Die spektakuläre von Jérôme Boateng zum FC Bayern nimmt immer weiter Formen an! Der zuletzt vereinslose Innenverteidiger stand Sonntag bei seinem Ex-Klub wieder auf dem Platz und trainierte mit den Profis, die beim 2:2 in Leipzig nicht zum Einsatz gekommen waren, mit.
Boateng? Effenberg mit Klartext
Auf ihrer Website bestätigten die Münchner den Trainingsgast und stellten klar, dass Boateng „auch in den kommenden Tagen an der Säbener Straße mittrainieren“ werde.
Offiziell ist die Rückkehr zu seinem Ex-Klub zwar noch nicht, denn der entsprechende Vertrag muss erst noch ausgehandelt werden. Allerdings ist der Deal nach SPORT1-Informationen so gut wie perfekt.
Effenberg begrüßt Boateng-Rückkehr
Grund für die Rückholaktion ist die angespannte Personalsituation in der Defensive. Coach Thomas Tuchel hat nach den Abgängen von Benjamin Pavard (zu Inter Mailand) und Josip Stanisic (auf Leihbasis zu Bayer Leverkusen) nur noch drei Innenverteidiger im Kader: Min-jae Kim, Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt. Und die fehlten bereits beim Pokal in Münster allesamt.
Im STAHLWERK Doppelpass sprach SPORT1-Experte Stefan Effenberg Klartext zur Personalie. Dabei überraschte der Ex-Profi durchaus und begrüßte die Rückkehr. Er bewertete den 35-Jährigen nur unter sportlichen Aspekten.
„Die große Frage ist, ob Boateng fit ist. Und das wird er, sonst würde er nicht an der Säbener Straße beim Training sein. Dann der zweite Punkt ist, dass er nur Backup sein wird. Ist er mit dieser Rolle einverstanden? Das heißt ja nicht, dass er permanent performen und den FC Bayern verstärken muss. Er muss in wenigen Situationen da sein, wenn sie ihn brauchen“, begann Effenberg.
Dann führte er die großen Pluspunkte des Weltmeisters von 2014 auf: “Er hat die Erfahrung. Und das ist ein enorm wichtiger Faktor für mich, einen Spieler zurückzuholen. Du musst ihm Pass- und Laufwege nicht mehr erklären. Das hat er drin.“
Abschließend befand Effenberg: “Es sieht nicht gut aus für die Bayern-Verantwortlichen, weil sie ja irgendwas verpasst haben müssen in der Transferphase. Aber in der Not, das ist meine persönliche Meinung, eine Überlegung wert.“
Dabei hatte Boateng in den vergangenen Jahren kaum noch gespielt. Bei Olympique Lyon war er Dauergast auf der Bank und bekam in diesem Sommer keinen neuen Vertrag.
Veh: Tuchel „muss eine Idee haben“
Etwas skeptischer sah Armin Veh im STAHLWERK Doppelpass die mögliche Boateng-Verpflichtung. Auf die Frage, ob ebenjene Sinn ergebe, antwortete der frühere Meistertrainer des VfB Stuttgart: „Das weiß ich nicht. Er muss mit dem Trainer gesprochen haben, der muss eine Idee haben. Ich kann aber nicht beurteilen, wie fit er ist. Es gibt mehrere Spieler, die in diesem Alter noch Leistung gezeigt haben.“
„Die Frage ist, welche Idee dahinersteht“, betonte euch Fabian Wohlgemuth, Sportdirektor des VfB, der in der Bundesliga-Tabelle aktuell vor dem FC Bayern steht: „Geht er auf dem Platz voran oder ist er derjenige, der auch in der Kabine vorangeht? Welche Rolle soll er spielen? Wenn alles stimmt, kann es eine gute Idee sein.“