Um 14.30 Uhr fuhr ein mattgrauer Mercedes auf dem Dortmunder Trainingsgelände in Brackel vor. Darin saß Youssoufa Moukoko. Der 18-jährige Stürmer steuerte den Wagen im Kapuzenpullover und grüßte kurz.
Moukoko-Berater verkündet Entscheidung
Moukoko dürfte sich aufgrund des bevorstehenden Wechsels von Niclas Füllkrug von Bremen nach Dortmund sicherlich seine Gedanken machen. Dass der junge Nationalspieler und WM-Fahrer in Füllkrug einen weiteren Top-Mann vor die Nase gesetzt bekommt, gefällt ihm ganz sicher nicht. Zuletzt war der ehrgeizige und ambitionierte Moukoko ohnehin nur zweite Wahl hinter Top-Stürmer Sébastien Haller.
Nach SPORT1-Informationen haben die Dortmunder früh mit offenen Karten gespielt und der Moukoko-Seite vor einigen Wochen schon mitgeteilt, dass sie nach einem Backup-Stürmer Ausschau halten. Ein solcher ist der 30 Jahre alte Füllkrug, immerhin Bundesliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison (16 Tore) und Nationalstürmer Nummer eins, allerdings nicht.
Moukoko schließt Leihe aus
Denn auch Haller, der dem BVB aufgrund einer Teilnahme am Afrika-Cup im Januar für bis zu sechs Spiele fehlen wird, muss nun um seinen Stammplatz fürchten. Der Ivorer, vor der Saison aufgrund seines Charakters in den Teamrat gewählt worden, überzeugte in den ersten beiden Ligaspielen noch nicht.
Wenn selbst Haller künftig um seinen Stammplatz zittern muss, was bedeutet der Füllkrug-Transfer dann für Moukoko? Plant das BVB-Juwel jetzt kurzfristig noch den Abflug? Zuletzt machte ein mögliches Leihgeschäft zu Werder Bremen die Runde. Die Hanseaten sollen laut der in Bremen gut vernetzten Deichstube mit dem Vorschlag auf den BVB zugegangen sein. Der BVB wäre nach SPORT1-Informationen offen für Gespräche und ein mögliches Leih-Modell bei Moukoko.
Moukoko-Berater Patrick Williams („Wasserman“) reagiert nun und sagt exklusiv zu SPORT1: „Wir haben natürlich mit dem BVB über die aktuelle Situation gesprochen. Eine Leihe kurz vor Transferschluss ist für uns aber ausgeschlossen.“
BVB: Moukoko „will den Konkurrenzkampf annehmen“
Und weiter: „Youssoufa möchte den Konkurrenzkampf annehmen und sich in Dortmund durchsetzen. Wir alle haben uns vor acht Monaten, als wir den Vertrag beim BVB verlängert haben, etwas dabei gedacht. Den Plan werfen wir jetzt nicht über Bord.“
Im Januar erst hatte Top-Talent Moukoko, das kürzlich zum zweiten Mal die Fritz-Walter-Medaille in Gold erhielt, nach langem Hin und Her seinen Vertrag beim BVB bis ins Jahr 2026 verlängert. Aus diesem Transfer-Sommer geht das BVB-Juwel offenbar als Verlierer hervor.
Dass Moukoko sich aber durchbeißen will und nicht aufsteckt, spricht für ihn.