Der Transferpoker um Harry Kane hat den Transfersommer über Wochen dominiert. Der FC Bayern und Tottenham Hotspur lieferten sich harte Verhandlungen - während denen FCB-Ehrenpräsident Uli Hoeneß öffentlich verkündete, dass die Gegenseite irgendwann einknicken müsse.
Hoeneß? „Levy hat sich kaputtgelacht“
Geht es nach Steffen Freund, war es letztlich eher andersrum.
„Das Interview von Uli Hoeneß, in dem er sagte, dass Kane zugesagt hat und er deswegen Tottenham jetzt unter Druck setzen wird: Da hat sich Daniel Levy kaputtgelacht!“, sagte der heutige TV-Experte, der einst für die Spurs gespielt hatte, bei ran.de.
„Die Bayern mussten einlenken“
Levy, Geschäftsführer von Tottenham und knallharter Verhandlungspartner, habe sich an den forschen Hoeneß-Aussagen „ganz wenig“ gestört: „Letzten Endes hat er, da bin ich ganz sicher, den Preis bekommen, den er wollte und die Bayern mussten einlenken.“
Das habe auch mit Kane selbst zu tun gehabt, der keinen Druck auf seinen Ex-Klub ausgeübt hatte, so Freund weiter: „Harry Kane hat sicher nicht bei Levy auf die Tube gedrückt, damit der dem Deal zustimmt. Das wusste ich vorher.“
Was Levys Art und Vorgehensweise angeht, spricht Freund aus eigener Erfahrung: „Levy führt den Verein seit vielen Jahren und ist ein sehr harter Verhandlungspartner. Das war er bei mir als Spieler und als Co-Trainer auch schon. Seine Verhandlungsführung ist nicht neu.“
Zuletzt hatte bereits Rekordnationalspieler Lothar Matthäus erklärt, Bayern sei bei den Bemühungen um Kane „ein bisschen erpresst“ worden: „Noch mal eine Million mehr und noch mal ein bisschen etwas drauf.“
Bayern ging für Kane All-in
Für ihren neuen Stürmerstar zahlen die Münchner bis zu 120 Millionen Euro, ihren eigenen Transferrekord in der Bundesliga haben sie damit pulverisiert. Bayerns Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen sagte bei Kanes Vorstellung: „Wir haben uns natürlich nach der Decke gestreckt. Wir sind da ein Stückchen All-in gegangen.“
Gleichzeitig betonte der ehemalige Finanzvorstand aber auch: „Natürlich immer in einem Rahmen der wirtschaftlichen Vernunft. Das ist Teil unserer DNA.“