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Terzic schlägt Alarm nach Dusel-Sieg: Das muss beim BVB besser werden

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Terzic schlägt Alarm nach Dusel-Sieg: Das muss beim BVB besser werden

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BVB-Sieg gibt Rätsel auf

Der BVB startet mit einem Stolpersieg in die Saison. Dortmund-Trainer Edin Terzic zeigt sich nach dem Spiel trotz drei Punkten unzufrieden. SPORT1 zeigt bei welchen Stationen es im BVB-Spiel noch hapert.
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel von Borussia Dortmund gegen den 1. FC Köln spricht Edin Terzic über Donyell Malen.
Patrick Berger
Der BVB startet mit einem Stolpersieg in die Saison. Dortmund-Trainer Edin Terzic zeigt sich nach dem Spiel trotz drei Punkten unzufrieden. SPORT1 zeigt bei welchen Stationen es im BVB-Spiel noch hapert.

Auftaktsieg! Aber wirklich zufrieden konnten sie bei Borussia Dortmund nach dem 1:0-Erfolg gegen den 1. FC Köln nicht sein. „Uns haben viele Dinge nicht gefallen“, monierte BVB-Trainer Edin Terzic. „Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, müssen wir unsere Leistung verbessern.“

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84 Tage nach dem Drama um die verpasste Meisterschaft wollte der BVB die Fans im eigenen Stadion eigentlich „anzünden“. Am Ende gingen die Anhänger trotz dreier Punkte aber eher rätselnd nach Hause. Phasenweise gab es sogar Pfiffe. „Wir dürfen nicht unruhig werden und müssen uns selbst vertrauen“, sagte Julian Brandt.

SPORT1-Experte Stefan Effenberg konstatierte im STAHLWERK Doppelpass: „Als Spieler würde ich sagen: Drei Punkt auf dem Konto, aber nicht gut gespielt. Das hast du auch in den Gesichtern der Spieler gesehen. Wenn du startest, dann ist es erst mal wichtig, dass die Ergebnisse stimmen.“

Viele Fans fragen sich nun aber: Kann der BVB in dieser Verfassung überhaupt einen erneuten Meister-Angriff wagen?

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SPORT1 nennt die Baustellen, an denen Trainer Edin Terzic mit seinem Team dringend arbeiten muss.

Positionierung

„Wir sind zu früh in den Dreieraufbau gekippt, dadurch fehlte im Zentrum die Anspielstation. Dort konnten wir dann nicht beschleunigen und den Gegner bewegen“, analysierte Terzic. „Unser Sechser-Raum war viel zu selten gut besetzt.“ Das Mittelfeld um Zugang Marcel Sabitzer, Neu-Kapitän Emre Can und Routinier Marco Reus enttäuschte komplett. Can, der sogar in der zweiten Hälfte ausgewechselt wurde, sagte selbstkritisch: „Das war keine gute Leistung von mir.“

Kreativität

70 Prozent Ballbesitz hatte der BVB – aber die Spieler wussten damit nichts anzufangen. „Gegen tiefstehende Gegner tun wir uns schwer“, bemerkte Julian Brandt. Eigentlich nichts Neues beim BVB. Bereits in der vergangenen Saison mühten sich die Schwarzgelben gegen vermeintlich „kleine“ und den Bus vor dem Tor parkende Teams wie Köln (2:3), Schalke (2:2), Bremen (2:3) oder Mainz (2:2). „Wir haben uns ein bisschen blöd angestellt. Den Zeitpunkt, nach vorne explosiv spielen, haben wir oft nicht gefunden.“

Es bleibt dabei: Im Spiel nach vorne finden die BVB-Stars gegen aggressiv verteidigende Teams oft nicht die richtigen Lösungen. Will man wieder ernsthaft um den Titel mitspielen, muss Terzic gerade in diesem Punkt Lösungen finden. „Wir haben nicht schnell genug gespielt, zu wenig Lösungen gefunden und haben uns schlecht positioniert“, weiß auch Sportchef Sebastian Kehl.

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Konterabsicherung

Der BVB hatte eine Zweikampfquote von 49 Prozent und war damit etwas schlechter als der Gegner. In brenzligen Phasen verloren die BVB-Stars mitunter den Ball und waren gegen Konter dann nicht gut genug abgesichert. „Wir haben uns auch in Situationen gebracht, Ballverluste im Zentrum zu haben und in Konter zu laufen“, bemerkte Terzic.

Ausgewogenheit

Terzic schickte am Samstag die älteste (!) BVB-Elf seit 15 Jahren auf den Rasen. Die Truppe um Mats Hummels, Marco Reus und Co. war im Schnitt 28,8 Jahre alt. Steht der BVB europaweit eigentlich für Tempofußball mit Top-Talenten, setzte Terzic zuletzt verstärkt auf Erfahrung. Die Mischung aus Jung und Alt und damit die Ausgewogenheit ging damit etwas flöten.

Das liegt aber auch daran, dass die jungen Ausnahmekönner Karim Adeyemi, Jamie Bynoe-Gittens, Julien Duranville und Giovanni Reyna allesamt angeschlagen sind. Der BVB muss seine Top-Talente wieder fit und in Form kriegen, damit die Mannschaft unberechenbarer wird.

Integration

In Ramy Bensebaini, der es noch ganz ordentlich machte, und Marcel Sabitzer standen zwei von drei Sommer-Zugängen in der Startelf, Felix Nmecha kam in der zweiten Halbzeit für den schwachen Can. Richtig gut war aber keiner.

„Das Entscheidende ist, was Nmecha macht (vor dem Siegtor, Anm. d. Red.), nämlich auf den ersten Pfosten zu gehen – das war denn auch ein Stück weit einstudiert“, lobte Effenberg.

Gegen Köln wirkte es so, als wären die neuen Spieler noch nicht voll ins BVB-Spielsystem integriert. Hoffnungsträger und Starstürmer Sébastien Haller, der nach überstandener Hodenkrebserkrankung eine ganze Vorbereitung mitgemacht hat und klubintern wie ein Neuzugang gesehen wird, war wie abgemeldet. Dafür sprechen seine 14 mageren Ballkontakte und zehn ertraglosen Sprints.

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Dennoch ist Effenberg optimistisch: „Ich bin fest davon überzeugt, dass sie den Abgang von Bellingham kompensieren werden.“

Abhängigkeit

Wie so oft in der vergangenen Saison musste sich der BVB hinterher mal wieder bei einem Mann bedanken: Gregor Kobel. „Es gab heute einen Grund, wieso wir zu Null gespielt haben: Und der trägt die Nummer eins″, befand Terzic. Mehrfach hielt der Schlussmann überragend gegen Köln-Joker Sargis Adamyan.

Klar: Um Großes zu erreichen, braucht es einen Weltklasse-Keeper. Wenn dieser aber unter Dauerbeschuss steht, ist das meist kein gutes Zeichen.

„Wir dürfen nicht unruhig werden und müssen auf uns selbst vertrauen“, nimmt es Brandt gelassen. „Keine Mannschaft wird jetzt schon so gut sein, wie vielleicht am 24. oder 25. Spieltag. Das ist normal. Es braucht Wochen, bis wir in Normalform sind.“

Bei der Konkurrenz ist man aber gewarnt. „Ich glaube, dass von Dortmund einiges zu erwarten ist“, prophezeite Gladbach-Geschäftsführer Roland Virkus im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.