Randal Kolo Muani könnte Eintracht Frankfurt nach nur einer Saison trotz eines bis 2027 laufenden Vertrags verlassen. Wie der in der Regel gut informierte Radiosender RMC Sports am Freitagnachmittag enthüllte, soll er die Klub-Verantwortlichen darüber informiert haben, den Verein noch in diesem Sommer verlassen zu wollen.
Bewegung im Fall Kolo Muani
PSG will Kolo Muani verpflichten
Die französische L‘Équipe legte nur wenige Stunden später passenderweise nach. Paris Saint-Germain habe diesem Bericht nach beschlossen, auf dem Stürmermarkt angreifen zu wollen. Neben Ousmane Dembélé vom FC Barcelona soll Kolo Muani kommen. Beide werden von Berater Moussa Sissoko betreut.
PSG will sich zunächst mit dem Vize-Weltmeister einigen und anschließend mit den Hessen in Verhandlung treten. Auch der FC Bayern München, so berichten die französischen Medien übereinstimmend, soll Kolo Muani weiterhin im Blick behalten. Auf SPORT1-Nachfrage wollte sich die Eintracht zu diesen Spekulationen nicht äußern.
Sie wissen: Das Preisschild des Europa-League-Siegers von 2022 ist klar. Sportvorstand Markus Krösche will und wird Kolo Muani nicht für unter 100 Millionen Euro ziehen lassen. Berater und Spieler sind darüber informiert. Ob ein Klub diese Summe tatsächlich zahlt? Das bleibt fraglich. Intern gehen die Verantwortlichen SPORT1-Informationen zufolge weiterhin von einem Verbleib aus. Der Plan, mit ihm eine zweite Spielzeit zu bestreiten, bleibt unverändert bestehen.
Eintracht geht weiterhin vom Verbleib aus - die Situation ist aber schwierig
Dennoch stecken die Frankfurter auch ohne Ausstiegsklausel in einer schwierigen Situation, in einem Kolo-Muani-Dilemma. Lässt sich Krösche auf einen langen Poker mit Paris ein? Oder sucht er eine fixe Entscheidung, damit er seinerseits agieren kann und Trainer Dino Toppmöller weiß, mit wem er in die neue Saison geht?
Laut Transferexperte Fabrizio Romano haben die Hessen ihre Bemühungen um Elye Wahi von HSC Montpellier verstärkt. SPORT1 berichtete bereits frühzeitig über dieses Interesse. Der französische Erstligist lehnte zuletzt eine Offerte in Höhe von 27,5 Millionen Euro des FC Chelsea, der ihn an RC Strasbourg verleihen will, ab.
Frankfurt verstärkt Wahi-Bemühungen
Die Eintracht hat schon länger guten Kontakt zur Wahi-Seite, sie hat diesen Ausnahmekönner schon monatelang auf dem Radar. Ein Verkauf von Kolo Muani würde die nötigen Mittel für den dann teuersten Transfer der Vereinsgeschichte freisetzen. Und bei Farés Chaibi, mit dem die Hessen schon seit Monaten einig sind, bahnt sich ebenfalls ein Durchbruch an.
Nach Informationen von Foot Mercato stehen die Hessen und der FC Toulouse kurz vor einer Einigung. Chaibi hat in der vergangenen Saison je fünf Tore und Assists beigesteuert. Allerdings sind noch Gespräche nötig. Die Ablöseforderung soll bei etwa 15 Millionen Euro liegen, das will Krösche nicht zahlen. Chaibi wäre mit seiner Flexibilität aber ein wichtiger Baustein, er ist auf beiden Flügeln und im offensiven Mittelfeld einsetzbar.
Auch Chaibi ist weiterhin ein Thema
Toulouse-Präsident Damien Comolli sagte vor wenigen Tagen zwar der südfranzösischen Regionalzeitung La Dépeche: „Ich denke, es ist vorbei. Meiner Ansicht nach wird er bleiben, und da wir nie vorhatten, ihn abzugeben, sind das sehr gute Nachrichten.“ Doch die drohende Bewegung bei Kolo Muani und möglicherweise auch Jesper Lindström, der ebenfalls seinen Wechselwunsch bei den Verantwortlichen hinterlegt hat, könnte ordentlich Schwung in die Transfergeschehnisse bringen.
Krösche will vorbereitet sein und das Heft des Handelns in der eigenen Hand behalten. Sollten die in der vergangenen Saison tragenden Säulen Lindström und Kolo Muani tatsächlich gehen, ist die Herausforderung groß. Der Umbruch bei der Eintracht, er fällt in der Offensive möglicherweise gewaltig aus und nimmt Dimensionen an, als die Büffelherde um Sébastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic den Klub im Sommer 2019 gemeinsam verlassen hatte.