Wer folgt auf Hasan Salihamidzic?
FCB-Bosse denken über Reschke nach
Einen Tag nach dem Bayern-Beben, das mit der Trennung von Vorstandsboss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic sogar die Last-Minute-Meisterschaft verblassen ließ, nehmen die Spekulationen über die möglichen Nachfolger ihren Lauf.
Präsident Herbert Hainer erklärte am Sonntag auf SPORT1-Nachfrage nach dem geforderten Profil des Salihamidzic-Nachfolgers, dass der Klub nach einem „gestandenen“ Mann für den Posten des Sportvorstandes suche.
Nach SPORT1-Informationen gibt es bei Bayerns Entscheidungsträger ein Gedankenspiel mit einem Mann, der zwischen 2014 und 2017 bereits als Technischer Direktor an der Säbener Straße gewirkt hatte: Michael Reschke.
Der 65-Jährige ist eine Alternative zu den aktuell schwer loszueisenden Markus Krösche (Eintracht Frankfurt) und Max Eberl (RB Leipzig). Es soll von Klubseite auch schon einen losen Austausch mit Reschke gegeben haben, der einer Rückkehr an die Säbener Straße nicht abgeneigt gegenüber stehen soll.
Dabei würde es sich aber eher um ein kurzfristiges Modell handeln - so, wie es der FC Liverpool mit Jörg Schmadtke plant.
Reschke hatte Salihamdizic vehement verteidigt
Reschkes Vorzüge liegen auf der Hand: Der in Köln lebende Rheinländer kennt den Verein in- und auswendig, hat einen guten und langjährigen Draht zu Thomas Tuchel und ist im internationalen Fußball top vernetzt. Derzeit ist er Direktor bei der englischen Berateragentur Stellar Football.
In seiner Zeit bei den Bayern holte Reschke, der insbesondere von Karl-Heinz Rummenigge - der ebenfalls vor einer Bayern-Rückkehr steht - geschätzt wird, unter anderem Stars wie Kingsley Coman oder Joshua Kimmich.
Im SPORT1-Podcast „Die Bayern-Woche“ hatte Reschke vor kurzem Salihamidzic vehement verteidigt. „Die Kritik, die oftmals an ihm aufkommt, halte ich für völlig überzogen und falsch“, sagte er. „Hasan macht für Bayern München einfach einen sehr guten Job. Da gibt es überhaupt keine Frage!“
Salihamidzic habe „Entscheidungen getroffen, die extrem unpopulär waren, weil er eine Überzeugung hatte - wie auch zuletzt beim Trainerwechsel. Hasan handelt nicht populistisch, sondern nach bestem Wissen und Gewissen.“
Nun könnte Reschke ausgerechnet Salihamidzics Nachfolger werden - wenn auch nur vorübergehend. Tuchel jedenfalls braucht schnell Unterstützung, um den Kader für die neue Saison zu planen. Denn auch bei Marco Neppe, den Reschke 2014 kurioserweise mit als Scout zum FCB gebracht hatte, stehen die Zeichen auf Trennung.