Wer Donyell Malen in diesen Tagen beobachtet, sieht einen merklich zufriedenen, jungen Mann. Der 24 Jahre alte Angreifer von Borussia Dortmund, der so oft in sich gekehrt wirkt, strahlt regelrecht. Ob mit Sébastien Haller, Felix Nmecha, Jamie Bynoe-Gittens oder Giovanni Reyna - Malen hat mittlerweile Anschluss gefunden beim BVB, in einer Mannschaft, in der er lange gefremdelt hat.
Wird er der große BVB-Star?
Für 30 Millionen Euro war der Niederländer vor zwei Jahren noch unter Ex-Sportchef Michael Zorc aus Eindhoven geholt worden und hatte als Nachfolger von Jadon Sancho (ging zu Manchester United) ziemliche Anlaufschwierigkeiten. Zwischendurch galt Malen, der hinter vorgehaltener Hand von Teamkollegen und Mitarbeitern bisweilen als Eigenbrötler bezeichnet wird, sogar als Verkaufskandidat.
Schafft er jetzt den Durchbruch?
Ein paar Monate später zählt Malen vor dem Start in die neue Bundesliga-Saison 2023/24 zu den heißesten Aktien bei Borussia Dortmund. Nicht wenige Experten trauen dem Flügelflitzer den endgültigen Durchbruch und damit auch einen möglichen Wechsel zu einem Top-Klub zu.
„Er hat in den vergangenen Monaten immer wieder seine außergewöhnlichen Fähigkeiten gezeigt, die jeder Mannschaft der Welt guttun würden, und deshalb uns als Borussia Dortmund natürlich auch“, schwärmte Trainer Edin Terzic bereits in der vorigen Woche.
Was Malen auszeichnet, ist sein schneller, explosiver Antritt und sein gefährlicher Torabschluss. Ballannahme mit viel Tempo, eine enge Ballführung, ein kurzer Haken und ein schneller Abschluss – so hat Malen vor allem auf dem rechten Flügel in der Rückrunde der vergangenen Saison oft getroffen. Geholfen hat ihm dabei auch der Wechsel von der linken auf die rechte Flügelseite.
„Donny war einer der torgefährlichsten Bundesliga-Spieler in der Rückrunde“, sagte Terzic am Donnerstag auf SPORT1-Nachfrage auf der Pressekonferenz vor dem Heim-Auftakt gegen den 1. FC Köln (Samstag ab 18.30 Uhr im LIVETICKER). „Er kommt immer wieder aus der Halbspur zu torgefährlichen Aktionen.“
Malen dreht den Turbo auf
Während der USA-Reise und auch in diesen Tagen in Dortmund-Brackel sieht man Malen mit einem Lächeln im Gesicht. Das aktuelle Formhoch trägt sicher dazu bei. Traf der Offensiv-Star in der Hinrunde der vergangenen Saison gar nicht, drehte er in der Rückrunde den Turbo auf und erzielte neun Treffer.
Mit seinen starken Leistungen spielte sich der Holländer unter Bondscoach Ronald Koeman nach der enttäuschenden Nicht-Nominierung für die WM 2022 wieder in die Nationalmannschaft. In der Vorbereitung knüpfte Malen nahtlos an seine starken Leistungen an, erzielte einen Doppelpack beim 3:2-Testsieg gegen Manchester United und steuerte beim 6:1-Sieg im Pokal gegen Schott Mainz einen Treffer und zwei Assists bei.
„Donny setzt die Dinge in der Vorbereitung weiter fort, hat in den Testspielen und im Pokal richtig gute Aktionen gezeigt“, lobt Terzic. „Wir hoffen, dass er da weitermacht und gut in die Saison startet.“
Reden mag Malen selbst übrigens gar nicht. Weder nach Spielen noch abseits des Platzes. Selbst klubinterne Interview-Anfragen hat der Flügelspieler zuletzt abgelehnt. Er will lieber Taten sprechen lassen. Auf dem Platz.