Als Augsburg-Profi Reece Oxford am 12. November 2022 gegen den VfL Bochum aufläuft, ahnt niemand, dass dieses Spiel bis heute sein letztes in der Bundesliga bleiben würde.
Eine ewige Leidensgeschichte
Doch was ist in der Zwischenzeit passiert und warum kehrte Oxford seitdem nicht wieder auf das Feld zurück?
Nach einem mutmaßlichen Infekt mit COVID-19 Ende des Jahres 2021 hat der Innenverteidiger noch immer mit den Spätfolgen der Infektion zu kämpfen. Long-Covid hindert den 24-Jährigen daran, in das Profigeschäft und zu seinem Verein nach Deutschland zurückzukehren.
Oxford befindet sich aktuell in London und lässt sich dort von einem Spezialisten für Long-Covid behandeln. Doch die Reha in seiner Heimat zieht sich: Seit Anfang Juli ist bekannt, dass der gebürtige Londoner in Behandlung ist, an eine Rückkehr ins Training ist aber immer noch nicht zu denken. Die Folgen der Corona-Erkrankung äußern sich bei Oxford in Form von stetigen Muskelproblemen.
„Das ist eine sehr ärgerliche Geschichte. Er hat an seinen Long-COVID-Folgen zu knabbern, immer wieder muskuläre Probleme“, erklärte Trainer Enrico Maaßen bereits im Juli: „Das ist schon sehr lang, sehr wellenförmig. Nach Weihnachten ist es wieder schlechter geworden.“
Oxford dauerverletzt
In der vergangenen Saison kam der Defensivmann nur auf einen Startelfeinsatz im eingangs erwähnten Spiel gegen Bochum, hinzu kamen zwei Kurzeinsätze in den beiden vorherigen Spielen. Das war im frühen November 2022. Trotzdem wurde erst ein halbes Jahr später, am 4. Mai, bekannt gegeben, dass Oxford in der restlichen Saison nicht mehr für die Augsburger auflaufen werde. „Er ist einfach zu weit weg“, sagte Maaßen damals.
Kurz vor der Vorbereitung der zurückliegenden Saison hatte sich der Engländer sich einem operativen Eingriff im Knie unterzogen. Die Verantwortlichen rechneten damit, dass er die ersten zwei oder drei Spieltage verpassen würde. Die Reha zog sich jedoch aufgrund von Muskelbeschwerden deutlich länger als erwartet und Oxford konnte erst Ende November gegen Frankfurt wieder eingreifen.
Nach der langen WM-Pause fiel der Abwehrspieler mit Wadenproblemen aus und bestritt als Einstieg ein Regionalligaspiel für die zweite Mannschaft der Augsburger. In dem Spiel bereitete er ein Tor vor, wurde allerdings auch in der 76. Minute vom Platz gestellt. Nach der Sperre sollte der 1,90 Meter große Abwehrrecke Anfang April endlich wieder zur ersten Mannschaft stoßen, musste jedoch erneut aufgrund von Muskelproblemen passen.
Das Oxford-Problem liegt weiter zurück
Die Wurzel des Übels liegt wohl in der Winterpause 2021/22. Damals infizierte sich Augsburg-Torwart Tomas Koubek mit Corona. Bei mehreren anderen Spielern, darunter Oxford, war das Testergebnis unklar. Da er keine Symptome hatte, spielte der damals 23-Jährige in der Rückrunde nahezu alle Spiele durch.
In der Hinrunde hatte der Engländer starke Leistungen für die Augsburger gezeigt und sogar international Aufsehen erregt.
Bei den Augsburgern hat der ehemalige englische U20-Nationalspieler noch einen Vertrag bis 2025. Aktuell sieht es nicht nach einem Comeback aus.
Auch Augsburg-Coach Enrico Maaßen konnte auf der Pressekonferenz vor der 1:3-Niederlage beim FC Bayern nichts zum Stand bei Oxford sagen. Die Leidensgeschichte des Engländers setzt sich fort.