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Ex-BVB-Talent Fritsch wird befördert: Einst wurde ihm eine große Karriere prophezeit

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Ex-BVB-Talent Fritsch wird befördert: Einst wurde ihm eine große Karriere prophezeit

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Ex-BVB-Talent wird befördert

Patrick Fritsch wurde eine große Karriere im Fußball prophezeit. Bittere Verletzungen beenden jedoch die aktive Laufbahn früh. Heute bildet er selbst junge Talente zu Profis aus.
Die Karriere nach der Karriere gestaltet Ex-Profi Julian Schieber etwas anders als die Meisten. Der 34-Jährige veröffentlichte kürzlich sein erstes Lied.
dschunko
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Patrick Fritsch wurde eine große Karriere im Fußball prophezeit. Bittere Verletzungen beenden jedoch die aktive Laufbahn früh. Heute bildet er selbst junge Talente zu Profis aus.

Er galt einst als großes Talent - nun wird Patrick Fritsch beim BVB befördert!

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Auf expliziten Wunsch von Borussia Dortmunds U19-Trainer Mike Tullberg wird Fritsch den Dänen ab der kommenden Saison als Co-Trainer unterstützen. Zuvor arbeitete Fritsch zunächst als Videoanalyst und später als Co-Trainer der U17.

Im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten sagte der 24-Jährige: „In meinen drei Jahren bei der U17 habe ich gemerkt, dass das etwas ist, was ich unbedingt machen möchte. Ich habe in dieser Zeit eine Menge Energie und Leidenschaft investiert und bin dankbar für diese Wertschätzung. Dass der Verein es mir ermöglicht, als Co-Trainer der U19 tätig zu sein, ist etwas Besonderes.“

Fritsch wird zukünftig schwerpunktmäßig mit einigen Spielern an ihren Defiziten arbeiten: „Auch mein Alter hilft mir sicher ein Stück weit, um einen guten Zugang zu den Jungs zu kriegen.“

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Der bisherige Co-Trainer der U19, Daniel Rios, wird demnach bleiben, allerdings wird er seine A+-Lizenz absolvieren und sich beim BVB zusätzlich als Toptalente-Trainer engagieren.

„Patrick lebt den Verein und kann einen guten Draht zu den jungen Spielern entwickeln“, meinte Tullberg.

Große Karriere für BVB-Talent?

Was Fritsch weitergeben kann, sind auch seine Erfahrungen als einstiges Talent mit großen Ambitionen - und wie es, mit Rückschlägen umzugehen. Ihm wurde einst eine große Profikarriere beim BVB prophezeit. Im Januar 2011 wechselte im Alter von 12 Jahren aus der Jugend des FC Schalke 04 zum schwarz-gelben Lokalrivalen.

Dort durchlief er erfolgreich alle Jugendmannschaften und spielte mit 15 Jahren obendrein für die U16 und U17 der Deutschen Junioren-Nationalmannschaft. 2015 trainierte der damals 16-Jährige sogar unter Ex-BVB-Trainer Thomas Tuchel bei den Profis.

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Nach starken Leistungen nahm Tuchel das Talent in den Europa-League-Kader auf, wo Fritsch zum jüngsten deutschen Spieler in diesem Wettbewerb hätte werden können. Letztendlich kam für den Innenverteidiger jedoch alles anders.

Zwei Kreuzbandrisse in kurzer Zeit

Bei der U17-WM im Oktober 2015 riss sich der damals 16-Jährige zum ersten Mal sein Kreuzband. „Es tut uns unheimlich leid für Patrick. Wir hoffen, dass er diesen Rückschlag gut verdaut und nach der Reha wieder zu alter Stärke findet“, sagte der damalige U17-Nationaltrainer Christian Wück.

Nach einem Jahr konnte Fritsch wieder auf dem Platz stehen. „Ich habe mich wieder gut gefühlt und war voll einsatzfähig. Weil ich körperlich einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht habe, kam ich sogar besser zurück als davor“, sagte er.

Allerdings erlitt Fritsch zwei Monate später erneut einen heftigen Rückschlag, verletzte sich in der UEFA Youth League gegen Real Madrid ohne Fremdeinwirkung. Die bittere Diagnose: Erneut ein Kreuzbandriss, dieses Mal jedoch im anderen Knie. „Das war mental sehr schwierig“, sagt er im Interview mit dem DFB.

Fritsch weiter: „Mein Ziel war es erneut, möglichst bald wieder auf hohem Niveau Fußball spielen zu können. Die Reha lief dann aber alles andere als geplant. Es kam immer wieder zu Komplikationen. Wir haben von einer Kiefer- bis zu einer speziellen Beinachsen-Umstellung mit Einlagen alles versucht.“

„Bis heute komme ich nicht übers Joggen hinaus“

Über zwei Jahre versuchte das junge Talent alles, um ein erfolgreiches Comeback zu geben. Mit 19 bekam er laut Ruhr Nachrichten allerdings die bittere Nachricht, dass er aufgrund seiner Menisken und seines kaputten Knöchel nie wieder Sport machen dürfe, galt gar als Sportinvalide.

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„Am Ende bin ich nie wieder schmerzfrei geworden und konnte nicht mehr in eine fußballspezifische Belastung gehen. Irgendwann waren alle ein bisschen ratlos und keiner wusste so richtig, woran es liegt. Bis heute komme ich nicht übers Joggen hinaus“, erklärte Fritsch.

Der Reha-Prozess „dauerte fast drei Jahre. Am Ende war ich froh, dass die Ärzte irgendwann gesagt haben, dass es nicht mehr geht. Ich hätte wahrscheinlich alles getan, um irgendwie wieder Fußball spielen zu können. Ich glaube, das war die richtige Entscheidung, auch wenn ich sie selbst so niemals getroffen hätte.“

Neues Ziel: Junge Talente zu Profis ausbilden

Weil ihm der Fußball fehlte, entschied sich Fritsch deshalb 2018 dazu, eine dreijährige Ausbildung in der Marketing-Abteilung des BVB zu beginnen.

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Parallel stieg er mit 19 außerdem als Co-Trainer der U17 ein: „Ich war froh, wieder eine Aufgabe zu haben. Es hat mir zudem geholfen, Abstand zu der Verletzung zu gewinnen.“

Es habe sich „dann so entwickelt, dass ich zwei Jahre lang von morgens bis nachmittags die Ausbildung gemacht habe und danach zum Trainingsgelände gefahren bin, um am Trainingsalltag teilzunehmen.“ Im Sommer 2021 stellte ihn der Verein schließlich fest als Trainer im Nachwuchsleistungszentrum an.

„Es hat sich vor allem über das letzte Jahr für mich herauskristallisiert, dass es das ist, was mir am meisten Spaß macht, was ich gut kann. Ich habe Lust, Zeit zu investieren und dazuzulernen. Ich glaube, wenn man einmal so etwas für sich gefunden hat, sollte man das auch weitermachen“, erklärte Fritsch.

Seine Verletzungen beeinflussen ihn jedoch heute noch. Das Leben ohne Einschränkungen zu absolvieren sei möglich, ebenso Oberkörpertraining oder Radfahren - ein längerer Spaziergang allerdings undenkbar, wie er im Interview mit Spox und Goal verriet.

Mit der U19-Auswahl des BVB wird der 24-Jährige in der kommenden Saison wieder in der Bundesliga West antreten. In der abgelaufenen Saison schaffte es die Mannschaft bereits, Westdeutscher Meister zu werden.

Das Spiel um die Deutsche Meisterschaft verlor das Team um Mike Tullberg allerdings in der Verlängerung gegen den 1. FSV Mainz 05.