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Bundesliga: Bayern-Comeback! Manuel Neuer wie "Phönix aus der Asche"?

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Bundesliga: Bayern-Comeback! Manuel Neuer wie "Phönix aus der Asche"?

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Neuer-Comeback: Geht das gut?

Manuel Neuer soll am Samstag gegen Darmstadt sein Comeback geben. Nach knapp einem Jahr verletzungsbedingter Abwesenheit offenbaren sich allerdings Fragen.
Bayerns Matthijs de Ligt spricht nach dem Sieg gegen Galatasaray über die Stimmung, sein Zusammenspiel mit Kim Min-Jae und Sven Ulreich.
Manuel Neuer soll am Samstag gegen Darmstadt sein Comeback geben. Nach knapp einem Jahr verletzungsbedingter Abwesenheit offenbaren sich allerdings Fragen.

„Ronaldo und Messi sind die GOATs, doch er ist der GOAT der Torhüter.“ Diese Zeile stammt aus einem Fan-Song über Manuel Neuer, der Anfang des Jahres erschien. Zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Erst Anfang Dezember hatte sich der 37-Jährige in Diensten des FC Bayern während einer Ski-Tour einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen und nebenbei für viel Kopfschütteln gesorgt.

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Die bange Frage war, ob die Karriere des besten deutschen Torhüters der vergangenen 15 Jahre durch einen privaten Unfall am Endpunkt angelangt sei.

Am Samstag (ab 15.30 Uhr im SPORT1-Liveticker) soll es die Antwort auf dem Platz geben, falls Neuer gegen Darmstadt 98 sein Comeback feiert. 331 Tage nach seinem letzten Pflichtspiel.

„Wenn er (Manuel Neuer, d. R.) kann, dann wird er spielen.“ So einfach klärte Bayern-Trainer Thomas Tuchel, der sich am Freitag (ab 13 Uhr im Liveticker) während der Spieltags-Pressekonferenz erneut äußern wird, nach dem Champions-League-Auswärtssieg bei Galatasaray Istanbul am Amazon Prime-Mikrofon die Kräfteverhältnisse im Tor des deutschen Rekordmeisters.

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Lange war spekuliert worden, wann und besonders in welcher Form Neuer auf den Platz zurückkehren werde. Das langersehnte Comeback hatte sich immer wieder hinausgezögert, von Bayern veröffentlichte Bilder aus dem Spätsommer hatten noch einige Unsicherheiten offenbart.

FC Bayern: Neuer mit meisten Bundesliga-Spielen aller Aktiven

Nun hat es den Anschein, als brenne der 37-Jährige auf seine Rückkehr. Es wäre ein Comeback von 0 auf 100. Nicht in einem einzigen Spiel der laufenden Saison stand Neuer im Bayern-Kader, nun soll unmittelbar die Startelf folgen. Eine waghalsige Entscheidung?

„Wenn er das Okay gibt, dass er spielen kann, dann sollte man ihn auch spielen lassen“, sagte Mario Basler am Dienstagabend im SPORT1-Fantalk: „Ich glaube, Manuel will es auch noch einmal allen zeigen, weil viele auf ihn einprügeln, dass er es nicht mehr schaffen würde. Aber von seiner Erfahrung und Ausstrahlung her bin ich davon überzeugt, dass er‘s wieder schaffen wird.“

Die Routine des 37-Jährigen ist unbestritten. 117 Länderspiele, 478 Bundesligaspiele (die meisten aller aktiven Bundesliga-Spieler) sprechen eine deutliche Sprache. In ihnen blieb Neuer sagenhafte 46 Prozent ohne Gegentor. Zum Vergleich: Ersatzmann Sven Ulreich kommt auf knapp die Hälfte der Spiele, blieb allerdings nur 26 Prozent ohne Gegentreffer.

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Bayerns offizielle Nummer zwei bestätigte in der Mixed Zone nach dem Galatasaray-Spiel selbst, dass Neuer in der Rangordnung nahezu selbstverständlich vor ihm stünde: „Ich kenne meine Rolle beim FC Bayern, und der Manuel hat sich zurückgekämpft und da freue ich mich für ihn, weil es einfach ein langer Weg für ihn war.“

So kommentierte auch Basler im SPORT1-Fantalk: „Bei Bayern wird er (Neuer; Anm. d. Red.) unumstritten sein. Ulreich ist ein toller Torhüter, eine tolle Nummer zwei und für die Bundesliga ausreichend, aber mit Ulreich wirst du die Champions League nicht gewinnen. Mit Manuel Neuer im Tor kannst du sie gewinnen.“

Sepp Maier: „Die Diskussionen werden verstummen“

Immerhin tat der gebürtige Gelsenkirchener das seit seinem Wechsel vom FC Schalke 04 zu den Bayern 2011 bereits zwei Mal. Hinzu kommen elf deutscher Meistertitel und fünf DFB-Pokalsiege. Muss man derartige Rekorde wirklich hinterfragen? Oder bleibt lediglich die Frage offen, in welcher körperlichen Verfassung sich Neuer befindet?

Eine Bayern-Legende bezog dazu mit Nachdruck Stellung: „Wenn er es will, dann schafft er es auch wieder! Wie Phönix aus der Asche wird er aufsteigen, die ganzen Diskussionen um ihn werden wieder verstummen“, sagte Sepp Meier in der Bild.

Die Torwart-Legende der Münchner ist überzeugt: „Keiner wird es merken, dass er zehn Monate gefehlt hat und 37 Jahre jung ist.“ Auch Ersatz-Kapitän Joshua Kimmich freut sich „von ganzem Herzen. Ich gönne ihm das extrem. Wir alle haben gesehen, wie er jeden Tag gearbeitet hat, wie er bei sich geblieben ist.“

Auch Dante hat keinerlei Bedenken, dass sein früherer Teamkollege nicht mehr an alte Leistungen herankommen kann. „Ich kenne Manu sehr gut und er wird zurückkommen“, sagte der jetzige Nizza-Star bei SPORT1. „Ich hatte nie Zweifel daran. Er ist ein Kämpfer. Manu wird nie aufgeben, arbeitet hart und wird wieder der Alte werden.“

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Dante: „Mache mir keine Sorgen um Manu“

Dante weiter: „Er kennt den Weg, den er gehen muss, ganz genau. Ich mache mir keine Sorgen um Manu. Er ist ein wunderbarer Mensch, der hart arbeitet und einfach das liebt, was er macht. Dafür arbeitet er professionell. Ich bin sicher, dass er in großartiger Verfassung zurückkommen wird. Manu wird uns alle überraschen.“

Von Vorteil dürfte gewesen sein, dass Neuer Routine mit extensiven Rehazeiten hat. Ein Blick auf seine Verletzungshistorie offenbart 2016/17 und 2017/18 lange Ausfallzeiten aufgrund eines jeweils erlittenen Mittelfußbruchs. Vergleichsweise kleiner Blessuren, wie eine Kapselverletzung, Schultereckgelenksprellung oder ein Muskelfaserriss hatten Neuer ebenfalls nicht aus dem Konzept gebracht.

Nicht ganz so optimistisch ist Dietmar Hamann. „Ich glaube erst, dass er spielt, wenn er auf dem Spielberichtsbogen steht“, sagte der frühere Bayern-Profi in seiner Sky-Kolumne. „Wenn er spielt, ist die Frage, wie er spielt. Ich wäre da sehr vorsichtig. Er hat, soviel ich weiß, nicht einmal ein Testspiel hinter verschlossenen Türen gemacht. In der Bundesliga brauchst du über 90 Minuten Körperspannung, diese Belastung kannst du im Training schwer kopieren oder simulieren. Im Spiel kann es schon einmal sein, dass ein Muskel nach 30 oder 60 Minuten zumacht.“

Mittlerweile sind es jedoch 331 Tage zwischen dem WM-Ausscheiden gegen Costa Rica, als Neuer zuletzt auf dem Platz stand, und dem Darmstadt-Spiel. Gar 348 Tage seit dem letzten Bundesliga-Einsatz – übrigens ein 2:0-Sieg auf Schalke.

Während der Ruhrpott-Klub auf den Abstiegsrängen der zweiten Liga wiederzufinden ist, braucht der FC Bayern wieder seinen Stammtorhüter. Und nicht nur die Münchner!

Vor der Heim-EM: Neuer auch im DFB-Tor die Nummer eins?

Bereits vor Neuers Comeback dominiert der Zweikampf im Nationaltor mit Marc-André ter Stegen vor der Heim-EM im kommenden Jahr die Diskussion.

„Ich war ein Leben lang die Nummer 1, Manuel Neuer auch. Und der soll jetzt zurückkommen und sich auf die Bank setzen? Da gehört eine Menge dazu. Ich weiß nicht, ob er sich damit einen Gefallen tut. Für mich wäre das Thema Nationalmannschaft dann auch vorbei“, sagte Ex-Nationalkeeper Toni Schumacher bei Bild-TV.

Bis dahin fliegen aber noch einige Bälle auf Neuer zu, bei denen er beweisen muss, die alte Form nicht verloren zu haben. Immerhin habe man aus Bayern-Sicht gegen die Lilien „den richtigen Zeitpunkt“ für das Comeback gewählt, analysierte Basler im SPORT1-Fantalk: „Es ist ja nicht Borussia Dortmund…“