Im Januar 2013 tanzte der FC Bayern bekanntlich noch auf allen drei Hochzeiten - und tat das mit dem Gewinn des Triples bis zum Saisonende.
Guardiola machte Heynckes wütend
Und doch hatte Uli Hoeneß zu diesem frühen Zeitpunkt des Jahres bereits einen spektakulären Trainerwechsel eingeläutet. Bereits im September 2012 musste der damalige Bayern-Präsident seinem Coach Jupp Heynckes offenbaren, dass für ihn im Sommer Schluss sei und Pep Guardiola den Posten übernehme.
Heynckes sei mächtig verärgert worden, als er informiert wurde, dass ihn der spanische Star-Trainer im Sommer 2013 auf der Bank bei Bayern beerben solle.
„'Jupp, sag‘ ich, wir haben etwas zu besprechen, ich komm‘ jetzt bei dir vorbei“, erzählte Hoeneß im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. „'Sagt er: Wir haben nichts zu besprechen, ich lass‘ dich nicht rein!‘“
Heynckes: „Das ist ein Fehler, den ihr da macht“
Weil Heynckes in der Wohnung seines Vorgesetzten wohnte und dieser einen Ersatzschlüssel hatte, habe der damalige FCB-Coach dies aber nicht verhindern können - doch den Ersatzschlüssel musste Hoeneß letztlich nicht benutzen.
Bei dem Gespräch informierte der langjährige Manager den damals 68-Jährigen über seinen Plan mit Guardiola. „Ich fliege nach New York, um Guardiola ab dem 1. Juli zum Bayern-Trainer zu machen“.“
Den Ärger von Heynckes bekam er dann sofort zu spüren: „Das hab ich mir schon gedacht! Aber das ist ein Fehler, den ihr da macht!“, habe der Coach geantwortet.
Doch bekanntlich ließ sich Hoeneß nicht mehr von dem Plan abbringen und verpflichtete Guardiola.
Auf die Mannschaft wirkte sich die Verkündung nicht negativ, sondern positiv aus. Denn Heynckes verabschiedete sich 2013 mit dem Triple. „Wir haben den besten Fußball gespielt, den der FC Bayern jemals gespielt hat! Weil sich die gesamte Mannschaft zu 100 Prozent mit ihm solidarisiert hatte“, stellte auch Hoeneß fest.
Dem spanischen Nachfolger blieb der Champions-League-Titel mit den Münchnern hingegen verwehrt. Unter Guardiola scheiterten die Münchner dreimal in Folge im Halbfinale der Königsklasse.