Der Knoten ist geplatzt – und wie! Dank einer fulminanten Leistung hat Aufsteiger Darmstadt 98 am sechsten Spieltag den ersten Saisonsieg gefeiert. (DATEN: Die Ergebnisse der Bundesliga)
Werder-Spieler schlagen Alarm
Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht gewann 4:2 (2:0) gegen Werder Bremen und verließ damit die Abstiegsplätze. Die Hanseaten um Trainer Ole Werner mussten eine Woche nach dem Heimsieg gegen den 1. FC Köln indes einen heftigen Rückschlag hinnehmen und bleiben in der unteren Tabellenhälfte. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Matthias Bader sorgte nach Vorarbeit von Marvin Mehlem für einen Darmstädter Traumstart und brachte die Gastgeber bereits in der 4. Minute in Führung. Beflügelt vom Blitzstart legte Tim Skarke in der 25. Minute nach und erhöhte auf 2:0.
In der zweiten Halbzeit wurde es für Bremen richtig bitter. Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel traf Mehlem zum Darmstädter 3:0, diesmal war Bader der Vorbereiter. In der 62. Minute verwandelte Tobias Kempe einen Handelfmeter zum 4:0.
Bei einem Schuss von Mathias Honsak war Christian Groß der Ball im Strafraum an den Unterarm gesprungen. Schiedsrichter Martin Petersen schaute sich die Szene nach einem Hinweis des Videoschiedsrichters auf dem Monitor an und entschied dann auf Elfmeter.
Bereits zum dritten Mal in dieser Saison nach dem 0:4 zum Auftakt gegen die Bayern und dem 2:4 bei Aufsteiger Heidenheim kassierten die Bremer vier Gegentore. Werder zeigte zumindest Moral. Olivier Deman (70.) und Milos Veljkovic (78.) sorgten mit ihren Toren für Ergebniskosmetik.
Ducksch wird deutlich: „Das ist bodenlos“
Bremens Spieler schlugen nach der Niederlage Alarm und fanden deutliche Worte. „Wie wir die Gegentore fangen, das ist bodenlos. Wenn du so verteidigst – ob es Aufsteiger sind oder nicht – dann ist es schwer, in der Liga Punkte zu holen“, sagte Marvin Ducksch bei DAZN. In die gleiche Kerbe schlug Torschütze Veljkovic. „Wenn wir so verteidigen, dann verlieren wir jedes Spiel“, warnte der Verteidiger, bemängelte Laufbereitschaft und Willen.
Bremens Trainer Ole Werner erklärte in der ARD-Sportschau: „Das ist total enttäuschend, vom Auftreten, vom Ergebnis. Wir sind noch in einer Findungsphase. Aber es liegt ja an uns, wenn es nicht so läuft, einen Widerstand aufzubauen, miteinander die Dinge anzugehen.“ Ein Mentalitätsproblem sieht er bei seiner Mannschaft aber nicht: „Wir wissen schon genau, wo wir herkommen und was unser Auftrag diese Saison ist.“
Auf der Gegenseite machte Lieberknecht aus seiner „Erleichterung“ keinen Hehl. Vor dem Spiel hatte sich Lieberknecht zu seinem viel diskutierten Club-Urlaub-Vergleich geäußert. Wie der Lilien-Coach am Mikrofon bei DAZN klarstellte, sei sein skurriles Interview allerdings nicht als Kritik an den Schiedsrichtern zu verstehen gewesen. Er habe humorvoll versucht zu erläutern, dass die kleineren Vereine keine Lobby haben und dafür sehr viel tun müssten, um sich diese zu erarbeiten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)