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Bundesliga: Als Kolo Muanis Karriere fast früh gescheitert wäre

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Bundesliga: Als Kolo Muanis Karriere fast früh gescheitert wäre

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Ex-Mitspieler rettete Kolo Muani

In der vergangenen Saison spielte sich Randal Kolo Muani in den Fokus zahlreicher Topklubs. Zu Beginn seiner Karriere stand er jedoch am Scheideweg.
Mit 15 Treffern avanciert der Franzose zum Shootingstar des Jahres
Manuel Habermeier
In der vergangenen Saison spielte sich Randal Kolo Muani in den Fokus zahlreicher Topklubs. Zu Beginn seiner Karriere stand er jedoch am Scheideweg.

15 Tore, 16 Assists!

Mit seinen 31 Scorerpunkten war Randal Kolo Muani der alles überragende Akteur der Bundesliga. Zwar musste er die Torjägerkanone Niclas Füllkrug und Christopher Nkunku überlassen, die in der Endabrechnung einen Treffer vor dem Frankfurt-Star landeten.

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In der Scorerliste stand er bei Saisonende jedoch unangefochten an der Spitze. Auf Rang zwei folgte Bayerns Juwel Jamal Musiala - mit sechs Scorerpunkten weniger.

Kein Wunder, dass auch Ex-Eintracht-Coach Oliver Glasner seinem Offensivstar eine glänzende Zukunft voraussagt. „Bei ihm ist eine Weltkarriere möglich“, war sich der Österreicher im Mai sicher.

Diese Meinung scheint man beim FC Bayern zu teilen. Nicht umsonst war Kolo Muani lange als ernsthafte Option für die Sturmspitze im Münchner Starensemble in Erwägung gezogen worden, wenngleich sich das Münchner Interesse ob einer Ablösesumme jenseits der 100 Millionen, die Eintracht Frankfurt aufgerufen hat, abgekühlt hat.

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So oder so: Die Zukunft des Franzosen ist ein spannendes Thema.

Kolo Muani früh am Scheideweg

Dabei stand der junge Mann aus dem Pariser Vorort Bondy zu Beginn seiner Karriere am Scheideweg - und wäre fast falsch abgebogen.

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Nach mehreren Stationen im Großraum Paris wechselte der damals 16-Jährige zum FC Nantes, wo er drei Jahre später gegen die AS Saint-Étienne sein Debüt in der Ligue 1 gab.

Schwerer Start in Boulogne

Im Sommer 2019 wurde er dann an den Drittligisten US Boulogne verliehen, um mehr Spielpraxis zu bekommen.

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„Er hat mit der ersten Mannschaft trainiert, aber auch mit dem CFA (Reserveteam, Anm. d. Red.) gespielt. Nach zwei Jahren wollte er unbedingt spielen und entschied sich, nach Boulogne zu gehen“, erklärte Vater Louis Kolo Muani die Entscheidung in der französischen Sport-Tageszeitung L‘Équipe.

Die Zahlen lesen sich auf den ersten Blick auch gut. In der wegen Corona abgebrochen Spielzeit kam er in 14 Spielen zum Einsatz und erzielte dabei fünf Tore und legte drei weitere Treffer auf.

Aber: In seiner kurzen Zeit bei Boulogne musste er auch zweimal vorzeitig vom Platz. Bereits im zweiten Spiel - im ersten Einsatz für Boulogne hatte er beim 1:0-Sieg bei US Avranches den Siegtreffer aufgelegt - musste er in der 57. Minute wegen einer abfälligen Geste mit Gelb-Rot vom Platz.

Und es wurde nicht besser. In seinem fünften Spiel im schwarz-roten Trikot musste er mit glatt Rot unter die Dusche. „Ehrlich gesagt war ich sehr wütend“, beschrieb Kolo Muanis Vater Louis die Situation und fügte hinzu: „Ich schrie ihn an und erinnerte ihn an seine Verantwortung. Ich machte ihm klar, dass es nicht normal war, nach Boulogne zu gehen und sich so zu verhalten.“

Kolo Muani kurz vor dem Rauswurf

Er sei Profi, erinnerte er ihn, weswegen er sich nicht so auf dem Platz verhalten dürfe. „Am Ende sagte ich ihm, dass es jetzt an der Zeit sei zu handeln. Es war dringend.“

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Dass Kolo Muani senior nicht übertrieb, beweist, dass sich der damalige Präsident Reinold Delattre demnach noch am Abend des zweiten Platzverweises mit Trainer Laurent Guyot und Sportdirektor Aurélien Capoue traf und ein vorzeitiges Ende der Leihe diskutierte.

Ohne das Eintreten seines damaligen Teamkollegen Edouard Daillet hätte dies vielleicht das vorzeitige Ende seiner Karriere sein können. Doch statt als Problemprofi abgestempelt zu werden, stellte sich der erfahrene Innenverteidiger vor Kolo Muani: „Ich verteidigte ihn, dass es Teil seiner Ausbildung war“, sagte Daillet und fügte hinzu: „Und dass er uns Punkte einbringen würde. Er hatte etwas Besonderes.“

Capoue bestätigte im Nachhinein die Schwierigkeit dieser Situation. „Die Partner waren nicht glücklich, sie fanden sich nicht in diesem Verhalten wieder. Mit Laurent haben wir unsere Position für ihn aufs Spiel gesetzt“, skizzierte er, wieweit sich die Verantwortlichen für den jungen Kolo Muani aus dem Fenster lehnten.

Auch wenn der sportliche Einfluss seiner Zeit in Boulogne aufgrund der kurzen Corona-Saison überschaubar gewesen sein dürfte, war diese Leihe für seine persönliche Entwicklung Gold wert. „Der heutige Randal wäre ohne Boulogne nicht derselbe“, ist sich Vater Kolo Muani sicher.

Boulogne rettet seine Karriere

Vor allem Coach Guyot und Sportdirektor Capoue erwiesen sich als echter Glücksfall. „Sie haben ihn unter ihre Fittiche genommen“, beschrieb Daillet deren besonderes Verhältnis und auch Louis Kolo Muani betonte: „Sie hatten absolutes Vertrauen in Randal. Sie ermutigten ihn, nicht in das Spiel des Gegners einzusteigen. Das war der Moment, in dem sich etwas änderte.“

Diese Veränderung ist deutlich sichtbar. In den 128 Pflichtspielen nach Boulogne kamen nur zwei weitere Platzverweise hinzu. Darunter eine Rote Karte im Achtelfinal-Hinspiel der vergangenen Champions League gegen den SSC Neapel, die zumindest diskussionswürdig war.

Wie entwickelt sich die Karriere von Kolo Muani weiter? Geht es nach Entdecker Ben Manga, wäre auch ein Verbleib bei der Eintracht eine Option: „Aus sportlicher Perspektive würde ich sagen, dass es Sinn ergibt, noch zu bleiben und zu reifen, da der Verein Eintracht Frankfurt auch das Ziel hat, den nächsten Schritt zu gehen.“

Vielleicht sollte Kolo Muani auf diesen Rat hören. In der Vergangenheit ist er gut damit gefahren, die Ratschläge anderer ernst zu nehmen.