20 Punkte nach acht Spielen. Ein Start in die Bundesliga-Saison, mit dem der FC Bayern trotz Platz drei hinter Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart zufrieden sein kann. Es ist immerhin der numerisch stärkste seit der Spielzeit 2016/17 – und aufgrund der aktuellen personellen Gemengelage an der Säbener Straße mehr als bemerkenswert.
Bayerns Bosse müssen handeln
Die Ergebnisse, auch das 3:1 am Samstag in Mainz, sollten nicht über das Problem hinwegtäuschen, dass Trainer Thomas Tuchel einen für Top-Klub-Verhältnisse viel zu dünnen Kader hat und ein Teil der Mannschaft schon Ende Oktober auf der letzten Rille unterwegs ist.
Goretzka nächster Bayern-Ausfall
Einige Stars, gerade in der Abwehr, sind müde. Mehrere Stammspieler brechen fast schon im Wochentakt weg. Nach Serge Gnabry (Unterarmbruch) und Dayot Upamecano (Muskelfaserriss) hat es nun auch noch Leon Goretzka (Mittelhandbruch) erwischt. Viele englische Wochen, kaum Rotation und Regeneration – weitere Ausfälle programmiert.
Wird Bouna Sarr jetzt doch wichtig?
Bezeichnend, dass Joshua Kimmich nur wenige Tage nach überstandener Grippe inklusive Fieber direkt in Mainz durchspielte. Bezeichnend auch, dass der gerade erst aus einer Knieverletzung gekommene Matthijs de Ligt direkt 90 Minuten ranmusste. Geht das so weiter, können sich die Entscheider beim Rekordmeister bald noch dazu beglückwünschen, den Vertrag von Bouna Sarr im Sommer nicht aufgelöst zu haben.
Im Ernst: Tuchel ist derzeit mehr Improvisationskünstler als Fußballlehrer. Diese Rolle füllt er hervorragend aus. Doch ewig wird das nicht gut gehen. Er braucht für die Transferperiode im Januar daher die volle Unterstützung der Verantwortlichen!
Die Ankündigung von Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der Verein werde mitten in der Saison keine großen Investitionen tätigen, war ein katastrophales Signal an den ehrgeizigen Trainer.
Bayern-Kader für die Ziele nicht Breit genug
Denn der jetzige Bayern-Kader, so gut er momentan noch über die Runden kommt, ist in der Breite nicht stark genug für die gesteckten Ziele – gerade für den anvisierten Gewinn der Champions League.
Das weiß Tuchel und redet nach dem verkorksten Endspurt der zurückliegenden Sommer-Transferperiode deshalb völlig zu Recht nichts mehr schön. Die Bosse - auch „Ober-Boss“ Hoeneß - dürfen ihn nicht im Stich lassen.
Mindestens zwei Verstärkungen, für die Viererkette und das defensive Mittelfeld, sind Pflicht!