Was Bayern Hernández vorwirft
Bei dieser deftigen Ansage von Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen darf sich auch Lucas Hernández angesprochen fühlen. Das Zitat stammt aus einem BamS-Interview vor wenigen Tagen, mittlerweile ist beschlossen: Bayern trennt sich vom Rekordeinkauf und wird ihn an Paris Saint-Germain abgeben. (KOMMENTAR: Bayern hat sich in Hernández getäuscht)
Und auch wenn der Vorstandsvorsitzende Dreesen bei seiner Söldner-Aussage primär über die Eigenschaften von Neuzugängen an der Säbener Straße sprach, fasst sie sehr gut zusammen, warum der FCB gerne akzeptiert, dass der teuerste Spieler der Vereinsgeschichte bald das PSG-Trikot trägt.
Wie SPORT1 erfuhr, stellten die Bayern ihren Kampf um einen Verbleib von Hernández schnell ein, nachdem man sich von seinem Förderer Hasan Salihamidzic getrennt hatte.
Der Ex-Sportvorstand hatte den Franzosen 2019 für die Rekord-Summe von 80 Millionen von Atlético Madrid nach München geholt und seinerzeit als „einen der besten Defensivspieler der Welt“ gepriesen.
Hernández undankbar? Bayern-Bosse enttäuscht!
Trotzdem lässt das Transfer-Team der Münchner um Kahn-Nachfolger Dreesen, Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge Hernández jetzt ziehen.
Nicht nur, weil sich schnell die Option mit Neapels Kim Min-jae bot, mit dem man sich nun schon komplett einig ist, sondern weil die neuen Entscheider um Dreesen von Anfang an klar machten: Reisende hält man nicht auf!
Die Bosse sind enttäuscht von Hernández. Sie hätten sich mehr Dankbarkeit und Identifikation mit dem Klub erwartet, der auch nach seinem Kreuzbandriss bei der WM 2022 zum Franzosen hielt, sogar mit ihm verlängern wollte.
Falsches Spiel von Hernández
Pikant: Hernández Berater Manuel Garcia Quilon spielte beim Thema Vertragsverlängerung im März bei SPORT1 noch auf Zeit.
„Es gibt bislang nichts zu vermelden. Das Allerwichtigste ist jetzt erst mal, dass Lucas wieder richtig gesund wird“, sagte er damals - doch zu diesem Zeitpunkt liefen nach SPORT1-Informationen sogar schon erste Gespräche mit PSG!
RMC Sport zufolge soll Hernández PSG kurz darauf auch zugesagt haben - parallel hat sein Berater aber noch mit den Bayern über eine Verlängerung gesprochen.
Falsches Spiel von Hernández!
Verletzungsanfällig, teuer - und bald bei PSG
Der 27-Jährige, einst schon mit Innenbandverletzung im Knie verpflichtet, absolvierte insgesamt nur 107 Pflichtspiele in vier Jahren und beeinflusste zudem das Gehaltsgefüge nachhaltig. David Alaba ging auch zu Real Madrid, weil Hernández direkt deutlich mehr verdiente als er, ohne etwas geleistet zu haben.
Und jetzt wollte Hernández selbst wieder weg, ließ keinen Zweifel daran, das PSG-Angebot einem Verbleib in München vorzuziehen.
Daraufhin zögerten Dreesen und Co. nicht lange und gingen in die Verhandlungen mit PSG. Der neue Vorstandsvorsitzende führte sie und beharrte auf die Ablöse von 50 Millionen Euro. Diese Summe ist mit Bonuszahlungen nun auch erreichbar - und wird direkt für Kims festgeschriebene Ablöse investiert werden.
Kim steht für neuen Bayern-Weg
Bayern ersetzt Hernández also ohne Verlust und geht zugleich konsequent den selbst vorgeschriebenen Weg: Die Bosse wollen statt Söldnern mehr Spieler, die zu 100 Prozent mit Kopf und Herz beim FCB sind.
Dreesen forderte eine vollumfängliche Identifikation „mit unseren Werten. Wir brauchen Spieler, die Energie ausstrahlen, die sich für den FC Bayern und seine Fans reinhängen.“
Also: mehr Mentalitätsspieler, die richtig Bock auf den Verein und das Projekt Bayern haben. Kim ist so einer, sagte für die Bayern sogar dem englischen Topklub Manchester United ab.
Auch Pavard darf gehen
Nach dieser Marschroute wird Bayern neben Hernández nun auch dessen Landsmann Benjamin Pavard ziehen lassen.
Der Weltmeister, ebenfalls 2019 gekommen und noch bis 2024 unter Vertrag, hatte Ende Mai seinen Wechselwunsch beim Klub hinterlegt, obwohl sich gerade Tuchel sehr um ihn bemüht hatte.
Der 27-Jährige hat viele Optionen – unter anderem in Spanien, England und Italien.
Und aus Bayern-Sicht gilt auch hier: Reisende hält man nicht auf!