Am Ende hat sich Max Eberl verspekuliert, als er sich im Spätsommer vergangenen Jahres für den Schritt nach Leipzig entschieden hat. Damals war noch nicht abzusehen, dass nur ein halbes Jahr später beim FC Bayern der Posten frei wird, mit dem der 50-Jährige immer kokettierte.
Eberl hat sich verspekuliert
Hasan Salihamidzic wurde beim Rekordmeister freigestellt – und Eberl war gerade dabei, den größten Umbruch der jüngeren Leipziger-Vereinsgeschichte zu gestalten. Eine höchst ungünstige Situation.
Verhältnis zwischen Mintzlaff und Eberl immer unterkühlter
Der Zeitpunkt überrascht dann aber doch, dass Eberl so kurz vor dem Topspiel gegen ausgerechnet jenen FC Bayern entlassen wird. Dass die Beziehung zwischen Oliver Mintzlaff und Eberl mit der Zeit immer angespannter und unterkühlter wurde, ist ein offenes Geheimnis. Eineinhalb Jahre hat Mintzlaff einen geeigneten Krösche-Nachfolger gesucht, es sollte eine 1A-Plus-Lösung werden. Nur um diese nach zehn Monaten wieder freizustellen.
Sehr häufig hat Eberl die Chance bekommen sich in- und extern zu RB Leipzig zu bekennen, das offene Bayern-Thema zu dementieren. Jedesmal ließ er ein starkes Bekenntnis vermissen, verwies lediglich auf seinen laufenden Vertrag.
Leipzig nimmt Unruhe bewusst in Kauf
Am Ende wurde es RB Leipzig zu viel. Die Entscheidung, Eberl freizustellen, wurde erst im Laufe des Freitags gefällt. „Das fehlende Commitment zum Klub“, wie es RBL selbst in der Pressemitteilung verkündet, lässt keine Doppeldeutigkeit zu.
So kurz vor dem Topspiel gegen eben jenen FC Bayern ist der Rauswurf als Statement zu verstehen. Leipzig hätte die Freistellung auch nach dem Spiel oder erst am Sonntag kommunizieren können. Sie entschieden sich bewusst dagegen, nehmen die Unruhe in Kauf. Ganz nach dem Motto: Nehmt ihn ruhig, den Max, in dieser festgefahrenen Situation klappt es mit ihm bei uns sowieso nicht.