Das war deutlich!

Leon Goretzka erhielt auch beim 1:0-Erfolg des FC Bayern gegen Kawasaki Frontale keine Chance von Beginn an. Es war bereits das dritte Testspiel in Folge für Goretzka als Herausforderer.

Der deutsche Nationalspieler, der wie seine Kollegen mit der japanischen Version seines Namens auf dem Rücken auflief, durfte erneut nur in der zweiten Halbzeit ran - mit der zum Großteil aus Reservisten und Talenten vom Bayern-Campus bestehenden B-Elf.

„Wir haben nicht viele Spiele, um uns vorzubereiten. Wir wollen Abläufe entwickeln und einen Teamgeist. Noch ist nichts entschieden. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um öffentlich über einzelne Spieler zu sprechen“, sagte Tuchel nach der Partie, als er auf der Pressekonferenz auf Goretzka angesprochen wurde.

Kimmich teilt Tuchels Meinung

Tuchel ergänzte: „Ich möchte so schnell wie möglich eine Startelf finden. Die Spieler, die hinten dran sind, müssen dafür sorgen, dass sie wieder reinrutschen.“

Und der Bayern-Coach hatte diese Auffassung nicht alleine. Auch Joshua Kimmich sprach sich in der Mixed Zone dafür aus, frühzeitig ein Stammteam aufzubauen.

„Wir haben zwar mehrere Jungs, die spielen können. Generell bin ich aber schon ein Freund davon, wenn sich irgendwann eine erste Elf herauskristallisiert, weil man dann einfacher Automatismen hereinbekommt und ein Gerüst zustande kommt, das Verantwortung übernimmt“, erklärte der 28-Jährige.

Tuchel will Weltklasse-Sechser bei Bayern

Zu den von Tuchel angesprochenen Spielern gehört auch Goretzka. Der Bayern-Coach hat es dem Mittelfeldspieler (noch) nicht persönlich gesagt, aber: Er wäre bereit, ihn ziehen zu lassen.

Er setzt lieber auf Neuzugang Konrad Laimer an der Seite von Kimmich und wünscht sich für sein zentrales Mittelfeld eigentlich auch noch einen echten Sechser von Weltklasse-Format.

Schafft nach Marcel Sabitzer (für 20 Millionen Euro zum BVB) demnächst also auch Goretzka Platz? Für den Spieler ist nach wie vor klar: Er will bleiben und um seinen Plätz kämpfen. „Ich liebe den Verein, die Stadt, die Fans. Es gibt keine Gedanken, den Verein zu verlassen“, betonte Goretzka erst am vergangenen Sonntag.

Goretzka? „Unfassbar wichtiger Spieler“

Kimmich, der mit Goretzka sowohl beim deutschen Rekordmeister als auch in der Nationalmannschaft seit Jahren ein Gespann im defensiven Mittelfeld bildet, hatte noch aufbauende Worte für seinen Teamkollegen übrig und hob deren Stärken hervor.

Goretzka sei mit der Art, wie er Fußball spielt, ein „unfassbar wichtiger Spieler“ für die Mannschaft. „Generell weiß ich genau, was Leon kann – und er selbst auch. Mit seiner Physis und Torgefahr verbindet er zwei sehr wichtige Komponenten. Er gibt uns brutal viel gegen den Ball, aber auch mit dem Ball durch seine Torgefahr“, erklärte Kimmich.

Goretzkas schwerer Stand bei Tuchel

Doch warum steht Tuchel nicht auf Goretzka? Vom Profil her passt er eher nicht in die Stammelf-Planungen des Nachfolgers von Julian Nagelsmann. Er wünscht sich mehr Ballkontrolle im Zentrum und sieht Goretzka, der als Box-to-Box-Spieler eher über seine Physis, Dynamik und seinen Zug zum gegnerischen Tor kommt, aktuell nur als Ergänzungsspieler.

Ein Abgang gegen Ende der Transferperiode deshalb keineswegs als ausgeschlossen. Goretzka dürfte seine Situation zumindest neu bewerten, wenn sich auch in den kommenden Wochen an seiner Situation nichts ändert, denn er möchte als Stammspieler zur Europameisterschaft.

England wäre ein mögliches Ziel. Nach SPORT1-Informationen zeigt Manchester United Interesse an ihm. Ausgang völlig offen!