Felix Nmecha hat sich zu den umstrittenen Posts geäußert, die seinen Wechsel vom VfL Wolfsburg zu Borussia Dortmund überschattet hatten. Der deutsche Nationalspieler war in die Kritik geraten, weil er unter anderem ein transphobes Video geteilt hatte.
Nmecha erklärt seinen Pride-Post
In einem seiner Posts wurde dabei das Wort „Pride“, das in der LGBTQ-Community für den stolzen Umgang mit der eigenen sexuellen Identität steht, mit dem Teufel gleichgesetzt.
„Ich glaube, häufig kann man es verstehen, wie man will. Wie zum Beispiel bei einem der Beiträge über Pride“, erklärte Nmecha nun im Interview mit Sky: „Im Englischen gibt es zwei Bedeutungen für Pride. Es gibt eine gute Art von Pride, wenn man etwa stolz auf etwas ist, das man getan hat. Und dann gibt es Pride in dem Sinne, dass es nur um einen selbst geht.“
Nmecha hatte den Post am 3. Juni geteilt, zu Beginn des internationalen „Pride Month“. Speziell auch dieser Kontext wurde Nmecha zur Last gelegt, wie auch die Vorgeschichte um einen wenige Monate zuvor geteilten Post des als queerfeindlich bekannten US-Rechstpopulisten Matt Walsh. Damals verteidigte sich Nmecha mit der Erklärung, dass er „die Mehrheit“ der Positionen Walshs und dessen direkte Angriffe auf andere Personen nicht gutheiße.
Nmecha: Menschen lieben, Wahrheit teilen
Nun legt Nmecha, dass der „Pride“-Post nicht auf das LGBTQ-Thema gemünzt gewesen sei: „Ich glaube, es ist Stolz und Hochmut oder so ähnlich. In diesem Post ging es darum, dass ich glaube, dass es gut ist, demütig zu sein. Nicht andersherum, nicht das Gegenteil davon.“
Letztlich könne jeder selbst entscheiden, wie man seine Aussagen interpretiere, meinte der gläubige Christ: „Und ich kann verstehen, dass sie es so interpretiert haben. Aber ich kann nicht entscheiden, wie Menschen verschiedene Dinge interpretieren.“
Sein Ziel sei es, „Menschen zu lieben und die Wahrheit zu teilen. Ich glaube nicht, dass ich homophob oder transphob bin, nicht mal annähernd.“
Er wolle für seinen Glauben einstehen, was er auch den BVB-Bossen mitteilte, als diese ihn vor dem Transfer zu seinen Postings befragten: „Ich war einfach ehrlich. Ich habe ihnen einfach gesagt, was ich glaube, dass ich ein Christ bin, dass ich gegen niemanden bin. Ich stehe für meinen Glauben ein und werde nicht gegen meinen Glauben verstoßen. Ja, ich glaube, damit waren sie einverstanden.“
Künftig wolle er sich in den Sozialen Medien eindeutiger äußern, um weniger Interpretationsspielraum zuzulassen: „Ich liebe wirklich alle Menschen, das ist der Kern des christlichen Glaubens. Ich bete und hoffe, dass die Menschen mir glauben und sich vielleicht selbst überzeugen, um was es geht in dieser Beziehung, von der ich spreche.“