Niclas Füllkrug hatte definitiv keine Lust, nach dem 0:4 (0:1) gegen den FC Bayern zum Start der Bundesliga-Saison über seine Zukunft zu sprechen.
Füllkrug: Wirklich so uninteressant?
Nach Abpfiff wurde er aber gleich mehrfach mit der Frage konfrontiert, ob er noch wechseln werde.
Bei DAZN bügelte er direkt genervt ab: „Das interessiert mich nicht. Das ist völlig uninteressant.“ Auf Nachfrage, dass es die Fans ja schon interessiere, meinte der Torschützenkönig der vergangenen Saison dann: „Mich jetzt aber nicht.“
Wenig später stand der Nationalspieler dann am Mikrofon bei Sat.1 und musste sich der gleichen Frage stellen. Schon als er ahnte, in welche Richtung der Reporter wollte, sank die Laune des Stürmers merklich.
Füllkrug verweigert Werder-Bekenntnis
„Das ist ganz uninteressant heute. Sie müssen das fragen. Ich muss auch nicht antworten“, meinte der 30-Jährige und wendete sich bereits ab. Er blieb jedoch noch kurz und beendete das Interview. Im Anschluss betonte Moderator Matthias Opdenhövel im Gespräch mit Experte Stefan Kuntz wiederum, dass Füllkrugs Zukunft sehr wohl ein Thema sei, das die Menschen interessiere.
In den Katakomben stand Füllkrug dann SPORT1 zunächst zum Spiel Rede und Antwort - und erwiderte auf die Frage zu seiner Zukunft ebenso, dass es „uninteressant“ sei und beendete das Interview.
Auf die Frage zu den dürftigen Abwehraktionen der Bremer vor den Gegentreffern zum 0:1 und zum 0:3 antworte der DFB-Stürmer zuvor: „Das ist nicht meine Aufgabe, das zu analysieren.“ Nach dem überraschenden Pokal-Aus letzte Woche gegen Drittligist Viktoria Köln hatte er im Anschluss an das Spiel die Abwehrleistung seiner Kollegen kritisiert und wurde dafür von Profichef Clemens Fritz ermahnt.
Füllkrugs Vertragsverlängerung lässt auf sich warten
Füllkrugs Vertrag an der Weser läuft noch bis 2025. In der vergangenen Saison hatte er sich als bester Torjäger der Bundesliga und mit starken Auftritten im DFB-Trikot in den Fokus der Topklubs gespielt.
Gerüchteweise hatten unter anderem der AC Florenz und Bayer Leverkusen Interesse an dem gebürtigen Hannoveraner geäußert, auch der FC Bayern war im Gespräch. Die Münchener bekamen jedoch ihren Wunschspieler Harry Kane, der bei seinem Bundesliga-Einstand ein Tor erzielte und ein weiteres vorbereitete.
Der Angreifer hat seine bisher ausbleibende Vertragsverlängerung verteidigt.
„Es ist natürlich immer einfach zu sagen, wenn irgendwie im Raum steht, dass ich ein Angebot nicht angenommen habe, dass dann die Wertschätzung nicht stimmt. Aber grundsätzlich gibt es einfach viele Dinge, die man in so einem Prozess beachten muss“, sagte der Nationalspieler zuletzt im ran-Interview vor dem Spiel.
Gegen Bayern überzeugte Füllkrug durch Leistung
Auf seine Leistung hatte die unklare Zukunft keinen negativen Effekt, im Gegenteil. Er erzielte in der neunten Minute ein Kopfballtor nach einem Freistoß, jedoch wurde der Treffer aufgrund einer Abseitsstellung nicht anerkannt. Auch abseits davon zeigte Füllkrug sich gewohnt kopfball- und zweikampfstark, ließ jeweils einmal seine Gegenspieler Upamecano und Kim Min-Jae eiskalt stehen und verteilte die hohen Bälle an seine Mitspieler.
Trainer Ole Werner hatte sich vor dem Spiel positiv über die Situation um den Torschützenkönig geäußert: „Ich glaube, er fühlt sich wohl in Bremen. Er hat einen ganz großen Anteil daran, dass wir uns in die richtige Richtung entwickelt haben.“
Füllkrugs Auftritt dürfte an der Einschätzung, wie wichtig der Angreifer für Werder Bremen ist, nichts geändert haben.
Die Bremer Fans werden langsam aber sicher ein bisschen unruhig, was den Verbleib von Füllkrug angeht und hätten gerne so bald wie möglich Klarheit. Das würde auch dem Stürmer helfen, müsste er sich doch dann zukünftig keine vermeintlich uninteressanten Fragen mehr gefallen lassen.