Fünf Spiele und nur 61 Einsatzminuten – Youssoufa Moukoko bleibt aktuell nicht mehr als die Bankdrücker-Rolle. Am Samstagabend musste der 18 Jahre alte BVB-Stürmer im Anschluss an den 1:0-Sieg gegen Wolfsburg mit den anderen Ersatzspielern noch Sprints auf dem Rasen ziehen.
Demonstrativer Moukoko-Post!
Kaum zu Hause angekommen, ging Moukoko ins Gym und postete noch am späten Abend ein Foto vom Training. Auf diesem verlinkte er den Privattrainer Arne Greskowiak und garnierte es mit einem Zwinker-Smiley.
„Er hat dieses Foto recht demonstrativ gepostet. Was Moukoko mit diesem Foto sagen will: ‚Ich stecke nicht auf und gebe weiter Gas!‘“, erklärt SPORT1-Chefreporter Patrick Berger in einer neuen Ausgabe des Podcasts „Die Dortmund-Woche“. „Er ist mit der Situation natürlich äußerst unzufrieden, da muss man nicht viel reininterpretieren. Und man kann Moukoko auch ein bisschen verstehen.“
Anfang des Jahres wurde der Vertrag des WM-Fahrers nach langen Kaugummi-Verhandlungen verlängert. Die Dortmunder um Coach Edin Terzic soll dem Sturm-Juwel einen klaren Plan vorgezeigt haben. „Der BVB und vor allem Terzic haben Moukoko den Verbleib schmackhaft gemacht“, so Berger.
„Moukoko fragt sich: ‚Wieso setzt ihr nicht auf mich?‘“
Und weiter: „Nun wurde mit Niclas Füllkrug ein ähnlicher Spielertyp geholt. Ich kann den Trainer verstehen, weil er für sein System einen großen Stürmer braucht. Aber ich kann auch den Spieler verstehen, der sich jetzt fragt: ‚Ihr wolltet mich doch haben, wieso setzt ihr dann nicht auf mich?‘“
Laut Berger war RB Leipzig im Januar unter anderem stark an einer Verpflichtung interessiert. „Das haben wir nochmal verbrieft bekommen“, berichtet der BVB-Reporter und Transferinsider. „Sie wollten ihn mit Blick auf den Sommer verpflichten. Moukoko hätte es sich auch gut vorstellen können.“ Am Ende blieb er aber, auch wegen Terzic, in Dortmund.
Nun könnte es zu einer räumlichen Veränderung im Winter kommen. Klar ist: Mit seiner Rolle als Nummer 3 hinter Sébastien Haller und Niclas Füllkrug ist der ehrgeizige Moukoko alles andere als zufrieden.
Im Winter könnte sich demnach ein Wechsel anbahnen. „Es gab im Sommer jetzt schon, vor Ende des Transferfensters, Anfragen aus Bremen oder Köln. Vielleicht muss er das machen, diesen einen Schritt zurück, um zwei nach vorne zu machen“, erzählt Berger.
Das ist dran an den Real-Gerüchten
Und Oliver Müller rät Moukoko: „Er braucht Spielpraxis. Für seine Entwicklung wäre es gut, wenn man im Winter schon Nägel mit Köpfen macht und ihn verleiht oder fest transferiert. Er muss auch gar nicht zu einem Spitzenklub gehen, er muss einfach spielen und sich weiterentwickeln.“
Passend dazu machen Gerüchte aus Spanien die Runde, wonach Real Madrid angeblich an Moukoko interessiert sein soll. Das spanische Portal Defensa central berichtete, dass Real-Coach Carlo Ancelotti den 1,79 Meter großen Stürmer mögen würde und das U21-Juwel „zu einem machbaren Preis in das Projekt von Real Madrid“ passen würde.
Was ist dran an den Gerüchten?
„Mit Endrick holt Real für 70 Millionen ein Top-Talent aus Palmeiras, 1,73 Meter groß, vom Typ her sehr ähnlich zu Moukoko. Da müssen wir ehrlich sein: Das ist nur ein Gerücht und es ist aktuell nicht viel Wahres dran“, ordnet Berger ein.
Und sein Podcast-Kollege Müller ergänzt: „Ich halte Real für unrealistisch“, so der Reporter. „Moukoko muss spielen. Er braucht Spielpraxis. Seine Perspektiven sind beim BVB nach der Füllkrug-Verpflichtung schon gering. Bei Real würde er sicher nicht mehr Minuten bekommen.“