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FC Bayern: Der Beginn einer neuen Abwehr-Ära

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FC Bayern: Der Beginn einer neuen Abwehr-Ära

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Bayerns neue Abwehr-Ära

Adieu, les Bleus? Bayerns Abwehr wird nach den erwarteten Abgängen von Lucas Hernández und Benjamin Pavard stark an französischem Einfluss verlieren. Dafür dürfte den Rekordmeister bald noch mehr italienische Verteidigungskunst prägen.
Der FC Bayern steht offenbar kurz vor der Verpflichtung von Neapels 26-jährigem Innenverteidiger Kim Min-Jae - Ein 1,90 Meter großer Südkoreaner, der auch beim Karaoke eine gute Figur abgibt.
Adieu, les Bleus? Bayerns Abwehr wird nach den erwarteten Abgängen von Lucas Hernández und Benjamin Pavard stark an französischem Einfluss verlieren. Dafür dürfte den Rekordmeister bald noch mehr italienische Verteidigungskunst prägen.

Bayern Münchens französische Abwehr ist bald Geschichte. Lucas Hernández‘ Wechsel zu Paris Saint-Germain ist so gut wie durch. Benjamin Pavard kokettiert schon seit dem Winter mit einem Abschied.

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Tanguy Nianzou ist längst weg, und der in Lyon geborene Bouna Sarr hat wohl auch keine Zukunft bei den Bayern. Bleibt nur noch Dayot Upamecanco.

Aber auch der 24 Jahre alte Innenverteidiger, der noch bis 2026 an den deutschen Rekordmeister gebunden ist, könnte sich nach SPORT1-Informationen spätestens im kommenden Jahr einen Wechsel vorstellen.

In Bayerns Defensive bahnt sich also eine tiefgreifende Wende an. Hernández und Pavard kamen als Weltmeister nach München, holten 2020 den Henkelpott, den größten Titel im Vereinsfußball. Beide haben sich bei Bayern verdient gemacht. Egal ob Niko Kovac, Hansi Flick, Julian Nagelsmann oder Thomas Tuchel sie trainierte, das Franko-Gespann war hinten drin gesetzt.

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Nun also: Adieu, les Bleus. Grund für Tränen gibt es aber nicht. Nicht nur weil der einstige 80-Millionen-Euro-Mann Hernández sich unschön aus München weg quatschte. Vor allem aber, weil die Macher an der Säbener Straße voller Vorfreude den besten Verteidiger Italiens erwarten.

Kims Ex-Trainer: „Der beste Innenverteidiger der Welt“

Kim Min-jae wird kommen, das ist laut SPORT1-Informationen sicher. Kim verhalf Napoli zum ersten Scudetto seit 33 Jahren. In Italien, dem Geburtsland des gepflegten Defensivspiels, kürten sie den Südkoreaner nach seiner Premieren-Saison in der Serie A gleich zum besten Verteidiger der Liga.

„Für mich ist er der beste Innenverteidiger der Welt“, schwärmte Neapels Trainer Luciano Spalletti bei DAZN von seinem Schützling. Der 26-Jährige mache „mindestens 20 unglaubliche Dinge pro Spiel“.

Die Bayern ihrerseits machten schon in der vergangenen Saison gute Erfahrungen mit ihrem italienischen Abwehr-Export. Matthijs de Ligt schwang sich nach seinem Wechsel von Juventus in seiner Premieren-Spielzeit bei den Bayern zum Publikumsliebling und Leistungsträger auf.

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Seine Rettungstat auf der Linie im Achtelfinale der Champions League gegen Paris Saint-Germain gehörte zu den spektakulärsten Abwehrszenen der vergangenen Saison. „Er verkörpert die Bayern-Mentalität. Matthijs ist ein Garant hinten drin, steht wie ein Fels in der Brandung“, jubelte Bayern-Präsident Herbert Hainer damals.

Mit Kim würden die Münchner nun einen Innenverteidiger bekommen, der im defensiv-verrückten Italien nicht nur seine Abwehrfähigkeiten weiter entwickelt hat, sondern auch seine Stärken im Spielaufbau einbringen konnte. Ein Vertreter des „catenaccio bello“, wenn man so will.

Spielstarker Innenverteidiger hat Priorität

Die Bayern wünschen sich zwar noch einen Mittelstürmer und einen gelernten Sechser.

Die höchste Priorität aber hat ein Defensivspieler, der hinten abräumt und anschließend aus der letzten Reihe heraus das Spiel eröffnen kann. „Kims große Stärke ist sicherlich die Athletik, die Zweikampfstärke – aber auch im Spiel nach vorne hat er seine Qualitäten“, sagte Andreas Herzog, Co-Trainer der südkoreanischen Nationalmannschaft, gegenüber SPORT1. „Er spielt starke Bälle nach vorne. Genau so, wie man das in Neapel unter Spalletti haben wollte.“

Einen Fachmann für den Spielaufbau aus der Tiefe suchen die Bayern schon seit Thiagos Abgang - ohne Erfolg. Der Typus des kampf- und spielstarken Sechsers ist im modernen Fußball rar geworden - Manchester Citys Rodri verkörpert diese Qualitäten wie kein anderer.

Kim Min-jae soll Schwäche im Spielaufbau beheben

Längst ist dieser Makel im Bayern-Kader auch Thema in der Kabine. „Mehrere Spieler haben registriert, dass von den aktuellen Innenverteidigern eigentlich keiner eine wirklich herausragende Spieleröffnung hat“, enthüllte SPORT1-Chefreporter Kerry Hau Anfang Juni im Podcast „Die Bayern-Woche“. „Es gibt gestandene Spieler, die Tuchel darauf hingewiesen haben, dass sie mit der Spieleröffnung der Innenverteidiger nicht zufrieden sind, dass das Spiel da zu langsam ist. Da gab es schon ein paar Klagen“, heißt es weiter.

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1,90-Meter-“Monster“ Kim ist kein Sechser, die gewünschte „herausragende Spieleröffnung“ ist ihm aber durchaus zuzutrauen. „Wenn er mit dem Ball am Fuß losrennt, kann er ihn innerhalb von fünf Sekunden in den gegnerischen Strafraum bringen“, lobte Neapel-Trainer Spalletti.

Dafür spricht auch Kims Statistik-Steckbrief. Mit seiner Passgenauigkeit von 90,8 Prozent (Quelle: fbref.com) aus der vergangenen Liga-Saison übertrifft er die Werte von Hernández (89,4), Upamecano (90,6) und Pavard (88,3). Auch Kims 5,71 Balleroberungen pro Spiel ragen weit über Bayerns Franko-Block hinaus. In der Champions League war er mit einem Top-Tempo von 34,2 km/h sogar schneller als Upamecano (34 km/h, dem aktuell schnellsten Verteidiger der Bundesliga).

Wann Kims Wechsel zu den Bayern offiziell verkündet wird, ist nur noch eine Frage der Zeit. Wenn er da ist, wird die Verteidigung des Rekordmeisters noch ein bisschen „italienischer“ werden.