Home>Fußball>Bundesliga>

FC Bayern: Leidtragender Goretzka? Basler trifft ins Schwarze

Bundesliga>

FC Bayern: Leidtragender Goretzka? Basler trifft ins Schwarze

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Goretzka-Zahlen liefern Erstaunliches

Leon Goretzka hat eine unbefriedigende Saison hinter sich. Der Mittelfeldspieler des FC Bayern lässt vor allem eine frühere Stärke vermissen, doch seine Leistungskurve zeigt nicht nur nach unten.
SPORT1-Experte Mario Basler lässt kaum ein gutes Haar an Joshua Kimmich. Vor allem Leon Goretzka soll unter dem Egoismus vom guten Kumpel leiden. SPORT1 auf einer schwierigen Spurensuche.
Leon Goretzka hat eine unbefriedigende Saison hinter sich. Der Mittelfeldspieler des FC Bayern lässt vor allem eine frühere Stärke vermissen, doch seine Leistungskurve zeigt nicht nur nach unten.

„Goretzka hat man zerstört, weil man jedes Mal, obwohl Kimmich schlechter gespielt hat, Goretzka ausgewechselt hat, und Kimmich durfte seine Scheiße weiterspielen!“

{ "placeholderType": "MREC" }

Markige Worte von Mario Basler am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1. Zum x-ten Mal nahm sich der 54-Jährige Bayern-Ass Joshua Kimmich zur Brust und identifizierte Mittelfeld-Kollege Leon Goretzka als Leidtragenden der Spielweise des umtriebigen Sechsers.

„Vor einem Dreivierteljahr war Goretzka in einer überragenden Form“, ergänzte der SPORT1-Experte. „Kimmich ist ein richtig guter Kicker, aber er macht nicht seine Aufgaben, und im Mittelfeld, der neben ihm spielt, ist die ärmste Sau, die es im Spiel gibt, weil der nur am Hin- und Herrennen ist.“

Goretzka geht Torgefahr ab

In diesem Fall der Achter Goretzka, hinter dem in der Offensive die schwächste Saison überhaupt im Trikot des FC Bayern liegt, was auch seine Bundesliga-Leistungsdaten belegen. Seit 2018 läuft der 28-Jährige für den deutschen Rekordmeister auf und etablierte sich sofort als Stammspieler mit großer Torgefahr.

{ "placeholderType": "MREC" }

Doch genau diese Torgefahr ist ihm zuletzt abhandengekommen. Goretzka gab 2022/23 mit 38 so wenige Torschüsse wie nie zuvor in einer Saison bei den Bayern ab und traf wie in der Spielzeit zuvor nur dreimal. Zum Vergleich: In seiner ersten Bayern-Saison 2018/19 schlug er achtmal zu, bei 52 Torschüssen.

Auch als Vorbereiter absolvierte der deutsche Nationalspieler sein schwächstes Jahr bei den Bayern, er kam nur auf zwei Torvorlagen, Bestwert sind fünf. In Sachen Passquote lag er in den letzten beiden Spielzeiten ebenfalls deutlich unter der seiner ersten drei Jahre (84,3 Prozent im Vergleich zu circa 90).

Hervorzuhaben ist der deutliche Leistungsabfall in der Rückrunde: Sein letztes Tor gelang ihm am 6. November gegen Werder Bremen; seitdem ist Goretzka 23 Pflichtspiele, darunter 17 Bundesliga-Spiele (1147 Minuten), torlos. Zudem verbuchte er in den letzten 17 Bundesliga-Spielen nur eine Torvorlage.

Leon Goretzka beim FC Bayern (Quelle: deltatre)
2022/23
2021/22
2020/21
2019/20
2018/19
Tore
3
3
5
6
8
Torvorlagen
2
3
5
5
4
Torschüsse
38
44
43
39
52
Passquote (%)
84,3
84,3
89,5
88,4
90,4
Gewonnene Zweikämpfe (%)
56,7
49,8
56,5
47,8
47,0
Abgefangene Zuspiele
207
109
194
122
132

Mittelfeldspieler überzeugt in der Defensive

Aber in defensiver Hinsicht konnte Goretzka in der abgelaufenen Saison zulegen: 56,7 Prozent gewonnene Zweikämpfe sind persönlicher Bestwert für eine Saison im Bayern-Trikot. Zudem fing er 2022/23 so viele gegnerische Zuspiele ab wie nie zuvor: 209 - fast doppelt so viele wie in der Saison zuvor.

{ "placeholderType": "MREC" }

Zahlen, die somit auch Baslers Rundumschlag unterstreichen: Da er immer wieder damit beschäftigt war, Defensivaufgaben zu übernehmen und Löcher stopfen zu müssen, wenn sich sein guter Freund Kimmich in die Offensive einschaltete, büßte Goretzka immens an Torgefährlichkeit ein.

Darüber hinaus gibt es weitere Gründe, warum Goretzka 2022/23 nicht wirklich ins Rollen kam. Zu Beginn fehlte er verletzt und hatte Corona, die katastrophale Winter-WM in Katar hinterließ ihre Spuren und auch die Freistellung von Ex-Trainer Julian Nagelsmann, zu dem er ein gutes Verhältnis hatte, machte ihm zu schaffen.

Enttäuschendes Saisonfinale für Bayern-Star

Zudem verlief der Start unter dem neuen Coach Thomas Tuchel alles andere als verheißungsvoll. Symbolcharakter hatte der letzte Spieltag, als die Bayern in einem dramatischen Saisonfinale Borussia Dortmund noch den Meistertitel wegschnappten.

Beim 2:1-Sieg in Köln saß Goretzka gut 70 Minuten auf der Bank, ehe er eingewechselt wurde, doch nach dem Ausgleich der Hausherren musste er in der 85. Minute schon wieder weichen, da Tuchel zwei frische Offensivkräfte brachte und mit Jamal Musiala den Matchwinner einwechselte.

Während Goretzka konsterniert auf der Bank Platz nahm und auch nach dem Last-Minute-Titelgewinn nicht wirklich in Feierlaune war, sprach Tuchel von einer „Horrorentscheidung gegen ihn“, aber einer, die Bände sprach: Goretzka hat unter Tuchel an Standing verloren.

{ "placeholderType": "MREC" }

Fakt ist unbestritten: In der abgelaufenen Saison harmonierte das einstige Traumduo Kimmich/Goretzka nicht mehr so richtig. Nicht umsonst will Tuchel einen neuen klassischen Mittelfeld-Abräumer nach München locken. Heißer Kandidat ist Sechser Declan Rice von West Ham United.

„Wenn Kimmich wieder seine Position hält, braucht Bayern keinen neuen Sechser“, behauptet jedoch der frühere Bayern-Star Lothar Matthäus bei der Bild. „Er und Goretzka, das hat doch früher bestens funktioniert, bei Bayern und in der Nationalelf. Es ist Trainersache, das wieder hinzubekommen.“

Sprich: die Balance im Mittelfeld wiederzufinden, die dem Deutschen Meister vor allem in der Rückrunde verschüttgegangen ist.