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Bundesliga: Mit neuer Offensivpower! Knackt Bayer Leverkusen nun gar die Bayern?

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Bundesliga: Mit neuer Offensivpower! Knackt Bayer Leverkusen nun gar die Bayern?

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Bei Bayer weht ein anderer Wind

Bayer Leverkusen feiert einen Saisonstart nach Maß und entzückt die Bundesliga. Nach der Länderspielpause reist der Tabellenführer zum Meister nach München - und ist nicht nur ob der Transferperiode bestens gewappnet.
Bayer Leverkusen ist nahezu perfekt in die neue Saison gestartet. Passend dazu verlängert Edmond Tapsoba vor dem Spitzenspiel beim FC Bayern seinen Vertrag.
Bayer Leverkusen feiert einen Saisonstart nach Maß und entzückt die Bundesliga. Nach der Länderspielpause reist der Tabellenführer zum Meister nach München - und ist nicht nur ob der Transferperiode bestens gewappnet.

Begeistert jubelte die Leverkusener Anhängerschaft ihren Stars auf der Ehrenrunde zu und skandierte einen Klassiker der deutschen Fußball-Fangesänge: „Zieht den Bayern die Lederhosen aus!“ Nicht ohne Grund.

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Nach dem furiosen 5:1-Erfolg gegen Darmstadt und der anstehenden Länderspielpause reist die Werkself als Tabellenführer zum Rekordmeister nach München. Zum Bundesliga-Topspiel am Wiesn-Auftaktwochenende fährt Bayer mit ordentlich Selbstbewusstsein und sieht sich bestens gerüstet.

Drei Spiele, drei Siege, elf Tore - das stellt für die Werkself nicht weniger als den besten Saisonstart in der 45-jährigen Bundesliga-Geschichte dar. Darauf angesprochen, schmunzelte der hochzufriedene Sportdirektor Simon Rolfes am SPORT1-Mikrofon: „Neun Punkte, mehr gab‘s bisher nicht zu holen.“ Zum Vergleich: Für die gleiche Ausbeute benötigen die Rheinländer im vergangenen - äußerst holprigen - Jahr noch ganze elf Partien.

Hofmann nach Leverkusen-Rückkehr: „Man will immer mehr“

Zugegeben waren die Lilien, bei allem Respekt, kein Gegner, der nur ansatzweise auf Augenhöhe agierte. Den fulminanten Eindruck, den Bayer einmal mehr hinterlassen hat, schmälert das aber keineswegs.

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Ob das dominante Ballbesitzspiel, taktische Cleverness, Kreativität, Souveränität oder der ausgeprägte Wille, auch bei hohen Führungen nicht nachzulassen - aktuell passt so gut wie alles. Auf die Statements gegen Leipzig (3:2) und Gladbach (3:0) ließ Leverkusen die nächste Ansage folgen.

Sicherlich hätte das Team von Xabi Alonso, spätestens nach dem vierten Treffer durch Jonas Hofmann (67.), in den Verwaltungsmodus schalten können. Taten sie jedoch nicht. „Das ist genau das, was der Trainer auch fordert, da nicht weniger Gas zu geben. Man will immer mehr. Ich bin auch so gestrickt. Selbst wenn es 5:1 steht, wollen wir weiter Gas geben“, beschrieb Hofmann den neuen Charakter der Werkself.

Es festigt sich der Eindruck: Unter Alonsos Regie weht ein anderer Wind als in der Vergangenheit - das ist längst auf mehreren Ebenen zu spüren. Hoch gehandelt, am Ende die Erwartungen aber nicht erfüllt, das hat man in Leverkusen bereits einige Male erlebt. Doch dieses Mal spricht vieles dafür, dass sich das ändert.

Jeder Bayer-Neuzugang ein Volltreffer

Dazu trägt nicht zuletzt Bayers nahezu perfekte Transferphase bei. Gemachte Fehler aus früheren Krisen wurden en détail analysiert, unter anderem die fehlende Vorbildfunktion älterer Profis gegenüber jüngeren festgestellt, wie Rolfes schon vor Wochen schilderte. Statt jungen Talenten sollten vermehrt gestandene Profis her.

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Gesagt, getan. Als neue Achse holte Rolfes den spanischen Außenverteidiger Alejandro Grimaldo, Sechser Granit Xhaka sowie Hofmann für die Offensive an Bord. Drei Neuzugänge, die Führungsqualität besitzen – sowohl auf als auch neben dem Platz. Gemeinsam mit Torjäger Victor Boniface seien sie auf ihren Positionen jeweils „Priorität-Eins-Spieler“ gewesen. „Dass all diese Transfers klappen, war so nicht unbedingt zu erwarten und spricht für die Arbeit von Simon (Rolfes; Anm. d. Red.)“, lobte auch Klub-Chef Fernando Carro.

Mit seiner Strahlkraft half Alonso selbst tatkräftig mit. Dass der 41-Jährige seine nötigen Puzzleteile frühzeitig beisammen hatte, während es bei der Konkurrenz - beispielsweise in München oder Frankfurt - am Deadline-Day reichlich Stress gab, ist nun ein entscheidender Faktor für die Formstärke.

In kürzester Zeit stand ein harmonisches Team auf dem Platz, alle Neuzugänge wirken sehr vertraut. „Es fühlt sich an, als würden wir schon ewig zusammenspielen“, stellte Boniface fest und fügte hinzu: „Dem Trainer gebührt das größte Lob.“

In der Zentrale dirigiert Xhaka das Tempo und geht als Aggressive-Leader voran. Grimaldo sorgt dafür, dass sich die Angriffsbemühungen nicht mehr nur auf die rechte Seite und Jeremie Frimpong beschränken. Hofmann hat Moussa Diaby, den einzigen namhaften Abgang, auf Anhieb ersetzt. Und Boniface entwickelte sich blitzartig zum Schreck der gegnerischen Abwehrreihen, netzte in drei Spielen bereits viermal ein.

So ist Leverkusen von der defensiven Grundordnung der Vorsaison komplett abgerückt. „Wir haben unseren Kader im Sommer weiterentwickelt, um mehr Ballbesitz zu bekommen und mehr Kontrolle zu gewinnen“, betonte Rolfes. Das scheint bestens gelungen zu sein. Denn eigentlich ist klar: Bayer steht für technisch hochwertigen Offensivfußball. Dass der Umbruch aber so schnell Wirkung zeigt, ist eine deutliche Ansage an die Liga.

Tah: „Habe das Gefühl, dass wir sehr gefestigt sind“

„Wir machen es echt gut, spielen sehr erwachsenen Fußball, sehr klar. Unsere Idee kommt einfach rüber, die drücken wir jedem Gegner auf“, befand Abwehrspieler Jonathan Tah, der erstmals seit über einem Jahr wieder zum DFB-Aufgebot gehört.

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Auch Tah spürte die neue Bayer-Überzeugung, schickte obendrein eine Kampfansage an den Rekordmeister: „Ich habe das Gefühl, dass wir sehr gefestigt sind. Wir sollten mit so viel Selbstvertrauen wie möglich nach München fahren - genau das dürfen wir auch haben - und mit dem Anspruch, auch da zu gewinnen.“

Dieses Selbstbewusstsein scheint im Süden der Republik ein wenig abhandengekommen zu sein, nicht zuletzt ob der Deadline-Day-Possen oder dem erst spät erzielten Siegtreffer gegen Mönchengladbach (87.) - und doch lechzt man mit typischem Münchner Selbstverständnis nach dem Duell gegen den Tabellenführer.

Einer Sache ist sich Bayern-Trainer Thomas Tuchel aber sehr wohl bewusst, wie er bei Sky offenbarte: „Das wird auf jeden Fall ein Brocken.“