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Schumacher über den Meister-Endspurt 1978

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Schumacher über den Meister-Endspurt 1978

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Die bewegte Karriere von Schumacher

Toni Schumacher zählt zu den besten deutschen Torhütern aller Zeiten. Dabei hat der Keeper aber nicht nur Höhen erlebt.
Torwart-Legende Toni Schumacher holt 1978 mit dem 1. FC Köln das Double. Seinen größten Moment hält er jetzt in einem Bild fest
Toni Schumacher zählt zu den besten deutschen Torhütern aller Zeiten. Dabei hat der Keeper aber nicht nur Höhen erlebt.

In der ersten Saison der Bundesliga war der 1. FC Köln die dominierende Mannschaft und holte die Schale.

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Daraus entstand ein Anspruch, den der Klub mit dem Geißbock im Wappen lange nicht erfüllen konnte. Bayern München und Borussia Mönchengladbach liefen ihm den Rang ab.

Zeitzeuge war Harald „Toni“ Schumacher, einer der populärsten deutschen Torhüter. Ab 1973/74 hütete er den Kasten des FC und machte die regelmäßigen Höhen und Tiefen des Vereins mit, wobei es in seiner Zeit mehr Höhen gab.

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„Wir waren eigentlich immer im vorderen Drittel dabei. Im Pokal musste man nur fünf, sechs Spiele machen, aber sich 34-mal in der Bundesliga zu konzentrieren, das brachte erst der Hennes Weisweiler bei uns rein.“, erzählte er im SPORT1-Interview.

Schumacher und seine besondere Beziehung zu Weisweiler

Der Mann, der für Köln schon in der Oberliga gespielt hatte und nach dem schon in den Fünfziger Jahren der Geißbock benannt wurde, machte sich seinen Namen als Meistertrainer beim rheinischen Rivalen Borussia Mönchengladbach (1970, 1971 und 1975) und nach einem Intermezzo beim FC Barcelona kehrte er 1976 nach Köln zurück.

Zum Glück, denn im zweiten Jahr bereits kamen die Titel an den Dom – im Leben des „Toni“ Schumacher, den Weisweiler einst verschenken wollte, waren es die ersten.

Das seltene Double, das zuvor nur den Schalkern 1937 und den Bayern 1969 gelungen war, stellt den Höhepunkt in der Karriere des 76-maligen Nationalspielers dar. „Die Europameisterschaft 1980 kommt an zweiter Stelle“, überrascht er mit seinem persönlichen Ranking, was auch Ausdruck seiner besonderen Beziehung zum Verein ist, dessen Vize-Präsident er bis vor einigen Jahren war.

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Schumacher sagte schon 2014: „Es begann damit, dass ich als kleiner Junge aus Düren Stammspieler beim 1. FC Köln geworden bin. Das hat auch meine Mutter gefreut, die mich da praktisch hingeschickt hat mit den Worten ‚Geh zum FC, das ist ein feiner Klub.‘ Natürlich war das Double 1978 der Höhepunkt meiner Kölner Zeit, danach mein Debüt in der Nationalelf 1979 in Island und der Gewinn der Europameisterschaft 1980 in Italien mit einer ganz jungen Mannschaft.“

Schumacher auf den Spuren von Sepp Maier

Sein großes Vorbild war Sepp Maier, dessen „wilde Entschlossenheit“ er stets bewunderte. Den Münchner trieb sein Ehrgeiz zu stolzen Rekorden.

13 Jahre am Stück zu spielen und bis zur Ablösung durch Manuel Neuer deutscher Rekordtorhüter (95 Länderspiele) – diesen Marken eiferte „Toni“ nach. „In unserer Mannschaft waren Leute wie Wolfgang Overath, Wolfgang Weber und Bernd Cullmann, die mir vorlebten nie zufrieden zu sein.“

Sein Ehrgeiz trieb ihn ganz nach oben. Zunächst in der Bundesligatabelle, erst danach im Torwartranking der Nation, das durch Maiers Autounfall 1979 in Bewegung kam.

Schumacher musste erst Meister und Pokalsieger werden – mit 24 – ehe er für den Bundestrainer in Frage kam. Die WM 1978 fand aber noch ohne ihn statt. Wie kam es zu seinem Greatest Moment?

Irres Meister-Finale mit Borussia Mönchengladbach

Die Kölner lieferten sich mit Titelverteidiger Borussia Mönchengladbach ein Kopf-an-Kopf-Rennen, waren ab dem 13. Spieltag Tabellenführer, aber nie enteilt. Von den Verfolgern hielt die Borussia bis zuletzt mit.

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Es war das große Jahr der rheinischen Klubs, das Pokalfinale zwei Wochen vor Saisonende bestritten der 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf. Köln gewann 2:0 und verteidigte seinen Titel.

Am 29. April sollte der Pott seinen Deckel bekommen, sprich auch die Meisterschale an den Dom wandern. Die Ausgangslage war günstig: bei Punkgleichheit lag Köln satte zehn Tore vorne und der letzte Gegner FC St. Pauli war schon abgestiegen. Schumacher zu SPORT1: „Wir dachten, wir müssen da 1:0 gewinnen!“

Das aber wäre zu wenig gewesen. Im Parallelspiel fand ein Schützenfest statt, die Gladbacher führten zur Pause gegen Borussia Dortmund schon 6:0 und am Ende stand das Rekordergebnis von 12:0. Da die Kölner das mitbekamen, legten sie auf ihre knappe Pausenführung (1:0) noch vier Tore drauf.Schumacher war der unwichtigste Spieler an diesem Tag, nur das andere Tor wurde belagert. Am Ende reichte es und die Kölner fielen sich im Regen von Hamburg in die Arme. Schumacher: „Es war gut für den deutschen Fußball, dass wir Meister geworden sind. Sonst hätte das immer ein Geschmäckle gehabt.“

Ein Nachspiel hatte es allemal, Dortmund entließ Trainer Otto Rehhagel und die BVB-Spieler mussten zu einer DFB-Anhörung und schriftlich versichern nicht manipuliert zu haben.

Schumacher wird mit Borussia Dortmund Meister

In Köln legte sich die Aufregung bald, die halbe Stadt war auf den Beinen ihre Helden zu feiern. Es war die letzte Meisterfeier seither – nicht aber für Schumacher.

Nach seinem Rauswurf in Köln 1987 wegen seines branchenkritischen Buches „Anpfiff“ ging er in die Türkei und gewann 1989 mit Fenerbahce Istanbul den Titel. Und dann war da noch eine nette Episode aus dem Jahr 1996.

Als Torwarttrainer in Dortmund verdankte er seiner Beliebtheit bei Fans und Mitspielern, dass er am letzten Spieltag mit 42 durch einen Kurzeinsatz gegen Freiburg ein drittes Mal Meister wurde – in der Bundesligageschichte hat es keinen älteren Meisterspieler gegeben. Auch das hat ihm viel bedeutet, aber sein Greatest Moment war ein anderer – anno 1978 im April.

My Greatest Moments: