Niederlage im ersten Spiel der Saison gegen den SC Freiburg, 0:2 zurück nach 58 Minuten bei Aufsteiger Heidenheim. Die TSG Hoffenheim drohte, den Saisonstart völlig zu verpatzen.
Bald sogar in Nagelsmanns Fokus?
Die neuformierte Offensive um Neuzugang Wout Weghorst kam nicht ins Rollen, Trainer Pellegrino Matarazzo sah sich gezwungen, etwas auszuprobieren. Der Italo-Amerikaner wechselte mit Tom Bischof, Finn Ole Becker und Maximilian Beier drei frische junge Kräfte ein - und leitete damit eine spektakuläre Wende ein.
Matarazzo lobt: „Maxi hat diese Gene“
Beier traf nach Vorarbeit Bischofs zum 1:2 (77.) und holte in der Nachspielzeit den entscheidenden Elfmeter heraus, den Andrej Kramaric zum 3:2-Siegtreffer verwandelte (90.+1).
Matarazzo belohnte den deutschen U21-Nationalspieler für dessen Leistung und beförderte ihn fortan in die Startelf. Der 20-Jährige zahlte sein Vertrauen zurück - und wie! Sowohl bei den Siegen gegen Wolfsburg (3:1), Köln (3:1) und Union Berlin (2:0) trug sich Beier in die Torschützenliste ein und half der TSG zu vier Siegen in Folge. Matarazzo sprach nach dem Sieg in Köpenick von einem „großen Entwicklungsschritt“, den der Stürmer gemacht habe.
„Dass er erstmal zum Torschuss kommt, ist wichtig. Das schafft er mit seiner Dynamik und seiner Technik. Entweder man hat diese Gene oder man hat sie nicht. Und Maxi hat diese Gene, Tore zu machen“, lobte der Trainer auf der Pressekonferenz. Matarazzos Mut, Beier trotz namhafter Offensiv-Konkurrenz mit dem ebenfalls gesetzten Wout Weghorst, Mergim Berisha, Marius Bülter und Ihlas Bebou aufzustellen, zahlt sich bislang aus.
Begünstigt wird die viele Spielzeit Beiers durch die aktuelle Rolle von Andrej Kramaric, der am 1. Spieltag noch als Stürmer begann, inzwischen aber zum Strippenzieher im zentralen Mittelfeld umfunktioniert wurde.
Wird auch Nagelsmann auf Beier aufmerksam?
Vier Tore in vier aufeinanderfolgenden Spielen stehen für den 20-jährigen Beier bislang zu Buche - eine Quote, die nach seiner Leihe zu Hannover 96 nicht wirklich vorherzusehen war. Der Stürmer, der 2018 aus der Cottbusser Jugend in den Kraichgau gewechselt war, erzielte auf seiner zweijährigen Leihstation bei Hannover 96 lediglich zehn Tore in 63 Zweitligapartien.
Nun scheint der Stürmer unverzichtbar für die TSG Hoffenheim - und auch für die deutsche Nationalmannschaft könnte er eine (größere) Rolle einnehmen.
Seine guten Leistungen brachten ihm vor ein paar Wochen erstmals eine Nominierung für die deutsche U21-Auswahl ein. Diese nutzte er prompt und erzielte beim 2:0-Sieg gegen die Ukraine gleich sein erstes Tor. Und wer weiß: Sollte der gebürtige Brandenburger seine Form beibehalten, könnte er auch für Neu-Bundestrainer Julian Nagelsmann interessant werden.