ärzte haben gesagt, es sei zu riskant, weiterzumachen.“
Denn der Münchner musste in der Kabine bleiben und der vierte Offizielle Patrick Schwengers übernahm im zweiten Durchgang. Für den Mann aus Travemünde war es der erste Einsatz in Deutschlands Eliteliga. Bislang standen lediglich vier Spiele in der 2. Bundesliga für den 28-Jährigen zu Buche.
Brych droht langer Ausfall
Auf die Schwere der Verletzung angesprochen, verkündete Brych schlechte Nachrichten. Auf die Frage, dass es aber kein Kreuzbandriss sei, antworte Brych: „Doch, leider schon. Jetzt warten wir aber erstmal ab, ich habe keine Schmerzen und kann noch gehen.“ Für Brych ging es im Anschluss in die Unklinik, um weitere Untersuchungen durchzuführen.
„Ich bin natürlich stolz, weil diese Zahl auch eine gewisse Langlebigkeit ausdrückt“, hatte sich Brych vor der Partie noch in bester Laune gezeigt: „Weil wir Schiris nie wirklich etwas gewinnen können, definieren wir uns eben über solche Rekorde.“
Er habe niemals erwartet, dass Starks Bestmarke geknackt werde, betonte er: „Was er erreicht hat, ist genauso zu bewerten wie meine Leistung - egal, ob ich jetzt am Ende ein paar Spiele mehr haben werde.“
Schiri-Kollege leidet mit Brych
Schiedsrichter-Kollege Patrick Ittrich reagierte bei X auf die Verletzung Brychs.
„Gute Besserung, Felix Brych! Weiß, wie es ist, Verletzungen am Knie zu haben. Wünsche dir nur das Beste und hoffe, es ist nicht schlimm“, schrieb Ittrich - und lobte im Anschluss Schwengers für eine „top zweite Halbzeit“.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)