Es war ein Post, der den besonderen Weg von Rocco Reitz veranschaulichte.
Ein Märchen nimmt seinen Lauf
René Maric, ehemaliger Co-Trainer bei Borussia Mönchengladbach, holte am Mittwoch auf X (ehemals Twitter) einen alten Kommentar zum Gladbach-Talent heraus, der mit vielen Bildern aus verschiedenen Altersklassen versehen war.
Im Oktober 2020 hatte Maric der Borussia dazu gratuliert, den Traum eines jungen Spielers zu unterstützen - vom jüngsten Alter bis zum zu diesem Zeitpunkt erfolgten Bundesligadebüt.
Gladbach verlängert Vertrag mit Reitz
„Ich bin aufs Zimmer gerannt und konnte es gar nicht realisieren. Ich habe meine Familie angerufen. Da kamen Freudentränen. Das war der Wahnsinn“, erinnerte sich Reitz im Vereinspodcast an die besondere Nachricht, die er vor drei Jahren von Marco Rose erhalten hatte.
Die nun wiederum von der Borussia verkündete Vertragsverlängerung mit Reitz nahm Maric, einst Assistent unter Rose, zum Anlass, um den Weg des Eigengewächses aufzuzeigen.
Denn im Alter von sieben Jahren hatte der Mittelfeldspieler 2009 bei den F-Junioren der Borussia mit dem Fußballspielen begonnen.
„Ich liebe den Verein“
Abgesehen von zwei hilfreichen Leihgeschäften nach St. Truiden in Belgien trug Reitz seitdem immer das Trikot der Fohlenelf - eine besondere Geschichte mit Seltenheitswert in der jetzigen Fußballwelt.
„Ich bin einfach nur dankbar und extrem glücklich, dass ich diesen Traum leben und mit meiner Familie und Freunden teilen darf“, erklärte Reitz, der früher im Fanblock stand und Dauerkarteninhaber war: „Darauf bin ich extrem stolz und sehr, sehr dankbar. Ich liebe den Verein und verfolge ihn seit meinen ersten Fußballtagen. Borussia Mönchengladbach ist mein zweites Zuhause.“
Kimmich als Vorbild
Der Mittelfeldspieler legte einen starken Saisonstart hin, gegen den FC Bayern München stand er beim bitteren 1:2 sogar in der Startelf. Es war seine erste Partie bei den Profis über die vollen 90 Minuten. Zuvor hatte der 21-Jährige erst einmal von Beginn an für die Fohlen gespielt - und nun durfte er ausgerechnet gegen sein Vorbild ran!
„Es war eine geile Erfahrung, gegen Kimmich zu spielen. Ich schaue zu ihm auf und gucke mir gerne an, wie er spielt. Er ist ein starker Gegenspieler. Er dreht auf und weiß schon genau, was er machen muss und wann Gnabry oder Sané gehen“, schwärmte Reitz anschließend im SPORT1-Interview.
Nächster Meilenstein
Der nächste Meilenstein ließ nicht lange auf sich warten: Beim 3:3 in Darmstadt sammelte das Gladbacher Juwel seinen ersten Scorerpunkt. Er leitete das 1:3 von Jordan Siebatcheu mit einer sehenswerten Vorlage ein und untermauerte damit, dass er neben Lauf- und Zweikampfstärke auch über technische Fähigkeiten verfügt.
Die Belohnung folgte in Form der Vertragsverlängerung.
„Die Verlängerung bedeutet mir sehr, sehr viel. Ich habe lange darauf hingearbeitet, weil ich wusste, dass mein alter Vertrag 2024 ausläuft. Ich hatte immer das Ziel, hier noch weiter spielen zu dürfen – dieser Wunsch wurde mir jetzt erfüllt“, sagte Reitz laut Bild.
Nun will der 21-Jährige fester Bestandteil der Mannschaft werden und so viele Spiele von Anfang an machen wie möglich - trotz der Rückkehrer Manu Koné und Chris Kramer.
Reitz‘ Traum: 15 Jahre Borussia
Hoffnung macht dabei Gerardo Seoane. „Wir haben einen Trainer, von dem ich viel lernen kann und dessen Spielstil mir sehr entgegenkommt“, erklärte Reitz bei SPORT1.
Wird das Top-Talent gar zum Urgestein? „Meine Traumkarriere wäre 15 Jahre Borussia“, erklärte er vor zwei Jahren im Vereinspodcast: „Es gäbe für mich nichts Besseres.“