Ex-Referee Manuel Gräfe hat nach den umstrittenen Entscheidungen am zurückliegenden Bundesliga-Spieltag erneut die Schiedsrichter-Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) heftig kritisiert. Auf X schrieb Gräfe am Montag von einem „Wahnsinn in fast jedem Spiel“, die Unparteiischen seien „ohne Führung“, „verheizt“ und „überfordert“.
„Wahnsinn!“ Gräfe über BVB-Remis
Wie in der Vergangenheit schon häufiger ging Gräfe dabei auch konkret auf mehrere Aufreger-Szenen des zurückliegenden Bundesliga-Spieltags ein. In diesem Fall vor allem auf die strittigen Momente beim 3:3 zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund.
Frankfurt - BVB: Gräfe sieht diverse Fehlentscheidungen
Gräfe bezeichnete dabei unter anderem den Elfmeterpfiff von Referee Robert Schröder aus der Anfangsphase der Partie als Fehlentscheidung. BVB-Verteidiger Marius Wolf hatte den Ball bei einer Abwehraktion an den Arm bekommen, nach VAR-Intervention entschied Schröder auf Strafstoß.
„Handspiel Wolf, unabsichtlicher geht nicht mehr!“, meinte Gräfe: „Kein Elfer.“
Auf Elfmeter plädierte der Ex-Unparteiische dafür bei Betrachtung einer anderen Szene: „Dafür Elfer Marmoush: Meyer spielt den Ball nicht und trifft ihn.“ Dortmunds Torhüter Alexander Meyer hatte seinen Gegenspieler Omar Marmoush zu Fall gebracht, Schröder entschied sich hier gegen einen Strafstoß, der VAR überprüfte die Aktion.
Der BVB verkündete auf seinem Twitter-Kanal während des Spiels: „Marmoush hebt dann doch gewaltig ab.“ Gräfe meinte dagegen: „Er hebt auch nicht vorher ab“, Meyer treffe klar erst Fuß und Schienbein und dann den Ball.
Doch damit nicht genug: Gräfe kritisierte auch die Schiri-Entscheidung nach dem zwischenzeitlichen 2:2 von Youssoufa Moukoko, bei dem dessen BVB-Kollege Niclas Füllkrug im Abseits gestanden hatte. Gräfe meinte, dass Füllkrug den Eintracht-Keeper Kevin Trapp „natürlich behindert“ habe, das Tor damit ungültig gewesen sei.
Gräfe: Verantwortung sieht anders aus
Und zum Abschluss hinterfragte Gräfe auch noch eine Entscheidung aus der Schlussphase, als Nico Schlotterbeck im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Schröder entschied sich gegen einen Strafstoß.
„Foul an Schlotterbeck: wird von hinten über zwei Meter gezogen“, meinte Gräfe, der den BVB-Verteidiger als Zielspieler der Flanke bezeichnete: „Wie kann man nach über sechs Jahren immer noch keine einheitlichen Standards für den VAR haben?“
Gräfe, der sich nach wie vor in einer juristischen Auseinandersetzung mit dem DFB befindet, macht die Schiedsrichter-Bosse um den scheidenden Lutz Michael Fröhlich für die schwachen Leistungen verantwortlich. "Wenn man aus Fehlern keine Konsequenzen zieht, kein Wunder", schrieb Gräfe: "Verantwortung gegenüber dem Schiedsrichter sieht anders aus."
Zahlreiche Referees sowie Fröhlich hatten zuletzt die ständigen verbalen Attacken Gräfes als „Pauschalkritik“ und „Plattitüden“ zurückgewiesen.
---- mit Sport-Informations-Dienst