Stefan Effenberg legt beim FC Bayern den Finger in die Wunde. Vor allem der Umgang des deutschen Rekordmeisters mit hoffnungsvollen Talenten ist dem SPORT1-Experten ein Dorn im Auge.
Effenberg nimmt Bayern aufs Korn: "Junge Spieler sind gewarnt"
Effenberg stichelt gegen Bayern
„Ich glaube, junge Spieler sind gewarnt“, schreibt der frühere Bayern-Star in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal t-online. „Sie haben über die Jahre mitbekommen, dass es für Talente beim FC Bayern ganz, ganz schwer wird.“
Nachdem Thomas Müller nach dem jüngsten 2:1-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach angesichts des dünnen Kaders den FCB-Nachwuchs angespornt hatte, seine Chance zu nutzen, in den Profi-Kader aufzurücken, widersprach Effenberg.
„Uli Hoeneß hat es schon vor zehn Jahren gesagt: Der FC Bayern ist kein Ausbildungsklub“, betonte der 55-Jährige. „Und das werden die Bayern auch nie werden.“ Bei Topklubs, „die unter Erfolgsdruck stehen, kann das nicht funktionieren“.
Effenberg rechnet mit den Bayern ab
Vielmehr wundert sich Effenberg über die jüngste Transferpolitik der Bayern, die mit 23 Spielern über den kleinsten Kader der gesamten Bundesliga verfügen. „Es tun sich bei den Bayern noch viele Fragen zu dieser letzten Transferperiode auf“, erklärte Effenberg.
Warum werde „ein Ryan Gravenberch nicht gehalten? Stattdessen darf er zum FC Liverpool wechseln. Der Junge ist 21 Jahre alt – und damit einer genau dieser Spieler, die Müller doch eigentlich gemeint hat. Das ist ein großer Widerspruch!“
Angesichts des Mammutprogramms bis zur Winterpause mit bis zu neun Englischen Wochen und Länderspielabstellungen rechnet der frühere deutsche Nationalspieler mit gehörigen Problemen für den Deutschen Meister.
Es bestehe „immer die große Gefahr, dass Spieler angeschlagen oder sogar verletzt von der Nationalmannschaft zurückkehren. Da ist ein derart knapp bemessener Kader ein Risiko.“ Effenberg ist überzeugt: „Auf lange Sicht kann das einfach nicht gut gehen.“