Der Aufstieg von Darmstadt 98 ist eng mit dem Namen Phillip Tietz verbunden.
Verliert Darmstadt den Top-Stürmer?
Der gebürtige Braunschweiger erzielte zwölf Tore und fünf Vorlagen, zudem arbeitete er unentwegt und war der erste Verteidiger der Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht.
Wie SPORT1 weiß, wundert sich intern bei den Lilien niemand darüber, dass sich der 25-Jährige in den Fokus von Bundesligisten gespielt hat.
Darmstadt hat wenig Geld zur Verfügung
Der FC Augsburg klopft diversen Medienberichten zufolge lautstark an, sie holten bereits den Darmstädter Abwehrchef Patric Pfeiffer ablösefrei. Manager Carsten Wehlmann muss bei Tietz verschiedene Parameter berücksichtigen. Natürlich führen die Darmstädter Gespräche über eine Verlängerung des 2024 auslaufenden Vertrags.
Die alles entscheidende Frage lautet: Können sich die Südhessen erneut erlauben, einen Star der Kategorie Pfeiffer oder vor zwei Jahren Serdar Dursun, zum Nulltarif ziehen zu lassen?
Die Lilien können auch nach dem Aufstieg nicht mit Geld um sich werfen, sie waren schon in der vergangenen Saison im Etat-Mittelfeld der zweiten Liga angesiedelt und sind eine Etage höher noch krasserer Außenseiter.
Bei Tietz argumentiert Darmstadt mit Entwicklung und dem Status
Wehlmann stellte nach der Rückkehr in die Bundesliga im SPORT1-Interview Ende Mai fest: „Wir waren schon in der zweiten Liga im Mittelfeld der Etat-Tabelle, jetzt sind wir von 18 Bundesligisten gefühlt der 20. Wir müssen weiterhin kreative Lösungen finden.“
Bei Tietz wird der Vereine seine Argumente Entwicklung und Status in den Ring werfen. Der FCA wird dem bulligen Angreifer hingegen deutlich mehr Geld bieten können.
Dafür müsste sich Tietz bei seiner Bundesliga-Debüttour in der Fuggerstadt gegen Angreifer der Marke Ermedin Demirovic oder Mergim Berisha durchsetzen, während er in Darmstadt die Star-Rolle einnehmen würde und die volle Unterstützung von Coach Lieberknecht und dem Umfeld hätte.
Lilien waren schon in der 2. Liga kein Favorit
Die Lilien sind sich in diesem Rennen jederzeit bewusst, wo sie herkommen. Der Aufstieg war angesichts namhafter Ex-Erstligisten wie Hamburg, Düsseldorf, Hannover oder Nürnberg eine Sensation, diese Teams pumpten teilweise die doppelte Summe in ihre Mannschaft. Darmstadt kommt stattdessen über das Kollektiv, dort kann jeder Akteur seine Stärken einbringen.
Doch ein Klub wie Augsburg, der inzwischen seit 2011 ununterbrochen in der Bundesliga weilt, kann sich auf einem anderen Niveau bewegen. Ein Wechsel zu den Schwaben wäre ein wirtschaftlicher Meilenstein für Tietz.
Final müssen sich die Lilien mit Augsburg oder anderen interessierten Klubs einigen. Die Gefahr, auch Tietz ablösefrei zu verlieren, ist da.
Möglicherweise findet sich zeitnah eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung. Es wäre Geld, das Wehlmann für weitere Neuzugänge und eine breitere Kaderaufstellung in die Hand nehmen könnte.