„Nach der Sommerpause kommen wir wieder und dann versuchen wir, diesen verdammten Meistertitel zu holen!“ (Kevin Kampl)
Leipzigs 230-Millionen-Ausverkauf
„Jetzt wollen wir das Triple holen. Nach jedem Titel willst du noch einen gewinnen!“ (Emil Forsberg)
Nach dem Pokalsieg mit RB Leipzig liebäugelten die Stars schon mit dem Meistertitel. Gut einen Monat später aber läuft ein massiver Ausverkauf beim Red-Bull-Klub - ob Leipzig danach wirklich noch ein Titelkandidat ist, steht zumindest aktuell in den Sternen.
Nkunku, Szoboszlai und Laimer weg - Gvardiol auf dem Sprung
Denn neben Top-Scorer Christopher Nkunku (Chelsea) verlassen bekanntlich auch die Leistungsträger Konrad Laimer (Bayern) und Dominik Szoboszlai (Liverpool) den Verein.
Dazu will auch Josko Gvardiol den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen und zu Manchester City wechseln, wie Max Eberl gegenüber der Leipziger Volkszeitung verriet. Weitere Medienberichte stellen zudem die Abgänge der Flügelspieler Marcel Halstenberg und Benjamin Henrichs in den Raum.
Der Sport-Geschäftsführer, erst seit Dezember 2022 im Amt, muss jetzt gleich in seiner ersten Sommertransferperiode für RB einen großen Umbruch meistern.
Große Schuld trägt er daran aber nicht: Denn bei Nkunku und Szoboszlai zogen die neuen Klubs jeweils eine Ausstiegsklausel, die bereits im Vertrag verankert war. Laimer ging ablösefrei nach München.
Einzig bei Gvardiol (Vertrag 2027) sind Eberl nicht die Hände gebunden - für den Kroaten fordert Leipzig dem Vernehmen nach eine massive Ablösesumme: Nach Informationen von Transferexperte Fabrizio Romano will Leipzig den 21-Jährigen nicht unter 100 Millionen Euro gehen lassen.
Eberl bleibt der RB-Philosophie größtenteils treu
60 Mio. für Nkunku, 70 Mio. für Szoboszlai und 100 Mio. plus x für Gvardiol - Leipzig könnte in diesem Sommer mehr als 230 Millionen einnehmen. Aber gleichzeitig reißen die Star-Abgänge auch riesige Löcher in den Kader.
Stürzt Leipzig ohne seine Leistungsträger in der kommenden Saison jetzt ab? Das zu verhindern, wird eine Mammutaufgabe für Eberl.
„Ich kann die Enttäuschung und Sorgen der Fans verstehen. Kein Verein, kein Verantwortlicher und kein Trainer dieser Welt verliert gerne Spielers dieses Formats. Aber das Ganze hat uns nicht unvorbereitet getroffen - und ich kann versprechen, dass wir wieder eine klasse und mitreißende Mannschaft haben werden“, sagte der Sport-Geschäftsführer der Leipziger Volkszeitung.
Auf der Suche nach adäquaten Nachfolgern bleibt der 49-Jährige derweil der RB-Philosophie größtenteils treu, wie schon den bisherigen Neuzugängen beweisen: Benjamin Sesko (20 Jahre), Christoph Baumgartner (23) und Nicolas Seiwald (22), der viele Gemeinsamkeiten zu Laimer aufweist und ihn beerben soll, sind entwicklungsfähige Spieler - ähnlich wie es die vier Leistungsträger, die nun wahrscheinlich alle im Sommer den Verein verlassen, bei ihren Verpflichtungen waren.
Laimer und Szoboszlai kamen als 20-Jährige, Nkunku mit 21 und Gvardiol sogar schon mit 19 Jahren. Der Kroate trat übrigens in die Fußstapfen von Dayot Upamecano sowie Ibrahima Konaté und machte die Abgänge so gut wie vergessen.
Viele Transfer-Gerüchte um RB Leipzig
Dementsprechend passen auch weitere gehandelte Neuzugänge in dieses Profil: Der 23-jährige Loïs Openda soll die Lücke von Nkunku schließen und Lutsharel Geertruida (22), Castello Lukeba (20) oder El Chadaille Bitshiabu (18) könnten einen Platz in der Innenverteidigung übernehmen.
Vor allem die beiden Letztgenannten wären typische Verpflichtungen. Wie schon Upamecano, Konaté oder der aktuelle RB-Verteidiger Mohamed Simakan sind der 20-Jährige und der 18-Jährige junge Franzosen.
Eine Entscheidung von Eberl passt aber nicht wirklich in die Transferpolitik der Sachsen: Die Leihe von Fabio Carvalho. Denn der Bundesligist sicherte sich für den 20-Jährigen, der vom FC Liverpool kommt, keine Kaufoption.
In den vergangenen zwei Jahren lief mit Abdou Diallo generell nur ein Profi auf Leihbasis bei den Bullen auf und für den Innenverteidiger sicherten sie sich im Vorjahr eine Kaufoption, die allerdings nicht gezogen wurde.
Wie Trainer Marco Rose bereits nach dem Pokaltriumph erklärte, muss Leipzig also in diesem Sommer noch „ein paar Hausaufgaben erledigen.“
Eberl betont: „Wir haben bereits richtig gute Jungs verpflichtet und werden noch weitere, extrem spannende Spieler dazu holen. RB Leipzig hat es auch vor meiner Zeit immer wieder geschafft, eklatante Abgänge aufzufangen. Daran arbeiten wir auch jetzt gerade mit großer Lust und Überzeugung.“