„Es gab einen Vorfall, der uns zu dieser Maßnahme gezwungen hat“, sagte BVB-Coach Edin Terzic über die überraschende Suspendierung von Mega-Talent Paris Brunner.
BVB-Talent flog schon mal aus Kader
Die Gründe, weshalb der 17 Jahre alte Mittelstürmer vorerst vom Spielbetrieb freigestellt wurde, sind weiterhin unklar. Gerüchte gibt es zuhauf. SPORT1 liegen mehrere belastende Hinweise vor, die das drastische Vorgehen von Borussia Dortmund rechtfertigen würden.
Was indes klar ist: Dass Brunner aufgrund der Zusammenarbeit mit einem privaten Athletiktrainer, dem angeblich eine Nähe in die rechte Hooligan-Szene nachgesagt wird, suspendiert wurde, stimmt nach SPORT1-Informationen definitiv nicht. Dieses Gerücht machte zuletzt in den Sozialen Medien die Runde.
BVB erklärt Vorgehen bei Brunner
Nicht wenige Fans waren verwundert darüber, wieso die Dortmunder die Suspendierung bei einem noch minderjährigen Nachwuchsspieler überhaupt offiziell machten, ohne dabei die Gründe zu nennen.
BVB-Pressesprecher Sven Westerschulze verwies auf das geringe Alter des Spielers: „Dadurch, dass Paris noch minderjährig ist, haben wir eine Verantwortung dem Spieler gegenüber“, erklärte er. „Und dadurch, dass er ein 17-Jähriger ist, der in der medialen Wahrnehmung sehr, sehr viel Aufmerksamkeit erfährt, war es uns wichtig, über eine Maßnahme selbst zu informieren, bevor es andere versuchen.“
Die nächsten Tage könnten Klarheit in der Causa Brunner bringen. Es war jedenfalls nicht das erste Mal, dass der torgefährliche U17-Europameister negativ aufgefallen ist.
BVB-Juwel gilt als schwieriger Charakter
In der vergangenen Saison wurde der 1,89 Meter große Angreifer vor dem Liga-Knaller in der U19 gegen Köln bereits aus dem Spieltagskader geworfen, weil er zu spät zum Treffpunkt erschien.
Der ambitionierte und ehrgeizige U19-Coach Mike Tullberg sagte damals, dass der Spieler der Mannschaft mit seinem Verhalten geschadet habe und er die Konsequenzen spüren müsse.
Brunner gilt als hochveranlagt, aber auch als schwieriger Charakter. Nicht wenige Mitspieler sollen in den vergangenen Monaten eine Persönlichkeitsveränderung festgestellt und über manches Verhalten in der Kabine irritiert gewesen sein.
Der aktuelle Höhenflug mit der Ernennung zum besten Spieler bei der U17-EM im Sommer und der anschließenden Auszeichnung mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold für seinen Jahrgang (2006) soll Brunner nicht nur gutgetan haben. Ein Grund, weshalb das Top-Talent trotz seiner starken Trefferquote bei den Junioren noch nicht dauerhaft oben bei den Profis dabei ist.
Terzic schwärmte: „Paris ist ein herausragend talentierter Spieler, der in der vergangenen Woche sehr gut bei uns mittrainiert hat.“
Brunner wohnt noch zuhause
Wer ist eigentlich Paris Brunner? Im Sommer 2020 wechselte der Stürmer aus der Jugend des VfL Bochum zum BVB. Mit der U17 des BVB wurde er Vizemeister, schoss in 26 Spielen starke 25 Tore. Sein Lauf ging zuletzt in der U19-Bundesliga mit sieben Treffer in zehn Ligaspielen weiter.
Brunner lebt nicht auf dem BVB-Campus im Nachwuchsleistungszentrum, sondern noch zuhause bei den Eltern. Vater Norbert ist ein in Dortmund angesehener Rechtsanwalt.
Mutter Valérie Ndjibi kommt gebürtig aus der Demokratischen Republik Kongo, engagiert sich politisch in ihrem Heimatland und nahm laut eigener Aussage an der TV-Sendung „Shopping Queen“ teil.
Im November soll Paris Brunner eigentlich bei der U17-WM in Indonesien der Star des deutschen Nachwuchsteams sein. Fraglich allerdings, ob der suspendierte BVB-Profi an diesem Turnier teilnehmen darf.