Wie Marco Neppe, der Technische Direktor des FC Bayern, dem kicker verriet, war Raphael Guerreiro schon vor der Verpflichtung von Thomas Tuchel Thema beim deutschen Rekordmeister.
Was will Bayern mit Guerreiro?
Vor dem Champions-League-Finale zwischen Manchester City und Inter Mailand plauderte Bayern-Ikone Karl-Heinz Rummenigge bereits die Verpflichtung des Portugiesen aus, am Donnerstagmorgen absolvierte er in München den obligatorischen Medizincheck.
Raphael Guerreiro wechselt zum FC Bayern München und wird damit der zweite Spieler, der nach Konrad Laimer diesen Sommer ablösefrei in die bayerische Hauptstadt wechselt.
Guerreiro soll Davies Druck machen
Für den FC Bayern macht dieser Deal in vielerlei Hinsicht absolut Sinn. Sie bekommen einen vielseitig einsetzbaren Spieler, der zudem keine Ablöse kostet und vom direkten Konkurrenten an die Isar wechselt. Klar ist auch: Mit dem Transfer geht der erste große Personalwunsch von Trainer Tuchel in Erfüllung. Beide kennen und schätzen sich seit ihrer gemeinsamen Zeit in Dortmund, der Kontakt ist seither nie abgerissen.
Nach sieben Jahren ohne Meistertitel in der Bundesliga dürfte es Guerreiro besonders reizen, mit den Münchnern endlich seine erste Schale zu holen. Ob der Portugiese, der am Dienstag noch beim 1:0-Sieg auf Island für Ex-Bayern-Leih-Star Joao Cancelo eingewechselt wurde, diese Mission allerdings als Stammspieler oder Reservist angehen wird, ist noch völlig offen.
Beim BVB kam Guerreiro meist als Linksverteidiger zum Einsatz. In diesem Falle hätte er Alphonso Davies vor sich, der wiederum auf eine Umpositionierung ins linke offensive Mittelfeld drängt. Die Idee: Guerreiro soll Davies in der neuen Saison Konkurrenz machen!
Auch als spielstarker Achter im Zentrum bewies Guerreiro zuletzt immer wieder sein Können, auf genau diese Flexibilität legt Tuchel großen Wert. Dass sich der 29-Jährige allerdings auf Dauer in München durchsetzen wird - auch unter Betrachtung der großen Konkurrenz - zweifeln zumindest einige Fans an.
„Bei Borussia Dortmund ist er nicht sonderlich spektakulär aufgefallen. Er hat jetzt etliche Jahre dort gespielt. Ich glaube, dass er den FC Bayern nicht weiterbringen wird“, erklärte ein Fan an der Säbener Straße. Ein Weiterer habe die große Befürchtung, dass Guerreiro auf der Bank gar „versauern“ könne.
„Man muss schon sehr gut sein, um sich bei Bayern durchzusetzen. Er wird Bayern weiterhelfen, er bringt sehr viel Qualität mit. Aber ob er die Qualität hat, sich auch langfristig durchzusetzen, steht in den Sternen.“
Guerreiro als Cancelo-Ersatz eingeplant?
In München unterschrieb der 29-Jährige einen Vertrag bis 2026. Hinter der Verpflichtung steckte sicherlich auch der Gedanke, einen kostengünstigen Ersatz für den vorerst zu Manchester City zurückkehrenden Joao Cancelo zu verpflichten.
Die Ausstiegsklausel in Höhe von 70 Millionen Euro wollten die Bayern-Verantwortlichen für Guerreiros Landsmann nicht ziehen, der ebenfalls sowohl in der Defensive als auch im Mittelfeld flexibel einsetzbar war. Ihn könnte es nun nach Spanien ziehen.
Der FC Barcelona befindet sich seit Wochen in einem sehr guten Austausch mit Cancelos Management. Der Ex-Bayern-Leih-Star machte zuletzt klar, dass er keine Zukunft in Manchester sehe.