Franck Honorat wollte seit etlichen Monaten in die Bundesliga - jetzt hat sich sein Traum erfüllt.
Der neue Ribéry der Bundesliga?
Vor einem Jahr hatte der Franzose seinem Verein Stade Brest den Wunsch bereits mehrfach mitgeteilt. Bereits damals baggerten die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach heftig an ihm.
Honorat ging sogar für einige Tage in den Streik und erschien zu mehreren Trainingseinheiten nicht - doch die Klubbosse blieben hart.
Der in Toulon geborene Süd-Franzose musste sich am Ende mit dem Gedanken anfreunden, eine dritte Spielzeit in der Bretagne zu verbringen. Trotz dieser herben Enttäuschung gab er sofort wieder Vollgas für die Brestois, die in der abgelaufenen Saison eine starke Rückrunde spielten und mit dem Abstiegskampf nie etwas zu tun hatten.
In diesem Sommer wollten ihm die Verantwortlichen des französischen Traditionsklubs keine Steine in den Weg mehr legen, obwohl ihn Trainer Eric Roy am liebsten noch mindestens ein Jahr gehalten hätte.
Auf der Homepage wurde Honorat kurz und knapp mit fünf Zeilen und einem Gruß verabschiedet: „Bon vent Franck“ (“Alles Gute, Franck“).
Honorat: Erinnerungen an Franck Ribéry
„Dass Franck seine Karriere in der Bundesliga fortsetzt, passt wunderbar zu ihm. Dort wollte er schon länger hinwechseln“, sagt sein ehemaliger Kollege Romain Hamouma, der zwischen 2018 und 2020 mit ihm bei AS Saint-Étienne spielte, zu SPORT1. „Er ist schnell, trickreich, sucht immer wieder die Eins-gegen-Eins-Situationen, mit dem festen Willen sich durchzusetzen. Er scheut sich nicht vor Zweikämpfen, auch weil er körperlich robust ist.“
So ein bisschen erinnert Honorat also nicht nur mit seinem Vornamen an den großen Franck Ribéry, der im Bayern-Dress die Bundesliga zwölf Jahre lang verzaubert hatte.
Als der Transfer am Dienstag offiziell verkündet wurde, sei Honorat erleichtert gewesen. „Franck kann sich nun voll auf sein neues Abenteuer fokussieren. Er wird sich in der Bundesliga etablieren, auch wenn er sicherlich ein paar Wochen Eingewöhnungszeit benötigen wird“, sagte Hamouma. „Es ist schließlich seine allererste Station im Ausland.“
Borussia Mönchengladbach wird bereits der siebte Verein in Honorats Karriere sein - allerdings die erste außerhalb Frankreichs. Dass er die Erwartungen am Niederrhein schnell erfüllen wird, glauben die meisten Beobachter in seiner Heimat.
Wieso Honorat das Zeug für Gladbach hat
„Ich wüsste nicht, aus welchen Gründen sich Franck in Mönchengladbach nicht behaupten sollte“, meint Christophe Hérelle, der seit 2020 zusammen mit Honorat in Brest spielte. „Er hat ein großes Potenzial und sein Profil sollte richtig gut zur deutschen Liga passen. Ich glaube, dass die Anhänger im Borussia-Park viel Freude an ihm haben werden.“
Auch Claude Puel, der den Neu-Borussen sowohl in Saint-Étienne als auch in Nizza trainierte, hat keinerlei Bedenken. „Ich bin nicht überrascht, dass ein großer Klub wie Gladbach Franck seit längerer Zeit holen wollte. Er hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Franck hat genau zugehört, als ich ihm sagte, er solle öfter den Abschluss suchen und nicht nur an die Mannschaft denken. Nun ist er reif genug, um den großen Sprung zu schaffen.“
Es sieht so aus, als könnte vier Jahre nach dem Weggang von Ribéry nun ein neuer Franck die Bundesliga rocken.