Borussia Mönchengladbach hat im ersten Bundesligaspiel unter Trainer Gerardo Seone einen Sieg leichtfertig verspielt - zeigte aber immerhin Moral. Trotz zweimaliger Zwei-Tore-Führung musste sich Gladbach beim FC Augsburg mit einem 4:4 (3:3) begnügen. Für den FCA setzte sich die Negativ-Startserie fort, auch im achten Heimspiel am ersten Spieltag gab es keinen Sieg.
Acht-Tore-Spektakel in Augsburg!
Die Hausherren kamen besser ins Spiel, die Partie war von Beginn an von Dynamik; Intensität und Tempovorstößen geprägt. Dann der Schock, nach einer Ecke von Franck Honorat veredelte Ko Itakura per Kopfball (13.), die Augsburger waren in Folge etwas von der Rolle und es folgte der totale Slapstick: Erst schoss Arne Engels den eigenen Mann in Form von Mads Pedersen an und in Folge dessen schoss Torhüter Finn Dahmen seinen Gegenspieler an und der Ball rollte mutterseelenallein aufs Tor zu, Dahmen konnte seinen Fehler jedoch ausbügeln und in letzter Sekunde schlimmeres verhindern.
Der neue Mittelstürmer Tomas Cvancara spielte eine starke Partie und erhöhte auf 2:0 (27.), der Treffer unmittelbar nach der Trinkpause war besonders bitter für Augsburg, denn die Heimmannschaft war noch mit 6:1 Torschüssen in die Trinkpause gegangen und erspielte sich gute Chancen - meist fehlte der letzte Pass und die Torabschlüsse waren zu harmlos. Gladbach spielte eine solide erste Halbzeit, glänzte aber besonders durch seine Effizienz.
Doppelschlag vor der Halbzeit
Doch der FCA schlug durch Elvis Rexhbecaj postwendend zurück (29.), Es waren ein sehenswerter Treffer von Rexhbecaj, ein strammer Schuss ins untere rechte Eck und der völlig verdiente Anschlusstreffer. Auch nach dem 1:3 durch Nathan Ngoumou (37.) steckten die Gastgeber nicht auf: Maximilian Bauer (41.) und Sven Michel (45.+7) per Foulelfmeter glichen in einer furiosen ersten Hälfte noch aus.
Die Elfmeter-Entscheidung von Schiedsrichter von Daniel Schlager war sehr umstritten. Luca Netz brachte Arne Engels durch einen leichten Kontakt am rechten Fuß zu Fall, Schlager entschied zunächst nicht auf Elfmeter - wurde jedoch zum Monitor gebeten und entschied nach drei Minuten auf Elfmeter. Es ließ sich in keinem Fall von einer klaren Fehlentscheidung sprechen, deshalb bleibt also fraglich wieso der VAR hier überhaupt eingriff - das sorgt abermals für Diskussionsbedarf.
Und es ging munter weiter: Ngoumou hatte kurz nach dem Wechsel die Riesenchance, Gladbach wieder in Front zu bringen. Doch Niklas Dorsch bügelte seinen eigenen Patzer gerade noch aus. Fortan entwickelte sich eine offene Partie. Vargas sorgte mit einem satten Schuss für das umjubelte 4:3 (76.) - auch das blieb aber nicht bestehen. Der Schweizer Nationalspieler machte ein tolles Spiel und war Dreh- und Angelpunkt in der Augsburger Offensive. Sein Abschluss ins untere linke Eck war für Jonas Omlin nicht zu halten.
Spannend bis zum Schluss
In der zweiten Halbzeit waren die Borussen lange die spielbestimmende Mannschaft, konnten jedoch vorerst kein Kapital aus ihren Bemühungen schlagen. Trotz optischer Überlegenheit taten sich die Nordwestfalen schwer klare Torchancen herauszuspielen. In letzter Minute (90+7) hieß es dann Elfmeter für Gladbach, vielleicht war es ausgleichende Gerechtigkeit, denn auch dieser Elfmeter war schmeichelhaft, Torschütze Vargas sah dabei etwas unglücklich aus und es war erst nicht klar zu erkennen ob er seinen Gegenspieler überhaupt berührte. Cvancara verwandelte souverän und sorgte doch noch für einen verdienten Gladbacher Punktgewinn.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)