Erlebt die Bundesliga nach der Sommerpause den Startschuss einer großen Karriere?
Beginnt in Freiburg eine Weltkarriere?
Beim SC Freiburg könnte in der kommenden Saison ein künftiger Star das Tor hüten. Mit Noah Atubolu schickt sich ein Zukunftsversprechen an, seine ersten Schritte auf höchstem Niveau zu machen.
Der gebürtige Freiburger wird als interner Nachfolger für Mark Flekken gehandelt, der in die Premier League wechselt. Mit 21 Jahren gilt Atubolu als das wohl größte Torhüter-Versprechen in Deutschland.
Dass die Stunde des 1,90 m großen Kraftpakets schon bald schlagen könnte, hatte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier zuletzt im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 verraten. Angesprochen auf einen möglichen Flekken-Abgang sagte er: „Wir haben mit Noah Atubolu den U21-Nationaltorhüter hintendran. Da wäre man vorbereitet.“
Ein Nachfolger für die Generation Neuer?
Im vergangenen Oktober verlängerte der Sportclub Atubolus Vertrag. Freiburg Fans hoffen auf einen neuen, starken Rückhalt - der Rest von Fußball-Deutschland verknüpft womöglich noch größere Hoffnungen mit der bevorstehenden Beförderung des Schlussmanns.
Denn hinter der letzten großen Torwart-Generation um Manuel Neuer tut sich in Deutschland eine Lücke auf. Talentierte Keeper gibt es im Land der Torhüter zwar immer noch, Weltklasse-Niveau wird derzeit aber keinem von ihnen zugetraut. Und an Stammplätze in der Bundesliga kommen die wenigsten von ihnen.
Mit Finn Dahmen bekommt nun zumindest einer von Atubolus Vorgängern in der deutschen U21 eine Chance beim FC Augsburg. Er ist aber auch schon 25 Jahre alt. In diesem Alter waren Neuer (Bundesliga-Debüt mit 20 Jahren), Marc-André ter Stegen (mit 18), Kevin Trapp (20) und Bernd Leno (19) schon weiter.
Atubolu vor Härtetest im Sommer
Kann auch Atubolu die Bundesliga in jungen Jahren erobern? Potenzial ist fraglos vorhanden. Bislang hat er vor allem in der 3. Liga mit Freiburg II von sich reden gemacht. In 23 Spielen blieb er in der abgelaufenen Saison 12-mal ohne Gegentor und hatte großen Anteil am zweiten Platz seines Teams. (Halb Europa jagt deutsches Talent)
Bei den Profis trainiert er regelmäßig mit, bei zwei Einsätzen im DFB-Pokal sowie einem weiteren in der Europa League hat Atubolu bereits erste Profierfahrung gesammelt. Die Stärken des 21-Jährigen liegen vor allem im Positionsspiel und im Eins-gegen-eins. Auch mit dem Ball am Fuß weiß er bereits zu überzeugen.
Mit der deutschen U21-Nationalmannschaft wird der Spieler, der in Freiburg aufgewachsen ist und schon seit 2015 zum SC gehört, im Sommer bei der EM antreten. Ein guter Härtetest für die Bundesliga.
Start einer großen Karriere im ruhigen Freiburg?
Klar ist aber auch, dass der Sprung ins Profigeschäft ein äußerst schwieriger ist - und gerade bei Torhütern ein gewisses Risiko mit sich bringt. Ein Fehler auf der Linie kann bekanntlich meist nicht mehr korrigiert werden. Doch auch hier hat Atubolu gute Voraussetzungen. Schließlich ist der SC Freiburg dafür bekannt, jungen Spielern in Drucksituationen eine Chance zu geben. Oder auch mal mehr als eine.
Trainer Christian Streich könnte sich mit seiner unaufgeregten Art zudem als der perfekte Lehrmeister für einen begabten Emporkömmling erweisen, im vergleichsweise beschaulichen Breisgau wird zudem nicht jeder Patzer tagelang medial unter die Lupe gelegt.
Trotz der nächsten Saison im Europacup ist Freiburg ein gutes Pflaster, um sich zu entwickeln.
Und so könnte die Bundesliga nach der Sommerpause den Startschuss einer großen Karriere erleben.