Es ist die Frage aller Fragen, die das Umfeld von Eintracht Frankfurt beschäftigt: Bleibt Randal Kolo Muani nach seiner herausragenden Saison noch ein weiteres Jahr bei den Hessen?
Kann die SGE dieses Risiko eingehen?
Oder verlässt der bis 2027 ohne Ausstiegsklausel gebundene Vize-Weltmeister den Europa-League-Sieger von 2022 nach nur zwölf Monaten?
Kolo Muani nach Paris? PSG setzt andere Prioritäten
Bewegung gibt es bislang noch keine. Paris Saint-Germain, das in diversen Medien immer wieder als heißer Kandidat genannt wird, setzt aktuell andere Prioritäten. Sie suchen vor allem einen weiteren Neuner und haben großes Interesse an Dusan Vlahovic von Juventus Turin.
Ein Abgang von Kylian Mbappé zu Real Madrid könnte neuen Schwung in die Angelegenheit bringen. Doch selbst dann ist nicht sicher, ob die Wahl tatsächlich auf Kolo Muani fällt.
Sportvorstand Markus Krösche kann sich darauf aber nicht verlassen. Sollte am letzten Transfertag tatsächlich noch das Dominosteinchen purzeln und die 100-Millionen-Euro-Marke bei einem Angebot fallen, wird die Eintracht nicht ablehnen können, die wirtschaftliche Vernunft wird dann siegen.
Es ist das Kolo-Muani-Dilemma, in dem sich die Hessen befinden. Ein Stürmer-Tanz auf der Rasierklinge!
Eintracht-Dilemma: Wie lange wartet ein neuer Stürmer?
Sie müssen für den Fall der Fälle gerüstet sein. Doch wie lange wartet ein neuer Stürmer?
Und: Bei einem Verkauf weiß die Konkurrenz genau, wie viel Geld die Eintracht zur Verfügung stehen hat. Die Preise werden ins Unermessliche steigen, dem neuen Trainer Dino Toppmöller würde dann möglicherweise nach drei Spieltagen der nächste Umbruch bevorstehen.
Krösche zählt aber zu den Sportvorständen, die agieren, und nicht auf einem hektischen Transfermarkt panisch reagieren wollen.
Elye Wahi von Montpellier spielt daher in den Überlegungen eine gewichtige Rolle. Der 20 Jahre alte Angreifer hat bereits 84 Ligue-1-Partien absolviert und in der Vorsaison 21-mal getroffen. Er gilt als zukünftiger Top-Spieler, sein Marktwert wird bereits auf 35 Millionen Euro geschätzt.
Montpellier hofft auf 30 Millionen Euro für Wahi
Die französische L‘Équipe zitierte Präsident Laurent Nicollin, der mitteilte, dass „ein deutscher und ein englischer Verein“ um Wahi buhlen würden. Wie SPORT1 aus dem Umfeld des Spielers erfahren hat, ist er nicht abgeneigt, den Klub in Richtung Eintracht zu verlassen.
Wahi hat zuvor schon Offerten anderer Klubs, darunter Union Berlin, abgelehnt. Und der ebenfalls stark interessierte FC Chelsea ist im Angriff bereits so gut besetzt, dass er dort nur schwer auf Einsätze kommen würde. Das ist nicht das Ziel des pfeilschnellen Angreifers.
Ganz oder gar nicht lautet daher das Motto für die Hessen. Das Türchen, Wahi für die von Montpellier erhofften 30 Millionen Euro zu bekommen, ist höchstwahrscheinlich nicht lange geöffnet.
Er wäre mit Abstand der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte des Traditionsvereins. Die Eintracht muss genauestens abwägen, ob sie dieses Risiko eingehen kann, möglicherweise würden sie die Saison dann mit Wahi und Kolo Muani gemeinsam bestreiten.
Sollte das französische Duo die Erwartungen nur ansatzweise erfüllen, könnte es 2024 einen gewaltigen Geldregen geben. Wohl selten zuvor stand Krösche vor einer so schwierigen Entscheidung. Es wird sich zeigen, in welche Richtung das Pendel ausschlägt bei diesem Prozess.
Was passiert mit Lindström und Co.?
Wahi und Kolo Muani? Mit dieser Angriffspower wäre der Klub wohl nur äußerst schwer zu bremsen.
Aber klar ist auch: Ohne Verkäufe von Stars wie Jesper Lindström, Djibril Sow oder Rafael Borré, wird auch Frankfurt irgendwann an seine finanziellen Grenzen stoßen.
Es sind viele Parameter, die es in diesem Kolo-Muani-Puzzle für Krösche zu beachten gibt.