Die Kaderplanungen an der Säbener Straße laufen auf Hochtouren!
Wie löst Bayern das Torwart-Dilemma?
Der FC Bayern muss rund dreieinhalb Wochen vor Ende der Transferperiode mehr als nur eine große Baustelle schließen. Neben einem neuen Mittelstürmer - Wunschkandidat bleibt Harry Kane - soll auch noch ein neuer Torwart kommen.
Denn: Yann Sommer steht ab sofort für Inter Mailand zwischen den Pfosten und das erhoffte Comeback von Manuel Neuer zum Saisonstart fällt flach. Wann der 37-Jährige wieder im Kasten stehen kann, ist völlig unklar. Möglich, dass er sogar erst 2024 zurückkehrt. Zuletzt musste er das Trainingspensum zurückschrauben.
Mit Sven Ulreich gehört damit nur noch ein auf Profi-Niveau erprobter Torhüter dem Kader von Thomas Tuchel an. Die Bayern-Bosse müssen und wollen daher auf dem Transfermarkt tätig werden - und nach Möglichkeit einen Schlussmann für ein Jahr mit anschließender Kaufoption ausleihen.
Nicht (mehr) in der engeren Auswahl: David de Gea (vereinslos) und Giorgi Mamardashvili (FC Valencia). Mit David Raya (FC Brentford) hat sich der Rekordmeister beschäftigt, doch den Spanier zieht es zum FC Arsenal.
Dagegen sind noch drei Keeper im Rennen. Die Verantwortlichen möchten sich noch in dieser Woche auf einen festlegen. SPORT1 gibt einen Überblick über die Kandidaten.
Kepa Arrizabalaga (FC Chelsea/28)
SPORT1 berichtete am Mittwoch exklusiv über das Interesse am spanischen Schlussmann. Es haben bereits erste Gespräche mit dem Management von Kepa und den Chelsea-Verantwortlichen stattgefunden.
Tuchel kennt den 28-Jährigen bestens aus seiner Zeit beim FC Chelsea. Und auch wenn er damals zumeist auf Édouard Mendy setzte, ist der Bayern-Coach von Kepa überzeugt und hat ihn empfohlen.
Kepa wechselte 2018 als teuerster Torhüter der Welt für die bis heute bestehende Rekordsumme von 80 Millionen Euro aus Bilbao zu den Blues, konnte die hohen Erwartungen aber nur in seiner Anfangszeit rechtfertigen.
Immerhin: In der vergangenen Saison verdrängt er unter Trainer Graham Potter Mendy als Nummer eins und kam auf 29 Saisonspiele in der Premier League.
Yassine Bounou „Bono“ (FC Sevilla/32)
Auf den 32-Jährigen haben die Münchner schon länger ein Auge geworfen. Und: Wie Kepa zeigt sich auch Bono offen für einen Wechsel zum FCB.
Beim FC Sevilla steht der Nationalspieler, der mit Marokko bei der WM in Katar mit starken Leistungen für Furore gesorgt hatte, noch bis 2025 unter Vertrag.
Billig wäre der Schlussmann daher nicht, das gewünschte Leih-Modell mit Kaufoption ist für seinen aktuellen Arbeitgeber keine Option. Mindestens 20 Millionen Euro müsste der FC Bayern bieten, um Sevilla zu einem Verkauf zu bewegen.
Gerónimo Rulli (Ajax Amsterdam/30)
Die dritte Option des FC Bayern steht derzeit noch bei Ajax Amsterdam im Kasten.
Gerónimo Rulli wechselte erst im Januar vom FC Villarreal zum niederländischen Rekordmeister und unterschrieb in Amsterdam bis 2026.. Da Ajax mit Top-Talent Diant Ramaj von Eintracht Frankfurt aber vor kurzem einen neuen Schlussmann verpflichtet hat, ist ein schneller Abgang zumindest nicht völlig ausgeschlossen.
Rulli darf sich Weltmeister nennen, auch wenn er beim argentinischen WM-Triumph in Katar nicht zum Einsatz kam. Mit Villarreal gewann der 30-Jährige 2021 die Europa League, im Finale gegen Manchester United traf er im Elfmeterschießen.
Der Argentinier wäre die wohl preiswerteste von allen Lösungen. Ajax zahlte acht Millionen Euro für ihn.