„Leichte Nachwehen“ aus dem Conference-League-Spiel bei PAOK twitterte Eintracht Frankfurt vor dem Duell gegen den 1. FC Heidenheim als Grund für die Nichtnominierung von Junior Dina Ebimbe. Grundsätzlich war diese Information nicht falsch, sie entsprach aber nur der halben Wahrheit. Trainer Dino Toppmöller verpasste dem 22-Jährigen nämlich einen Denkzettel, wie er im Anschluss nach dem 2:0-Sieg verriet: „Ich war mit Junior nicht einverstanden, was sein Invest anging.“ Klare Ansage!
Frankfurts Luftikus muss liefern
Toppmöller und Krösche richten klare Worte an Dina Ebimbe
Der Coach mahnte: „Er hat viel Potenzial. Aber es geht um die Bereitschaft, alles zu investieren. Wenn ich auf den Platz gehe, dann verlange ich das von ihm und dann muss er das auch machen. Dann ist er für uns extrem wichtig.“ Und wenn er dies nicht macht? „Dann spielen eben andere. Wenn ich sehe, wie sich alle verausgabt haben, dann ist auch Junior wieder herzlich dazu eingeladen, im Training Gas zu geben.“
Sportvorstand Markus Krösche suchte ebenfalls keine Ausreden: „Letztendlich geht es um das Leistungsprinzip. Wir haben einen breiten Kader mit vielen jungen und erfahrenen Spielern. Dann musst du auch Leistung bringen. Wenn man diese nicht bringt, dann wird es eng bei uns und es kann sein, dass du nicht im Kader stehst.“
Dina Ebimbe wirkte zuletzt genervt und war zudem unpünktlich
Es liegt an Dina Ebimbe, welchen Weg er geht. Der Mittelfeldspieler, der 2022 von Paris Saint-Germain zur Eintracht kam, startete stark in die Saison. Seine Vorlage in Mainz rettete einen Punkt, beim Duell in Bochum erzielte er die Führung. Dina Ebimbe wirkte in den vergangenen Wochen allerdings zusehends genervter und lustloser. Sind es möglicherweise die vielen Positionsverschiebungen? Achter, Zehner, rechter Flügel, linker Flügel - manchmal nahm Dina Ebimbe innerhalb von 90 Minuten vier verschiedene Rollen ein.
Toppmöller will die Situation aber nicht überdramatisieren. Dina Ebimbe ist ein junger, sensibler Spieler. Möglicherweise muss er in einem Vier-Augen-Gespräch in den Arm genommen werden. Ein Trainingsweltmeister wird der Franzose wohl nicht mehr in seinem Leben. Wenn er sich dazu ein bis zwei disziplinarische Verfehlungen in Form von Unpünktlichkeit erlaubt, wird es schwierig für ihn. So etwas will und kann Toppmöller nicht dulden. Bei ihm gilt das Leistungsprinzip, der Name alleine reicht nicht für Kader-Platz.
Erste Reaktion von Dina Ebimbe erfreut Toppmöller
Nach SPORT1-Informationen hat sich der Eintracht-Trainer allerdings über Dina Ebimbes erste Reaktion gefreut. Zunächst einmal zog sich der Profi nicht in Schmollwinkel zurück, sondern er ging mit Freunden ins Stadion und feuerte seine Teamkollegen von der Tribüne aus an. Dina Ebimbe suchte nach der Partie sofort das Gespräch mit Toppmöller. Er ging dabei selbstkritisch mit seiner Situation um und signalisierte, dass die Botschaft angekommen sei, er wieder alles geben werde.
Der Eintracht-„Luftikus“ wird sich sicherlich nicht verändern - und das wollen sie auch nicht in der Mainmetropole. Dina Ebimbe muss dennoch seriöser, etwas ernsthafter werden. Bereits im Vorbereitungstrainingslager in Windischgarsten ging es Ende Juli teilweise etwas wild zu auf dem Trainingsplatz. Er war überall und doch nirgendwo. Dina Ebimbe alberte in manchen Situationen beinahe schon exzessiv-übertrieben mit Randal Kolo Muani herum. Die beiden Landsmänner waren unzertrennlich, verbrachten jede freie Minute gemeinsam. Der Abgang seines Freundes Kolo Muani in Richtung PSG war auch für Dina Ebimbe nicht einfach. Das gilt es endgültig zu verdauen.
Dina Ebimbe hat alles selbst in der Hand
Für den nächsten Karriereschritt benötigt der hochbegabte Mittelfeldakteur nämlich eine gewisse Grundbereitschaft, alles auf dem Platz zu lassen. Das Eintracht-Spiel ist hochintensiv, wie 125 gelaufene Kilometer gegen Heidenheim verraten. Divenhaftes Auftreten ist da vollständig fehl am Platz. Sollte Dina Ebimbe begreifen und sich wieder auf seine Fähigkeiten konzentrieren, dann ist er mit seiner Wucht, Dynamik und Power ein Qualitätsspieler der Marke unverzichtbar. Er hat es in der Hand, wie wichtig er unter Toppmöller sein kann.