Dietmar Hamann war überhaupt nicht zu beruhigen. „Wenn wir für so etwas keine Rote Karte geben, können wir aufhören“, wetterte der ehemalige Nationalspieler in seiner Funktion als Sky-Experte am Samstagabend.

Was ihn so aufregte? Eine Szene aus der Bundesliga-Partie des SC Freiburg gegen den VfL Bochum (2:1): Freiburg-Profi Vincenzo Grifo hatte seinen Gegenspieler Christian Gamboa bei einer Grätsche mit offener Sohle am Knöchel getroffen.

Hamann geht Schiri-Experte Feuerherdt an

Als die Szene im TV-Studio mit dem zugeschalteten DFB-Schiedsrichtersprecher Alex Feuerherdt diskutiert wurde, redete sich Hamann immer weiter in Rage.

Feuerherdt betonte, dass Gamboa nicht am Knöchel, sondern an der Schuhseite getroffen worden sei und folgte damit der Wahrnehmung von Schiedsrichter Tobias Reichel, der dem Freiburger nur die Gelbe Karte zeigte.

„Das Trefferbild ist tatsächlich ein Kriterium, welches für die Schiedsrichter wichtig ist“, betonte Feuerherdt, worauf Hamann konterte: „Erzähl mir nichts vom Trefferbild. Das ist eine Rote Karte.“

Als Feuerherdt bei seiner Darstellung blieb, und von einer Diskrepanz in der Wahrnehmung sprach, wurde Hamann noch wütender: „Woher willst DU denn wissen, wo der Schuh aufhört?“, fragte er und ergänzte: „Der Schuh geht doch nicht bis zum Schienbein.“

Feuerherdt: „Kann die Schärfe nicht verstehen“

Hamann war überhaupt nicht mehr zu beruhigen. „Alex, ihr dreht es euch so hin, wie ihr es braucht“, wütete der 50-Jährige und setzte zur Generalkritik an: „Am Ende der Saison kommt wieder die DFB-Statistik und es heißt: Einmal hat der Videobeweis falsch entschieden. Es waren dieses Jahr schon zehn Situationen, wo ihr falsch entschieden habt.“

Feuerherdt reagiert: „Ich kann die Schärfe, ehrlich gesagt, null verstehen. Das ist keine Entscheidung, die 100 zu 0 für Rot ist.“

Auch Bochum-Trainer Thomas Letsch hatte die Schiedsrichterentscheidung nach der Partie kritisiert. „Ich frage mich, ob er ihm den Fuß erst brechen muss, damit es Rot gibt? Das muss mir mal einer erklären.“