„Er ist ein herausragender Fußballer“, hatte Julian Nagelsmann im April vergangenen Jahres von Gabriel Vidović nach dessen Bundesligadebüt geschwärmt. Damals wandelte der sechsmalige kroatische U21-Nationalspieler auf den Spuren von Jamal Musiala und Josip Stanisic, die zuvor den Sprung ins Profiteam geschafft hatten.
Das aussortierte Bayern-Talent
Trotz 31 Scorerpunkten in der Regionalligaspielzeit 2021/22 blieb ihm dieser Schritt aufgrund der großen Konkurrenz in der Offensive verwehrt - allerdings waren die Verantwortlichen überzeugt vom Potenzial des Talents und wollten es daher bestenfalls für zwei Jahre innerhalb der Bundesliga verleihen. Die langfristige Marschroute: Vidović soll bei den Bayern-Profis schaffen.
Sonderlob für Vidovic
„Er hat eine klasse Entwicklung genommen“, lobte Martín Demichelis, Ex-Trainer von Bayern II, im Juni 2022 einem Interview auf der vereinseigenen Homepage. Es sei „ist immer schwierig, einzelne Spieler rauszupicken, aber Gabriel Vidovic möchte ich dennoch erwähnen.“
Denn „nicht nur sein Talent macht ihn so stark, sondern auch sein Charakter. Er ist ein sehr intelligenter Spieler und sehr ehrgeizig. Gabi will immer gewinnen, ob bei den Spielen oder beim Fußballtennis im Training“, erklärte Demichelis.
Und Präsident Herbert Hainer lobte in der Bild: „Mit Jamal Musiala, Josip Stanisic, Paul Wanner und Gabriel Vidovic haben wir wieder junge Spieler bei den Profis, die sich sehr gut entwickeln.“
Vidovic-Leihe verläuft enttäuschend
Doch obwohl die Münchner den vielseitig einsetzbaren und dribbelstarken Rechtsfuß bei diversen Bundesligisten anboten, zeigte kein Team aus dem deutschen Oberhaus Interesse an einer Leihe. Aus diesem Grund schloss sich Vidović letztendlich im vergangenen Sommer Vitesse Arnheim an - die B-Lösung.
Die vergangene Saison verlief für den Youngster jedoch nicht optimal. Zwar absolvierte der Offensivspieler 25 Partien in der Eredivisie, aber nur 14 von Beginn an - zu wenig, um sich für einen Platz im Profikader des deutschen Rekordmeisters zu empfehlen.
Der verlieh ihn jetzt gleich weiter zu Dinamo Zagreb.
Tuchel sortiert Vidović zunächst für das Trainingslager aus
Dass dies so kommen würde, hatte sich schon früh abgezeichnet. Der neue Bayern-Coach Thomas Tuchel sortierte den 19-Jährigen für das Trainingslager am Tegernsee zunächst aus, berief ihn dann aber nach den Verletzungen von Thomas Müller und Eric Maxim Choupo-Moting nach.
Vidović reichte das aber nicht, er wollte nach der Enttäuschung die Bayern verlassen. Sein Wunsch geht nun in Erfüllung. Wie SPORT1 bereits berichtete, wechselt er nun nach Zagreb. Er wird zunächst ein Jahr lang ausgeliehen, anschließend besteht eine Kaufoption für den kroatischen Hauptstadtklub.
Dort will das im Vorjahr so hochgelobte Talent also einen weiteren Versuch unternehmen, seine ins Stocken geratene Karriere wieder in Schwung zu bringen.