Uli Hoeneß kann es nicht lassen. Der Ehrenpräsident des FC Bayern München hat sich erneut geäußert - und diesmal unter anderem mit Aussagen zu Trainer Thomas Tuchel aufhorchen lassen.
Jetzt kritisiert Hoeneß auch Tuchel
Generell seien die teils gegenteiligen Äußerungen zur Transferpolitik aus dem Lager der Bayern ein „gefundenes Fressen für die Medien, speziell für die Boulevardpresse“, betonte der 71-Jährige im Interview mit RTL/ntv.
Hoeneß kritisierte, einige „inklusive des Trainers“ hätten „unkluge Äußerungen getätigt“. Er selbst würde sein eigenes Team nicht schlecht aussehen lassen, „indem ich sage, wir sind zu dünn besetzt.“
Hoeneß fordert: „Auch den jungen Spielern eine Chance geben“
„Wenn Sie jedes Wochenende sehen, was wir auf der Bank sitzen haben - nur Nationalspieler - dann haben wir keinen dünnen Kader“, sagte Hoeneß und reagierte auch damit auf entsprechende Äußerungen von Tuchel.
Außerdem müsse der FC Bayern auch in Zukunft darauf achten, „nicht nur teure Spieler zu kaufen, sondern auch den jungen eine Chance zu geben“, forderte das Aufsichtsratsmitglied. Als Beispiel dafür nannte Hoeneß Frans Krätzig.
Der 20-Jährige wäre „niemals zum Einsatz gekommen und wahrscheinlich hätte seine Karriere beim FC Bayern gar nicht stattgefunden“, wenn man nur aus dem vollen Reservoir von Superstars hätte schöpfen können.
In dem Zusammenhang kündigte er auch an, dass es im Winter die „große Transferoffensive mit Sicherheit nicht geben“ werde. Lediglich ein paar Ergänzungen könne er sich vorstellen.
Hoeneß fand für Tuchel aber auch lobende Worte. „Wir haben ja jetzt mit Thomas Tuchel einen Trainer, mit dem wir sehr, sehr zufrieden sind“, sagte er.
Das Duo, das den Trainer zu den Bayern brachte, kritisierte er allerdings erneut scharf. Die Trennung von Vorstandsboss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic habe vor allem mit den Umständen der Entlassung von Tuchels Vorgänger Julian Nagelsmann zu tun gehabt.
Hoeneß begründet Entlassung von Kahn und Salihamidzic
„Die Entscheidung, Julian Nagelsmann Hals über Kopf zu beurlauben, die hat sicherlich einen großen Beitrag geleistet“, sagte Hoeneß. Dabei widersprach er der Auffassung von Salihamidzic. Der hatte Nagelsmanns Entlassung auch damit begründet, dass der Coach „die Kabine verloren“ habe.
Hoeneß sei davon überzeugt, „dass es keine Ressentiments gegen Julian innerhalb des Bayern-Kaders gab“.