Viel wollte Leroy Sané während der Asien-Tour des FC Bayern nicht sagen. Was er sagte, war allerdings klar und eindeutig: „Wir müssen es definitiv besser machen als vergangene Saison. Wir haben hohe Erwartungen an uns!“
Sané-Ansage! „Keine zwei Meinungen“
Das gilt auch für Sané selbst – zumindest deutete er in den ersten Wochen der Vorbereitung durchaus an, sich viel vorgenommen zu haben, um in seiner vierten Spielzeit als Bayern-Profi besser abzuschneiden als in den drei vorherigen. „Ich weiß selbst, dass ich das eine oder andere Tor mehr hätte erzielen können vergangene Saison - da kann es keine zwei Meinungen geben“, sagte er der Bild.
Grund zur Zuversicht machte nicht nur Sanés Treffer beim letzten Asien-Test in Singapur gegen den FC Liverpool (4:3).
Sané fühlt sich unter Tuchel sehr wohl
Bei den öffentlichen Einheiten hinterließ er einen engagierten Eindruck, kreierte viel bei Spielformen und rannte seinen Kollegen bei Sprintübungen regelmäßig davon. Sané ist motiviert!
Das hängt zum einen damit zusammen, dass er sich nach SPORT1-Informationen sehr wohl unter Trainer Thomas Tuchel fühlt, ihm die Abläufe und Übungen im Training gefallen.
Das bestätigte der Nationalspieler im Gespräch mit Bild: „Ich bin mir sicher, dass wir jetzt auf einem sehr guten Weg mit ihm sind und er genau der Richtige für den FC Bayern ist. Ich spreche sehr viel mit ihm. Er gibt mir ein sehr gutes Gefühl und ich spüre ein großes Vertrauen.“
Sané zeigte sich regelrecht begeistert von Tuchel. Schon vor dessen Engagement beim FCB hätten seine DFB-Kumpels Antonio Rüdiger (ehemals FC Chelsea) und Ilkay Gündogan (Ex-BVB) „immer in den allerhöchsten Tönen von ihm geschwärmt, sodass ich dann selbst sehr gespannt war, wie es bei uns sein wird.“
Und der Offensiv-Star wurde nicht enttäuscht! „Inzwischen weiß ich, was die beiden (Rüdiger und Gündogan, d. Red.) immer meinten“, sagt Sané jetzt: „Thomas ist unglaublich akribisch in seiner Arbeit und überlässt so wenig wie möglich dem Zufall.“
Auch deshalb hat er schon zu Beginn des Sommers die Entscheidung für sich getroffen, keinen Wechsel zu einem anderen Verein in Erwägung zu ziehen.
Das ist zum anderen aber auch der Tatsache geschuldet, dass ihm klar ist: Er braucht mehr Top-Leistungen als bisher im Bayern-Trikot, wenn er 2024 entweder seinen Vertrag bei den Bayern zu besseren Bezügen verlängern oder aber sich bis dahin für einen neuen Top-Klub empfehlen möchte.
Kein Angebot von Top-Team
Denn zur Wahrheit gehört auch: Kein Verein aus dem obersten Regal hat sich bislang in diesem Sommer bei seinem Berater gemeldet, um über einen potenziellen Transfer zu sprechen.
Der FC Bayern ist seine beste Option – auch mit Blick auf die Heim-EM im kommenden Jahr, bei der er Stammspieler sein möchte. Und die Gerüchte aus Spanien, wonach der FC Barcelona ihn als potenziellen Nachfolger von Ousmane Dembélé im Visier haben soll, interessieren ihn nicht. Ein Abschied ist für Sané in diesem Jahr überhaupt kein Thema, er will sich unter Tuchel beweisen.
Tuchel erwartet Steigerung von Sané
In 133 Pflichtspielen für den deutschen Rekordmeister war Sané an 75 Toren beteiligt. 38 erzielte er selbst, 37 bereitete er vor. Eine gute Quote für einen Außenstürmer. Und doch rief er sein volles Potenzial zu selten ab, ließ häufig die Konstanz und gerade vor dem gegnerischen Gehäuse auch die letzte Konsequenz vermissen - eine Meinung, zu der die Bayern-Bosse und Tuchel gekommen sind, als sie sich nach der Saison zusammengesetzt und über die Personalie Sané diskutiert haben.
„Da gibt‘s auf jeden Fall was draufzulegen“, sagte Tuchel schon während des Trainingslagers am Tegernsee über die Leistungen von Sané und gab im Vorfeld des Tests gegen Liverpool zu verstehen, dass er mehr Tore und Assists von allen Flügelspielern erwarte – einschließlich Sané.
Der 27-Jährige habe „alle Möglichkeiten, vor allem auch körperlich, die Liga und die Gegner zu dominieren“, findet der Coach. Seine Meinung: „Es liegt nur an Leroy selbst.“