Spiel eins endet im Debakel - und wie schon in der Vorsaison heißt die große Frage rund um den FC Bayern: Warum funktioniert die hochkarätige Mannschaft aus München so selten? Nach der bitteren Supercup-Pleite gegen RB Leipzig wurde auch im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1 heiß diskutiert.
„Das macht Angst!“ Kritik an Tuchel
Ein Name, auf den die Expertenrunde beim ersten Auftritt nach der Sommerpause schnell zu sprechen kam, war der von Bayern-Coach Thomas Tuchel.
„Die Ratlosigkeit, die der Trainer gestern transportiert hat, lässt auch mich ratlos zurück - wenn man nach dieser Vorbereitungszeit das Spiel so dünn analysiert“, meinte Andreas Retting. Der ehemalige Geschäftsführer der DFL sagte weiter: „Ich halte es für unklug, weil er als Trainer mehrere Baustellen aufmacht. Er bringt die Mannschaft gegen sich auf.“
Rettig: Tuchel-Aussagen zu Kane ein Fehler
Tuchel sei „ein guter Trainer, keine Frage. Aber man kann sich da nicht so hinstellen: Man bringt die Mannschaft gegen sich auf. Und sich dann auch noch entschuldigen bei Harry Kane, dass die Mannschaft vier Wochen nichts gelernt hat!“
Kane hatte beim 0:3 am Samstagabend sein Debüt gegeben, dabei aber kaum eine Rolle gespielt. Tuchel erklärte nach Abpfiff, dass ihm der neue Superstar leid getan habe. Für Rettig ein Fehler: „Er isoliert damit auch Kane und bringt die Mannschaft gegen ihn auf. Ich halte das für eine unkluge Aussage. Das war nichts.“
Auch SPORT1-Experte Stefan Effenberg zeigte sich entgeistert. Er attestiert den Bayern eine „katastrophale“ Leistung. Der ehemalige FCB-Profi schloss sich der Kritik an Tuchel an: „Ein Trainer sollte wissen, woran es liegt. Er hatte vier Wochen Vorbereitungszeit, wonach er sich auch gesehnt hat. Und dann liefert Bayern so ein Spiel ab. Das ist enttäuschend und macht Angst.“
Die Baustellen im Kader seien weiter nicht geschlossen, daran ändere auch die Ankunft von Kane nichts. Effenberg hatte eine klare Forderung an Tuchel: „Als Bayern-Trainer stelle ich mich nach so einem Spiel hin und sage: Ich weiß ganz genau, was ich zu tun habe in den nächsten fünf Tagen, um gegen Bremen einen anderen FC Bayern zu sehen. Das hätte ich von ihm erwartet.“