Das Ende der Zusammenarbeit des FC Bayern München mit Qatar Airways ist zunächst einmal: eine gute Nachricht.
Ein kluger Schachzug von Dreesen
Erfolg des Sponsorings und Einvernehmen werden in der offiziellen, gemeinsam veröffentlichten und erwartungsgemäß weichgespülten Mitteilung noch einmal betont. Von „5 spannenden Jahren“ ist die Rede. Oh ja.
Welche Seite und welche handelnden Personen mit welcher Intention genau den Stecker zogen bei dieser brisanten Partnerschaft, ist für die Öffentlichkeit erst einmal nicht ersichtlich. Und auch nur in Teilen relevant.
Die Deutungshoheit hierzulande haben die Bayern. Sie sind gefühlt diejenigen, die nicht verlängern. Deren Bedingungen – Stichwort soziales Engagement - mutmaßlich nicht erfüllt wurden. Sie sind die Gewinner. Auch wenn sie einen Geldgeber verlieren.
Sinnsuche nach dem Mia San Mia
Eine Rückbesinnung auf das Mia san Mia? Auf jeden Fall ein Schritt in Richtung der Fans, die dem Deal in großer Mehrheit ablehnend gegenüberstanden. Und die, siehe auch die erste Reaktion von Chefkritiker Michael Ott, von der Entscheidung positiv überrascht wurden.
Wobei eine Vertragsverlängerung im gegenwärtigen Klima auch nur extrem schwer zu rechtfertigen gewesen wäre. Der Schritt war überfällig.
Die Furcht des Volkes, der Klub könne spätestens mit der Machtübernahme von Jan-Christian Dreesen zu einem reinen Wirtschaftsunternehmen verkommen, dürfte damit zumindest etwas gelindert werden.
Symbolpolitik, wird der ein oder andere höhnen. Nach dem Motto: Andere Sponsoren haben auch Dreck am Stecken. Erstmal abwarten, wer jetzt den Ärmel zieren darf.
Bayern-Bosse wollen sich mit Fans versöhnen
Da ist natürlich etwas dran – wobei Symbolpolitik nichts Schlechtes sein muss. Gerade im Sport ist der Wert der Geste nicht zu unterschätzen.
Ganz nebenbei sehen wir einen klugen Schachzug der neuen Bosse um Dreesen. Schließlich geht es in der ganzen Angelegenheit auch darum, nach einer Phase des kommunikativen Chaos‘ die Gunst der Fans zurückzugewinnen.