Das Bundesliga-Topspiel zwischen dem VfL Bochum und Eintracht Frankfurt hat keinen Sieger gefunden und endete mit einem 1:1 (0:0) - und wieder mal herrscht Verwirrung um den VAR.

Die Frankfurter haben den ersten Auswärtssieg seit zehn Monaten in der Bundesliga aus der Hand gegeben und den Sprung in die erweiterte Spitzengruppe verpasst. Beim VfL Bochum mussten sich die weiter ungeschlagenen Hessen trotz Führung mit dem dritten 1:1 in Folge zufriedengeben.

Die Bochumer verbuchten ebenfalls das dritte Remis in Folge, warten aber weiter auf den ersten Dreier. Eric Dina Ebimbe (55.) brachte die Gäste in Führung, das Tor wurde aber erst nach Videobeweis anerkannt. Kevin Stöger glich für die Westfalen per Foulelfmeter aus (74.), Kevin Trapp rührte sich nicht vom Fleck und spekulierte auf einen Schuss in die Mitte.

VAR erneut Thema

Schiedsrichter Benjamin Brand hatte etwas überraschend auf Strafstoß entschieden, als Ivan Ordez im Frankfurter Strafraum zu Boden ging.

Kevin Trapp vermeldete hinterher bei Sky: „Ich schließ mich dem an, was Thomas Müller gestern gesagt hat, wir hätten den gerne genommen, wenn er für uns gepfiffen worden wäre. Es war schon ein sehr „softer“ Pfiff. Es wird gezogen, er pfeift ihn und das muss man dann am Ende auch diskutieren. Dann wird es in Zukunft viel mehr Elfmeter geben.“

Müller hatte sich nach dem 2:2 des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen am Freitag ähnlich geäußert, nachdem es nach VAR-Überprüfung zu einem späten Strafstoß für die Werkself gekommen war. Auch er hatte von einem „sehr soften“ Elfmeter gesprochen.

Der Nationaltorhüter zeigte sich verwirrt, wann denn der Videoschiedsrichter nun eingreift und wann nicht. Auch Toppmöller sprach von „einem fragwürdigen Elfmeter“, betonte jedoch es sei „ein gerechtes Unentschieden.“

Toppmöller wechselt Führung ein

Eintracht-Trainer Dino Toppmöller hatte nach der Pause Omar Marmoush und Neuzugang Fares Chaibi für Ngankam und Nkounkou eingewechselt.

Marmoush leitete den Führungstreffer ein: Seinen Schuss konnte Riemann noch abwehren, gegen den Nachschuss von Dina Ebimbe war der Keeper aber machtlos.

Doch jubeln durften die Frankfurter erst mit Verzögerung, weil zunächst auf Abseits entschieden wurde. Der Kölner Keller revidierte die Entscheidung aber.

Eintracht Ultras fallen negativ auf

Überschattet wurde das Spiel von einem Zwischenfall im Publikum, die Gästefans brannten unmittelbar nach Wiederanpfiff Pyrotechnik ab und brachten den Gästeblock zum leuchten.

Schiedsrichter Brand hielt kurz inne und sah keinen Anlass für eine Spielunterbrechung. Der Stadionsprecher forderte die Gästefans auf, das Abbrennen von Pyrotechnik zu unterlassen.

Thomas Letsch, der am 8. Oktober 2022 gegen Frankfurt seinen ersten Sieg als VfL-Trainer gefeiert hatte (3:0), veränderte sein Team gegenüber dem 2:2 beim FC Augsburg vor der Länderspielpause nicht.

Toppmöller, vor 22 Jahren für ein Jahr Profi an der Castroper Straße, stellte gegenüber dem 1:1 gegen den 1. FC Köln zweimal um: Last-Minute-Neuzugang Niels Nkounkou, vor zwei Wochen Torschütze als Joker, gab sein Startelf-Debüt, ebenso wie Jessic Ngankam.

Bochum begann gewohnt laufstark und aggressiv - und mit einer überraschenden ersten Chance: Stöger sah, dass Eintracht-Keeper Kevin Trapp weit vor seinem Tor stand und versuchte es mit einem Distanzschuss aus knapp 30 Metern, den Trapp aber noch mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte (3.).

Doch auch Frankfurt kam durch Ngankam (7.) und Dina Ebimbe (11.), die an Torhüter Manuel Riemann scheiterten, früh zu hochkarätigen Möglichkeiten.

Auch gegen Hugo Larsson rettete Riemann in höchster Not (22.), ehe auf der Gegenseite Trapp einen Schuss von Takuma Asano aus kurzer Distanz parierte (24.) - das Spiel blieb intensiv, das Tempo hoch.

Doch die Torchancen wurden seltener, vor allem die optisch überlegenen Bochumer fanden kaum noch den Weg in den Strafraum.

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mit Sport-Informations-Dienst (SID)