Die TSG Hoffenheim bleibt auswärts ohne Punktverlust! Die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo gewinnt beim SV Werder Bremen mit 3:2 (2:1) und feiert im vierten Auswärtsspiel den vierten Sieg!
Drama-Schlussphase in Bremen!
Das ist zeitgleich neuer Hoffenheimer Bestwert! Zum ersten Mal in der Klubgeschichte kann Hoffenheim vier Bundesliga-Auswärtssiege in Folge einfahren. In einer wilden Schlussphase mit gleich zwei Treffern in der Nachspielzeit erzielte Marius Bülter den goldenen Treffer für die TSG (90.+2).
Beier auf dem Nationalmannschafts-Radar?
Maximilian Beier spielte sich derweil einmal mehr in den Fokus der Nationalmannschaft. Der formstarke Beier brachte die Gäste früh in Führung (8.), nachdem die Bremer Defensive viel zu viele Lücken aufwies und nachlässig verteidigt hatte.
Auf die A-Nationalmannschaft angesprochen, reagierte Beier im Sky-Interview mit Zurückhaltung: „Ich sehe mich eher bei der U-21. Was kommt, das kommt. Ich bin für alle Aufgaben bereit.“
Kurze Zeit später brachte Romano Schmid die Bremer zurück in die Partie (17.) und erzielte nach einem gut ausgespielten Konter den Ausgleich. Bremen konnte das entstandene Momentum nicht nutzen und geriet durch einen Distanzschuss von Grischa Prömel (29.) vor der Halbzeitpause erneut in Rückstand.
Ein enttäuschter Mitchell Weiser vermeldete nach dem Spiel: „Wir müssen Lösungen finden, sowohl offensiv - als auch defensiv. Es ist klar, dass das nicht von heute auf morgen geht. Wir müssen in jedem Bereich an uns arbeiten und das werden wir auch tun.“
Bülter schockt Werder spät
Die Schwächen in der Defensive wurden auch beim Gegentreffer zum 1:2 deutlich, Prömel wurde nicht aggressiv genug angelaufen und kam völlig frei zum Schuss. Auch ohne den verletzten Andrej Kramaric wusste die Hoffenheim-Offensive zu überzeugen und brachte die Hintermannschaft der Bremer immer wieder ins Wanken.
Die Mannschaft von Ole Werner kam nach der Pause ebenfalls gut aus der Kabine und Justin Njinmah erzielte den vermeintlichen Ausgleich (51.), der Treffer wurde jedoch aufgrund einer Abseitsposition des Shootingstars wieder einkassiert.
Die Bremer gaben sich nicht auf, waren fortan die spielbestimmende Mannschaft und kamen durch Jens Stage (90. +1) in der Nachspielzeit zum erneuten Ausgleich. Torschütze Grischa Prömel gab sich nach dem Spiel kritisch, besonders was den späten Gegentreffer der TSG anging: „Wir haben ja förmlich darum gebettelt!“
Im Anschluss untermauerte er die Qualität und Willenskraft der Hoffenheimer: „Wir sind eine Mannschaft die die nötige Qualität und individuelle Klasse hat um Spiele zu entscheiden, aber in der Bundesliga gibt es nichts geschenkt. Wir werden weiter hart an uns arbeiten.“
Dann der Schock! Der eingewechselte Bülter knallt den Bremern die Kugel in das untere linke Eck (90.+2) und sorgt für lange Gesichter an der Weser. Es waren gerade mal 86 Sekunden nach dem Werder-Treffer verstrichen, die Bremer Fans waren noch mit ihren Feierlichkeiten beschäftigt, doch dann kam Bülter.
Kapitän Marco Friedl kam nach dem Spiel auf den das Bülter-Tor zu sprechen, auf die Frage hin, was das dümmste sei, was den Bremern heute passierte, entgegnete er trocken: „Natürlich das 3:2!“
Auch Friedl wirkte unzufrieden mit der heutigen Leistung: „Unterm Strich sind wir selber Schuld! Du kannst nicht, nachdem du gerade das 2:2 gemacht hast, eine Minute später das 3:2 kassieren. Das darf uns nicht passieren.“
Startelfdebüt: Nächster Rückschlag für Keita
Naby Keita erlebte derweil ein enttäuschendes Startelf-Debüt. Der Königtransfer sah nach einem unnötigen Frustfoul (32.) die Gelbe Karte und konnte nur vereinzelt Akzente setzen. Darüber hinaus konnte er nicht einen Zweikampf gewinnen. In der 59. Minute war der Arbeitstag von Keita bereits wieder beendet, für ihn kam Jens Stage in die Partie.
Der Neuzugang verließ den Platz mit einem schmerzverzerrten Gesicht, er hatte wohl einen Schlag bekommen. Wie schwerwiegend die Verletzung ist und ob selbige auch ausschlaggebend für die Auswechslung war, ist nicht bekannt.
Cheftrainer Ole Werner vermeldete nach dem Spiel: „Es gibt noch kein Update zu Keita. Er hat sich an den Oberschenkel gefasst und wir werden es weiter untersuchen.“
Bremen-Krise verhärtet sich
Nach dem indiskutablen Auftritt in der Vorwoche war die Atmosphäre in Bremen unruhiger geworden. Auch Werner musste Kritik hinnehmen und setzte darauf, dass seine Mannschaft an die jüngsten beiden Heimsiege anknüpft.
Doch die unglückliche fünfte Niederlage im siebten Saisonspiel verhärtete die Krise nur und schickt Werder mit dem schlechtesten Saisonstart der vergangenen Jahre in die Länderspielpause.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)