Endlich ist es so weit! Der 1. FC Heidenheim hat den ersten Bundesligasieg der Vereinsgeschichte eingefahren. In der heimischen Voith-Arena gewann die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt gegen den SV Werder Bremen mit 4:2 (2:0). Eren Dinkci, der einen Doppelpack schnürte (44., 68.), wusste besonders zu überzeugen.
Heidenheim schreibt Geschichte!
Die Heidenheimer gingen früh durch Tim Kleindienst per Handelfmeter in Führung (5.), Schiedsrichter Patrick Ittrich entschied zunächst nicht auf Elfmeter - revidierte seine Entscheidung jedoch, nachdem er zum Monitor gebeten wurde, um sich die Szene nochmal anzuschauen. Den Schlusspunkt setzte Jan-Niklas Beste mit einem platzierten Schuss ins untere linke Eck (76.).
Für die Bremer trafen Marvin Ducksch (49.) und Mitchell Weiser (64.). Heidenheim-Torwart Kevin Müller hatte einen Elfmeter von Ducksch zwar pariert, konnte den Ball aber nur nach vorne abwehren, sodass Ducksch nur noch ins leere Tor einköpfen musste. Nach dem starken Auftritt vor der Länderspielpause (4:0 gegen Mainz) zeigten die Gäste heute eine schwache Vorstellung und waren Heidenheim insbesondere in puncto Zweikampfführung unterlegen. Werder-Neuzugang Rafael Borré kam zu seinem Debüt.
Mit den drei Treffern steht Heidenheim nach vier Bundesliga-Spielen bereits bei 8 Toren - in den letzten 53 Jahren war nur ein Neuling als Aufsteiger im Oberhaus so torgefährlich: RB Leipzig 2016/17 (ebenfalls 8 Tore). Die Statistik untermauert den attraktiven Fußball den die Mannschaft von Frank Schmidt spielt.
Heidenheim-Legende Frank Schmidt
Schmidt hatte vor 16 Jahren am 17. September 2007 das Traineramt beim damaligen Oberligisten übernommen. „Das Besondere für mich ist nicht mein 16-jähriges Jubiläum, sondern dass der 1. FC Heidenheim heute gegen Werder Bremen in der Bundesliga spielt“, sagte der 49-Jährige vor dem Anpfiff bei DAZN.
Und er erlebte an seinem 5844. Arbeitstag einen super Start seines Teams. Vor 15.000 Zuschauen konnte Heidenheim immer wieder mit stark ausgespielten Kontern überzeugen. Auch die Laufleistung (116 Kilometer) war ausschlaggebend für den Erfolg. Schmidt war nach dem Spiel von seiner Mannschaft sehr angetan, „Wir sind nicht eingeknickt, der Kopf ging nach oben, wir haben einfach weitergemacht. Wenn schlechte Gedanken kommen, schicke ich die ganz schnell wieder weg. Meine Aufgabe als Trainer ist es Lösungen zu finden. Ich bin stolz auf meine Mannschaft!“
Dinkci billiert gegen Ex-Klub
Dinkci traf nach einem sensationellen 50-Meter-Solo zum zwischenzeitlichen 2:0, auch sein zweiter Treffer war sehenswert. Unter der Woche hatte der gebürtige Bremer noch mangelnde Kommunikation bei seinem Ex-Klub beklagt. Nach dem Spiel wollte er sich nicht weiter dazu äußern, er entgegnete was ein potentielles Gespräch mit Werder-Coach Ole Werner angeht: „Wenn er was zu sagen hat, dann gerne.“
Werner reagierte zur Pause und wechselte dreimal. Unter anderem brachte er den zuletzt angeschlagenen Ducksch - es zahlte sich schnell aus. Romano Schmid hatte danach schon den Ausgleich auf dem Fuß, der gelang Weiser per Kopf.
Nachdem die Mannschaft erneut in Rückstand geriet, war kaum noch Widerstand zu erkennen. Werders neuer Hoffnungsträger, Justin Njinmah, wurde in der 84. Minute für Christian Groß eingewechselt, konnte die Niederlage aber nicht mehr verhindern.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)